Ressourcen & Klimaschutz
Das erste Handlungsfeld befasst sich mit den "Klima- und Ressourcenschutz" der IGA 2027, denn besonders bei Großveranstaltungen, wie einer Gartenschau, entstehen die relevantesten Umweltauswirkungen durch den Ressourcenverbrauch. Der Schutz von Ressourcen ist daher elementar. Er umfasst in diesem Zusammenhang alle natürlichen Ressourcen und trägt somit auch zum Schutz der Erdatmosphäre bei. Speziell auf Gartenschauen bezogen, beinhaltet der Ressourcen- und Klimaschutz auch den Wasserverbrauch durch Wässerung der Anlagen und den Erhalt der Biodiversität. Zudem sind für dieses Handlungsfeld die Nutzung fossiler Energieträger sowie der Konsum tierischer Produkte von großer Relevanz, ebenso wie die Vermeidung bzw. Nutzung von Abfällen und die Mobilität. Vor diesem Hintergrund ist das Handlungsfeld ein übergreifendes Handlungsfeld, welches eigenständige Handlungsfelder inkludiert. Der Fokus des Handlungsfeldes wird auf die Ökobilanzierung zur Ermittlung von Einsparpotenzialen sowie der Szenario- Analyse gelegt.
Kreislaufwirtschaft & Nachnutzung
Das zweite Handlungsfeld adressiert das Thema "Kreislaufwirtschaft und Nachnutzung". Der Hintergrund der Thematik ist, dass die Aktivitäten zur Kreislaufwirtschaft in Deutschland stark auf das Abfallmanagement fokussiert sind und damit oftmals als gelöst erscheinen. Die Realität zeigt uns jedoch, dass dies nicht ausreichend ist und die besondere Herausforderung darin besteht, die Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfung umzusetzen. Um dies zu erreichen bedarf es einer Zusammenarbeit aller Stakeholder:innen entlang der Wertschöpfungskette sowie einer differenzierten Betrachtung aller in Verkehr gebrachten Produkte hinsichtlich ihrer Wiederverwendbarkeit und Rezyklierbarkeit. An dieser genau dieser Stelle möchte das Handlungsfeld 2 ansetzen und forscht dazu zu entstehenden Abfallfraktionen, der Vermeidbarkeit und Einsparmöglichkeiten von Abfällen sowie Reyclingmöglichkeiten und alternativen Verpackungssystemen. Ein besonderer Fokus wird hier auf die Möglichkeiten der Nachnutzung gelegt, welche anschließen in eine Systematik transferiert werden sollen.
Nachhaltige Mobilität
Das dritte Handlungsfeld umfasst das Thema "Mobilität", denn besonders im Rahmen von Großveranstaltung ist dies ein wesentlicher Umweltaspekt. Die besondere Stellung der Mobilität im Rahmen der IGA 2027 begründet sich dadurch, dass es eine Vielzahl von Austragungsorten geben wird und etwa 2,6 Millionen Besuchende erwartet werden. Ziel ist es eine nachhaltige, klimafreundliche und integrative (soziale Teilhabe) für die IGA 2027 zu schaffen. Diese Leitbilder wurden dabei auch schon im bestehen Mobilitätskonzept integriert, sodass nun die Aufgaben darin bestehen Szenarien des Modal Splits mit Daten zu hinterlegen und besonders Gespräche mit Verkehrsverbänden über Möglichkeiten im Rahmen der dezentralen Standorte aufzunehmen. Auch hier soll besonders auf die Nachnutzung der Möglichkeiten geachtet werde, um über die IGA 2027 hinaus einen Mehrwert in den Regionen zu schaffen.
Nachhaltige Beschaffung
Das vierte Handlungsfeld befasst sich mit dem Thema "Nachhaltige Beschaffung", wobei die Gesamtheit aller (Beschaffungs-) Aktivitäten mit relevanten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen, unter Berücksichtigung ihrer ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitskriterien einbezogen werden. Das Ziel besteht darin, Lieferketten während der IGA 2027 transparent und umweltfreundlich zu gestalten sowie Potenziale und Herausforderungen für eine nachhaltige Beschaffung zu skizzieren und zu bewerten. Für eine robuste Entscheidungsgrundlage sind insbesondere auch Zielkonflikte eindeutig zu identifizieren (z. B. Umwelt, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Aspekte). Der Fokus wird dazu auf die Potenziale der Digitalisierung gelegt. Durch den Einsatz digitaler Technologien und Lösungen können Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse optimieren, die Transparenz entlang der Lieferkette verbessern und die Effizienz steigern.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das fünfte Handlungsfeld adressiert das Thema "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" (BNE) im Rahmen der IGA 2027. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) steht für eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Gartenschauen begreifen sich als Lernorte für Nachhaltigkeit und haben ein Netzwerk zur gemeinsamen Weiterentwicklung dieser Zielsetzung gegründet. Mit der IGA 2027 soll die Funktion als Lernort für informelles Lernen, mit den spezifischen Möglichkeiten und Ausdrucksformen einer Gartenschau so gestaltet werden, dass entsprechendes Wissen (Systemwissen, Ziel- und Transformationswissen) sowie transformative Kompetenzen vermitteln werden. Ziel des Teilkonzeptes BNE ist es, den konzeptionellen Rahmen für die verschiedenen Angebote der Umwelt-, Agrar- und Nachhaltigkeitsbildung zu definieren und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in den übrigen Handlungsfeldern zu unterstützen.
Kommunikation & Partizipation
Das sechste Handlungsfeld umfasst die Themen "Kommunikation und Partizipation". Kommunikation und Partizipation sind Querschnittthemen, die alle Handlungsfelder berühren. Die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen über alle Stakeholdergruppen, Veranstaltungsformate und -stätten steht im Kommunikations- und Partizipationskonzept dieses Projektes im Fokus. Der Ermittlung der systemischen Steuerungspotenziale im jeweiligen Handlungsfeld während der verschiedenen Phasen der IGA 2027 (Planung, Beauftragung, Umsetzung, Nachnutzung) kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn die Implementierung gelingt nur, wenn die Kriterien und Optionen für die nachhaltige Ausrichtung der Handlungsfelder den Beteiligten (z. B. Kommunen) wirksam vermittelt werden. Das integrative Nachhaltigkeitskonzept beinhaltet Anleitungs- und Orientierungsangebote für drei Stakeholdergruppen, (1) Besuchende der IGA 2027, (2) Kooperationspartnerinnen und -partner sowie (3) Anliegerinnen und Anlieger. Die zu entwickelnden Instrumente und Maßnahmen zur Kommunikation und Partizipation der genannten Stakeholdergruppen sollen z. T. bereits in der Planungs- und Beauftragungsphase der IGA 2027 erprobt werden.
Die Hochschulallianz Ruhr (HAR) ist ein Verbundprojekt der Hochschule Bochum, der Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule, die seit mehreren Jahren in den Bereichen Lehre, Forschung und Third Mission zusammenarbeiten.
Die HAR wird durch die in Essen ansässige Stiftung Mercator finanziell unterstützt.