SEED, International Conference on Sustainable Energy Education

Das Labor für Nachhaltigkeit in der Technik ist Teil des Forschungsprojekts SEED (Sustainable Energy Education). Im Rahmen des Projekts fand in Valencia die First International Conference on Sustainable Energy Education (SEED 2024) statt. Das Labor wurde durch Prof. Dr.-Ing. Semih Severengiz, Michelle Hoffmann und Thomas Spelten vertreten.

Michelle Hoffmann, Hermann Straßberger (Green Power Brains, associate Partner der Hochschule Bochum) und Thomas Spelten

SEED ist fest davon überzeugt, dass Bildung eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels und dem Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung spielt. Das Projekt ermutigt Berufsbildungseinrichtungen und ihre regionalen Partner, gemeinsam eine erstklassige Ausbildung im Energiebereich zu entwickeln. Ziel ist es, die Anzahl qualifizierter Fachkräfte zu erhöhen, Studiengänge mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu verknüpfen und die Entwicklung neuer Energiesysteme, -produkte und -technologien zu unterstützen.

Die First International Conference on Sustainable Energy Education bietet ein internationales Forum, das eine globale Lerngemeinschaft aufbauen soll, um Wissen zu teilen, Chancen zu schaffen und eine gemeinsame Vision für nachhaltige Bildung zu entwickeln. Sie richtet sich an alle Interessengruppen, darunter Hochschulen, Berufsbildungseinrichtungen, Industrie, Behörden, öffentliche Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen.

Unsere Sessions und Präsentationen

Prof. Dr.-Ing. Semih Severengiz leitete eine Sitzung zum Thema „New Teaching Methods in Sustainable Education“, in der er das Paper „A study of problem-based learning in higher education with a focus on sustainability degree programmes“ vorstellte, das er zusammen mit Stephan Sommer, Michelle Hoffmann und Ann Kathrin Stinder verfasst hat. In diesem Paper wird die Implementierung und Effektivität des problemorientierten Lernansatzes in der Hochschulbildung untersucht. Eine Erhebung unter Studierenden und Lehrenden der Hochschule Bochum zeigte, dass dieser Ansatz als förderlich für kritische Kompetenzen wie analytische Fähigkeiten und Lösungsorientierung wahrgenommen wird.

Thomas Spelten präsentierte das Paper „Learning Cooperations as a Method to integrate Education for Sustainable Development into Further Vocational Education“, das er gemeinsam mit Désirée Rottmann und Semih Severengiz verfasst hat. Das Paper stellt ein Rahmenkonzept vor, wie Nachhaltigkeitsbildung in die berufliche Weiterbildung integriert werden kann, insbesondere durch Lernkooperationen mit Studierenden in nachhaltigkeitsbezogenen Programmen. Dieses Konzept wird im Rahmen des Forschungsprojekts „UpTrain“, das Weiterbildungsprogramme für den öffentlichen Verkehr entwickelt, umgesetzt und bewertet. Die Ergebnisse sind vielversprechend, zeigen aber auch gemischte Rückmeldungen. Teilnehmende mit höherem Bildungsniveau bewerten jedoch die Kooperationen positiver als andere.

Weiterhin stellte Thomas Spelten das Paper „Designing Courses & Increasing Learning Motivation through Gamification“ von Kim Möller und ihm selbst vor. Das Paper untersucht die Auswirkungen von Gamification in der beruflichen Bildung. Gamification wird oft für ihr Potenzial gelobt, die Lernmotivation zu erhöhen, das Verständnis zu vertiefen und das Engagement zu fördern. Das Paper untersucht die Mechanismen erfolgreicher Gamification und deren potenzielle Unterstützung im Lehr- und Lernprozess. Erste Ergebnisse einer Testphase ohne Gamification zeigten Herausforderungen für die Fortbildungsteilnehmenden, die Schwierigkeiten mit der ungewohnten Struktur der beruflichen Weiterbildung hatten. Diese Probleme wurden mit einem Gamification-Ansatz und narrativer Lehre angegangen und evaluiert. Das Paper liefert Einblicke in die Komplexität der Gamification in der beruflichen Bildung und betont die Notwendigkeit weiterer Forschung auf diesem sich entwickelnden Gebiet.

Alle drei Paper können unter https://doi.org/10.4995/SEED2024.2024.19007 gelesen werden.

Die Mitglieder des Labors nutzten die Gelegenheit, sich mit einer internationalen Forschungsgemeinschaft auszutauschen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Neben den Vorträgen hatten sie die Möglichkeit, an Poster Sessions und Workshops teilzunehmen. Diese Veranstaltungen boten eine Plattform, um aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren, innovative Lehrmethoden zu diskutieren und gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen der nachhaltigen Energiebildung zu arbeiten. Der intensive Austausch und die Zusammenarbeit mit Expert*innen aus verschiedenen Ländern und Disziplinen bereicherten das Wissen und die Perspektiven der Teilnehmer und trugen zur Weiterentwicklung ihrer eigenen Forschungsprojekte bei.

Das Labor für Nachhaltigkeit in der Technik freut sich, Teil der First International Conference on Sustainable Energy Education gewesen zu sein, um die nachhaltige Bildung zu fördern und einen Schritt in eine Zukunft ohne fossile Energien zu gehen.