Ein Netzwerktreffen der Frauen in der Technik fand in diesem „Corona-Semester“ aus gegebenem Anlass virtuell statt: am 23. Juni 2020 traf ein kleiner Kreis von acht Teilnehmerinnen im virtuellen Konferenzraum zusammen. Themen der virtuellen Zusammenarbeit standen dabei im Mittelpunkt. In zwei Gesprächskreisen wurde einerseits der Umgang mit der Zeit, andererseits die Frage der Beteiligung aller Personen im digitalen Raum besprochen.
Alle beteiligen – wie geht das? Wie etwa die Stille im Raum überbrücken, wenn eine Frage gestellt wird, aber niemand antwortet? Diese Situation kommt so in der Präsenzlehre nicht vor, sie wird in der Videokonferenz sowohl von den Dozent*innen wie auch von den Studierenden als unangenehm und schwieriger zu deuten wahrgenommen. Der Austausch zu dem Thema war für beide Seiten bereichernd.
Digitale Zusammenarbeit spart Zeit und „frisst“ Zeit: Reisezeiten werden eingespart, Informationen sind schnell ausgetauscht, Ideen eher langsamer entwickelt. Monologe im digitalen Raum sind schwieriger zu verfolgen. Es können nicht alle Sinne eingesetzt werden. Es hilft enorm, wenn wenigstens der Blickkontakt über die Kamera-Funktion genutzt werden kann, was leider häufig nicht der Fall ist.
Aufgrund technischer Pannen konnten zwei weitere Interessentinnen nicht am Netzwerktreffen teilnehmen. Und eine der Anwesenden hatte keine Kamera-Funktion zur Verfügung – auch dies ist eine Erfahrung mit der virtuellen Welt, aus der wir lernen dürfen.
Die Ideen der beiden Kleingruppen wurden am Ende im Plenum ausgetauscht, und dann glückte auch noch der Versuch, etwas ungezwungenes Networking in kleinen Gruppen zu betreiben und dabei die Möglichkeiten der virtuellen Umgebung auszuprobieren: ZeichenWerkzeuge, wechselnde Präsentatorinnen, digitale Smileys bereicherten den Konferenzraum und die Kenntnis dieser Tools konnte jede mit „nach Hause“ nehmen.
Organisiert war das Angebot von WomEngineer, dem Netzwerk der Frauen in der Technik an der Hochschule Bochum. Die Initiative WomEngineer setzt sich für die Vernetzung aller Frauen in der Technik ein, ob Studentin, Ehemalige, Mitarbeiterin oder Professorin. Ein Netzwerktreffen zu fachlichen oder überfachlichen Themen mit Erfahrungsaustausch findet einmal im Semester statt. Die künftige Nutzung auch digitaler Formate werden wir nach dieser positiven Erfahrung prüfen.