Interview mit Fabian Rüsken
- Wie heißen Sie? Wie alt sind Sie?
Ich heiße Fabian Rüsken und bin 23 Jahre alt.
- Welche Fächer studieren Sie? An welchem Punkt im Studium stehen Sie?
Ich studiere im fünften Semester Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau.
- Von welchem Förderwerk werden Sie gefördert?
Gefördert wurde ich von Oktober 2019 bis November 2021 durch das Deutschlandstipendium und seit Dezember 2021 fördert mich die Studienstiftung des deutschen Volkes.
- Wie sind Sie auf das Thema “Stipendium” aufmerksam geworden?
Schon während des Fachabiturs bin ich durch Zufall in den Kontakt mit der Talentförderung gekommen. Ich habe den Termin eines Mitschülers, der krankheitsbedingt ausgefallen war, übernommen und setzte mich dort zum ersten Mal mit dem Thema “Stipendium” auseinander. Wir haben 30 Minuten über die verschiedenen Möglichkeiten gesprochen und von da an immer wieder Termine vereinbart, in der wir über die verschiedenen Förderprogramme gesprochen haben und über Tipps für die Bewerbungsverfahren.
- Was hat Sie motiviert, sich für ein Stipendium zu bewerben?
Die finanzielle Entlastung, natürlich auch die ideelle Förderung und die Kontakte, die man knüpfen kann, waren ein großer Anreiz für mich. Aber auch da war das Talentscouting eine große Hilfe, ich hätte nie gedacht, dass ich die Chance auf ein Stipendium habe.
- Warum haben Sie sich für die Studienstiftung des deutschen Volkes entschieden?
Die Studienstiftung des Deutschen Volkes ist das größte und bekannteste Förderwerk in Deutschland, das neben der finanziellen Förderung sehr viele Möglichkeiten in der ideellen Förderung bietet. Es werden zum Beispiel Sprachkurse in verschiedensten Ländern, Seminare zu unterschiedlichen Themen oder auch Förderung für Auslandssemester angeboten.
- Wie sind Sie zu ihrem Stipendium gekommen?
Die Hochschule Bochum hat direkt bei der Immatrikulation für das Deutschlandstipendium geworben. Durch meine sehr guten Noten in der Schule rechnete ich mir gute Chancen aus und versuchte mein Glück. Von da an wurde ich 3-mal in Folge durch das Deutschlandstipendium gefördert.
Im Sommer 2021 erhielt ich eine E-Mail des Studienbüros, in der stand, dass mich das Prüfungsamt für die Studienstiftung vorschlagen möchte. Die Studienstiftung war mir vorher schon bekannt, natürlich habe ich dem zugestimmt und erhielt dann Informationen über das weitere Vorgehen für die Bewerbung.
- Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie im Motivationsschreiben geschrieben haben?
Ich habe über meinen Lebenslauf geschrieben und bin auf Schlüsselmomente in meiner Laufbahn eingegangen. Dort habe ich genauer beschrieben was meine Ziele sind und was mich antreibt.
- Neben sehr guten Schul-/Studienleistungen ist auch Engagement eine Voraussetzung für ein Stipendium. Mit welchem Engagement haben Sie überzeugt?
Neben dem Studium gebe ich Nachhilfe für Schüler*innen im Fach Mathematik und bin zusätzlich als BOtschafter der Hochschule tätig. Dort sprechen wir mit Schülern, die sich für die Hochschule interessieren und berichten aus unserem Studienalltag, erklären, wie ein Studium abläuft oder zeigen das Campusgelände.
- Wie lief das Auswahlverfahren ab?
Nach dem Vorschlag des Prüfungsamtes erhält man verschiedene Formulare, die man ausfüllen muss. Dort werden einige Fragen zur Person und zur Motivation gestellt. Zusätzlich muss man einen ausformulierten Lebenslauf schreiben, in dem man genauer auf seinen Lebenslauf eingeht. Dann ca. 2 Monate vor dem Auswahlwochenende erhält man einen genauen Termin. An diesem Wochenende hat man drei große Teile, jeweils zwei Einzelgespräche und über den ganzen Samstag verteilt Gruppenrunden, in denen von jedem ein 7-Minuten Vortrag gehalten und dann im Anschluss 13 Minuten über das Thema diskutiert wird. Meinen Vortrag habe ich über das Thema E-Fuels gehalten, also Kraftstoffe, die auf Wasserstoffbasis hergestellt werden und so eine Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen bieten.
- Welche besonderen Angebote bietet Ihr Förderwerk?
Neben der monetären Förderung ein sehr breit gefächertes Angebot an ideeller Förderung.
- Inwiefern ist Ihr Stipendium ein großer Mehrwert in Ihrer Studienzeit? Was hat sich durch das Stipendium in Ihrem Leben/Studium verändert?
Das Stipendium ermöglicht es mir mich voll auf das Studium zu konzentrieren und schafft mir mehr Zeit, um neben dem Studium ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzugehen, für die ich keine Zeit hätte, wenn ich neben dem Studium mehr arbeiten müsste. Allerdings auch abseits der monetären Förderung hat es viele Vorteile. Zum Beispiel gibt es monatliche Treffen mit anderen Stipendiaten, die man ansonsten nicht kennenlernen würde, verschiedene Sprachkurse oder die Förderung für Auslandssemester.
- Was bedeutet es für Sie, Stipendiat zu sein?
Für mich ist es eine große Ehre, denn ein Stipendium ist lange nichts Selbstverständliches! Es ist ein weiterer Antrieb gute Leistungen zu bringen, da man zeigen möchte, dass man es verdient hat.
- Wovon träumen Sie beruflich, was möchten Sie später gern erreichen?
Nach dem Bachelor werde ich ein Masterstudium absolvieren und nach dem Studium ist es mein Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen.
- Was geben Sie allen Stipendieninteressierten im Ruhrgebiet mit auf den Weg?
Traut euch! Vor dem Auswahlverfahren habe ich mir auch länger Gedanken gemacht, ob es das überhaupt wert ist, da ich selber auch Zweifel hatte, ob ich in die Studienstiftung aufgenommen werde. Wenn man an das Thema “Stipendien” denkt, denkt man sofort an Hochbegabte, die mehrere Instrumente spielen und in ihrer Freizeit ausschließlich sozialen Tätigkeiten nachgehen. Dies ist aber nicht der Fall! Selbst das Auswahlverfahren habe ich als sehr positiv wahrgenommen, die Einzelgespräche waren sehr angenehm und während der Gruppenrunden habe ich sehr nette Studenten kennengelernt, mit denen ich bis heute in Kontakt stehe.
- Welche Tipps geben Sie allen Bewerber*innen für das Auswahlverfahren mit auf den Weg?
Seid nicht nervös! Das ganze Auswahlverfahren habe ich als sehr angenehm empfunden. Die Einzelgespräche waren sehr entspannt und es kam zu keiner Sekunde das Gefühl auf es sei eine Prüfung oder ähnliches. In den Gruppenrunden habe ich sehr nette Studenten kennengelernt auch dort entstand zu keinem Zeitpunkt das Gefühl von Konkurrenz -, es sind sehr interessante Diskussionen entstanden und nach diesen Runden haben wir uns in lockerer Atmosphäre über Themen abseits des Studiums unterhalten.
Ein Tipp, den ich auf jeden Fall empfehlen kann ist, setzt euch mit Talentscouts oder der Stipendienberatung auseinander. Seit der Schulzeit war ich in engem Kontakt zu dem Talentscouting. Dort erhält man sehr wertvolle Informationen und Tipps, worauf es denn ankommt und welche Fehler man vermeiden kann.