Digitalisierung verändert unser Leben – welche Herausforderungen beinhaltet dies insbesondere für Frauen? Welche Chancen bietet sie und was lässt sich in diesem Kontext erreichen? Ein Impulsreferat und drei Anwendungsbeispiele dazu standen auf der Agenda des Netzwerktreffens der Frauen in der Technik am 5. Dezember 2019.
Frau Prof. Dr. Heike Kehlbeck von der Technischen Hochschule Georg Agricola stellte zu Beginn den „Mann des Jahres 1969“ (Man of the Year Award der Data Processing Management Association) vor: die Computerpionierin Grace Hopper. Zu dieser Zeit waren Computer eher „Frauensache“ als „Männersache“ – was sich danach änderte. Automatisierungsrisiken an Arbeitsplätzen bzw. an Anteilen der Arbeit durch Digitalisierung sind umso geringer, je höher das Bildungsniveau einer/s Beschäftigten ist – das ist sicher eine gute Nachricht für Hochschulen. Am Ende zitierte Frau Kehlbeck eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, wo es heißt: „Frauen können Gewinner der Digitalisierung sein, wenn sie Anspruch auf Mitgestaltung einfordern!“
Im Anschluss stellten drei Referentinnen unserer Hochschule ihre sehr unterschiedlichen und höchst interessanten Anwendungsbeispiele für Digitalisierung vor. Barbara Höwer (FB G) beeindruckte die Zuhörer, als sie aufzeigte, wie sie große Mengen von schlecht strukturierten Daten beherrscht, um GNSS-Monitoring der Erstkruste zur Validierung von Auflastmodellen zu betreiben. Alea Paukstadt (BIM Institut der Hochschule Bochum) stellte das zu Beginn des Jahres gegründete Institut vor und brachte den Teilnehmenden das Building Information Modeling (BIM) als Methode näher. Ann Stinder (FB E, Nachhaltige Entwicklung) referierte über ihr Projekt der Akzeptanzforschung zu dem Thema der Integration von Robotik im Pflegebereich und repräsentierte damit die Frage der sozialwissenschaftlichen Aufgaben, die mit der Techniknutzung verbunden sind. „Wir müssen miteinander reden“, um derartige Aufgaben im ganzheitlichen Sinne zu lösen.
Nach Vorträgen und Diskussion war Gelegenheit zum Austausch in persönlichen Gesprächen und bei gemütlichem Beisammensein. Wie bei den vorherigen Treffen fanden einige Teilnehmerinnen noch die Zeit beieinander zu bleiben und sich untereinander auszutauschen.
Organisiert war das Angebot von WomEngineer, dem Netzwerk der Frauen in der Technik an der Hochschule Bochum. Die Initiative WomEngineer setzt sich für die Vernetzung aller Frauen in der Technik ein, ob Studentin, Ehemalige, Mitarbeiterin oder Professorin. Ein Netzwerktreffen zu fachlichen oder überfachlichen Themen mit Erfahrungsaustausch findet einmal im Semester statt.