Wer einen Blick auf den Werdegang von Leonie Freisewinkel wirft, sieht zwei scheinbar unterschiedliche Welten, die bei ihr zusammenkommen: Da ist die musikbegeisterte Fotografin mit dem künstlerischen Blick, die ihr Können mit Bachelor- und Masterabschluss der Folkwang-Universität der Künste ausgebildet und bewiesen hat. Und da ist die Projektkoordinatorin und Betreuerin von Menschen mit Behinderung und Beraterin von Schülerinnen und Schülern zu beruflichen Perspektiven. Ihr Interesse an Menschen, Biografien und Persönlichkeiten hat aus – wenn auch aufwendigen – Nebenjobs immer deutlicher hauptamtliches Engagement werden lassen. Seit Anfang Februar ist sie Teil des Talentscouting-Teams der Hochschule Bochum.
Leonie Freisewinkel hat nach ihrem Abitur erfolgreich Fotografie in Essen studiert und anschließend 2017 auch den Master in Photography Studies and Practice an der Folkwang Universität der Künste abgeschlossen. Neben ihrem Studium war sie viele Jahre in der Behindertenhilfe tätig.
Im Dezember 2017 schließlich wurde sie Koordinatorin des AWO-Projektes „Ich kann was! Kinder im Revier“. Ziel des von der RAG-Stiftung und der Glücksspirale geförderten Projekts zur Stärkung des offenen Ganztags im Ruhrgebiet war es, Kindern die Kultur und die Werte des Bergbaus und der Kumpel nahe zu bringen. Denn kaum etwas hat das Leben der Menschen in der Region so stark geprägt wie die Werte der Bergleute. Im Streb unter Tage zählten Verlässlichkeit, Verantwortung, Solidarität und Mut. 30 offene Ganztagsschulen, 141 Mitarbeitende waren zusammen mit zahlreichen Kooperationspartner*innen aus Kunst und Kultur an dem Projekt beteiligt und konnten dabei 790 Kinder erreichen und bewegen.
Die heute 35-Jährige konnte sich in den gut drei Jahren des Projektes erfolgreich Verantwortungsbereichen wie der Vernetzung aller beteiligten Partner*innen und der unterschiedlichen Arbeitsfelder, der finanziellen Abwicklung, der engen fachlichen Begleitung der Projektschulen, der Organisation und Durchführung von Netzwerktreffen und Workshops sowie einer engen Zusammenarbeit mit dem ISS Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik hinsichtlich der Evaluation des Projekts widmen. Ebenso verantwortete sie die Erstellung von Sachberichten und beteiligte sich in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kommunikation und Verbandspolitik an der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt. Dazu gehörte auch die Konzeption und Realisierung eines Projektfilmes, der Schlaglichter auf die Vielfalt an Umsetzungen der Projektinhalte an den zahlreichen Standorten wirft und widerspiegelt, mit wie viel Freude sowohl die Kinder als auch die vielen unterschiedlichen Akteure am Projekt mitgewirkt haben.
Noch einmal näher am Beratungs- und Begleitungskonzept des Talentscoutings war Leonie Freisewinkel sodann schon von Oktober 2021 an bei ihrer Tätigkeit im ESF-geförderten Projekt „Übergangsbegleitung“, das die individuelle Beratung und Begleitung von Jugendlichen der Abgangsjahrgänge der 10. Klassen aus den allgemeinbildenden Schulen beim Übergang in eine berufliche Anschlussperspektive zum Ziel gesetzt hat. Dabei sollten die jeweilige aktuelle Situation und der individuelle Förderbedarf berücksichtigt werden. Dieses Projekt „Übergangsbegleitung“ wurde von Leonie Freisewinkel koordiniert und umgesetzt. Bis Ende letzten Jahres wurden so 156 Schüler*innen erreicht.
Die enge Zusammenarbeit bei der „Übergangsbegleitung“ mit den Berufsberater*innen der Agentur für Arbeit sowie den StuBo-Koordinator*innen der Projektschulen sowie die Netzwerkarbeit und Koordination des RAG-Projektes „Ich kann was! Kinder im Revier“ sind Erfahrungswerte, die nun auch dem neuen Mitglied im Talentscouting-Team der Hochschule zugutekommen dürften.