Im Portrait: Prof. Dr. Bastian Welsch
Lehrgebiet Geothermie
Der Bereich Geothermie wird seit Neustem an der Hochschule von Prof. Dr. Bastian Welsch betreut. Welche Fragen treiben ihn besonders um und wie gestaltet er seine Lehre?
Bastian Welsch kann begeistern – und das ziemlich schnell: „Bei der Geothermie macht man sich die Energie unter unseren Füßen, also in der Erde, zu nutze. Die Erde ist in ihrem Kern ungefähr 6000 Grad heiß und 99,9 Prozent des Erdvolumens sind heißer als 100 Grad. Ist das nicht spannend?“, fragt er. Man kann kaum anders, als ihm zuzustimmen.
Seit diesem Jahr ist der 38-Jährige, der selbst angewandte Geowissenschaften in Darmstadt studiert hat, an der Hochschule für den Bereich Geothermie zuständig. „In meinen Vorlesungen vermittle ich viel Grundlagenwissen aus der Geologie und dann geht’s natürlich um die Geothermie als Erneuerbare Energiequelle“, sagt Welsch. „Wie kann man diese Energie nutzbar machen? Wie funktionieren Wärmepumpen?“ Fragen wie diese interessieren Welsch.
„Wir sind ein junges und agiles Team und die Themen sprechen einfach für sich.“
Wärmeenergie im Boden speichern
Fasziniert hat ihn die Geothermie schon zu Schulzeiten im Erdkundeunterricht, aber auch jetzt, wo das Thema, wie er sagt „voll im Trend“ liegt, hält die Begeisterung noch an. Was ihn dabei vor allem beschäftigt: „Wie kann man überschüssige Energie, die man im Sommer beispielsweise aus Solaranlagen gewonnen hat, einspeichern und im Winter wieder entziehen?“ Thema war das auch in seiner Promotion.
Seine Lehre will er modern und praxisnah gestalten, gibt aber auch zu, dass das eine Herausforderung sein wird. „Ich selbst habe fast ausschließlich reinen Frontalunterricht erlebt, deshalb ist das für mich eine wirklich spannende Aufgabe“, sagt er. Daran, dass es gelingt, hat er aber keinen Zweifel.
Eigene Studienzeit noch präsent
„Wir sind ein junges und agiles Team und die Themen sprechen einfach für sich“, sagt Welsch. Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien und die damit verbundenen Herausforderungen, seien das, um was es in Deutschland in den nächsten Jahren gehen werde.
„Man sollte technikaffin sein und mit Naturwissenschaften umgehen können – aber Mathe und Physik-Leistungskurs muss man nicht gehabt haben, um bestehen zu können“, sagt Welsch. Wo immer möglich, möchte er die Studierenden in seine Lehre integrieren. „Meine eigene Studienzeit ist mir noch präsent“, sagt Welsch. In Bochum fühlt sich der Rock-Musikliebhaber, der auch selbst Gitarre spielt, schon angekommen. Nach einem Besuch im Geologischen Garten war er schnell überzeugt.
Details zur Person
Name | Bastian Welsch |
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Alter | 38 |
Lehrgebiet | Geothermie |
Wissenschaftlicher Hintergrund | Studium der angewandten Geowissenschaften in Darmstadt |
Letzte Station vor Bochum | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Angewandte Geothermie an der TU Darmstadt |
Wichtigste Veröffentlichung | Environmental and Economic Assessment of Borehole Thermal Energy Storage in District Heating Systems, Applied Energy |
Auszeichnungen | Gewinner Energy Cup des Science4Life Gründungswettbewerbs 2019 für die Geschäftsidee Erdwärmesondenspeicher |
Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen 2020 für die beste Dissertation aus dem Fachbereich Material- und Geowissenschaften der TU Darmstadt im Jahr 2019 | |
Mitgliedschaften | Sprecher Fachausschuss "Junge Geothermie" und Mitglied des Beirats des Präsidiums des Bundesverbandes Geothermie e.V. |
Vorsitzender des Fachausschuss "Regenerative Energiesysteme", HS Bochum |