Roger Boltshauser, Boltshauser Architekten, Zürich
15.06.2023 „Response“
Roger Boltshauser gründete nach Abschluss seines Architekturstudiums an der ETH Zürich 1996 die Boltshauser Architekten AG in Zürich. Neben seiner Bürotätigkeit war er zwischen 1996 und 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Entwurfsassistent an der ETH Zürich und der EPFL Lausanne tätig. Seit 2004 war er als Dozent für Entwurf an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur und an der Hochschule Anhalt Dessau (DIA) engagiert. Von 2016-2017 war er Gastprofessor an der EPFL Lausanne und von 2017-2018 Gastprofessor an der TU München. Seit 2018 ist er Gastdozent an der ETH Zürich.
Die Auseinandersetzung mit dem Material Lehm und zu wissen, dass man sich auf relativem Neuland befindet, dass alles neu gedacht und entwickelt werden muss, ist für Roger Boltshauser eine Art Grunderfahrung, die ihn heute noch anspornt, ihn mutig, aber auch kritisch gegenüber allen Konventionen macht und ihn immer wieder antreibt, neue Lösungen zu finden. Diese Grunderfahrung versucht er auch in der Lehre zu vermitteln, weshalb er immer wieder auf das noch wenig erforschte Material Lehm zurückgreift. Es geht darum, in einer von der Industrie diktierten Welt den Mut zu entwickeln, neue Lösungsansätze denken zu können.
Architecture Summer Talks 2023: EINFACH EINFACH
Der Begriff des messbar nachhaltigen Bauens ist zum Teil überstrapaziert. Die internationale Vortragsreihe am Fachbereich Architektur der Hochschule Bochum widmet sich dieses Semester daher dem einfachen Bauen. Man kann nachhaltiges Bauen jenseits aller Zertifizierungskennzahlen und Einsparpotenziale mit Hilfe technikzentrierter Strategien auch als ein einfaches und ressourcenschonendes Bauen verstehen, das sich zuallererst am menschlichen Maßstab orientiert. Einfach bauen heißt zudem auch, einfach umbauen und einfach rückbauen zu können. Können wir so möglichst langlebige Bauten schaffen – mit weniger Haustechnik und mehr Architektur, mit minimaler Struktur und maximaler Polyvalenz?