Adnan Kurspahić
Fußballverrückter Pädagoge, Kind aus einer (Gast)Arbeiterfamilie, sprachaffiner Ruhrgebietsliebhaber
In meiner Bildungsbiographie gab es viele Einschnitte und Veränderungsprozesse, die mich zu dem Menschen haben werden lassen, der ich heute bin.
Mit dem Abitur in der Tasche und einem Freiwilligeneinsatz im Ausland begab ich mich ins große Tal des Hochschulstudiums und war gewillt, meiner Bildungsbiographie einen geradlinigen Pfad für eine Karriere aufzusetzen. Dabei habe ich allerdings außer Acht gelassen, dass Erfolg, Finanzen und Ruhm nicht zwangsläufig tragfähige und nachhaltige Motivatoren für ein glückliches Berufsleben sein müssen. Schnell wurde klar, dass der eingeschlagene Weg der Ingenieurswissenschaften grundsätzlich ein guter Weg ist, nur nicht der richtige Weg für mich.
Spät, aber nicht zu spät, setzte ich mich sowohl mit meinen Interessen als auch Talenten auseinander und wechselte von Wirtschaftsingenieurwesen zu Moderne Ostasienstudien über zur Pädagogik. Dass es ein etwas längerer und holpriger Weg sein würde, war nicht abzusehen. Nichtsdestotrotz war genau dieser Weg der richtige, weil er mein Weg war.
Von „Hättest du mal…“ - Satzanfängen war ich nie ein großer Sympathisant. Stattdessen versuche ich positiv zu denken und aus jeder vermeintlich gefühlten Niederlage die richtigen Schlüsse zu ziehen. Niemand, der einen Schritt zurückgeht, sollte unterschätzt werden, denn er könnte nur Anlauf nehmen. Mit diesem Ermutigungsansatz möchte ich Schüler*innen dabei begleiten, einen eigenen Weg zu gehen, der für sie passend ist. Noch zu oft entscheidet die Herkunft über die Zukunft derer, die mehr imstande zu leisten sind, als auf den ersten Blick gedacht. Deswegen ist es mir als Gerechtigkeitsfanatiker ein Ansinnen, Schüler*innen zu fördern, um sich auf ihren eigenen Weg zu machen.