Erfolgreiche Forschungsreise von der Türkei nach Thailand: Neue Partnerschaften und nachhaltige Innovationen im Fokus

Die Reise von der Dokuz Eylul Universität in der Türkei zur Rajamangala University of Technology Thanyaburi (RMUTT) in Thailand war geprägt von ausführlichen Fachdiskussionen und der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.

Auftakt an der Dokuz Eylul Universität in der Türkei

Den Auftakt bildete unser Besuch an der Dokuz Eylul Universität, wo wir mit den dortigen Wissenschaftlern über Themen wie saubere Energie, Wasserstofftechnologie und nachhaltige Mobilität diskutierten. Diese Gespräche boten wertvolle Einblicke und legten den Grundstein für zukünftige gemeinsame Projekte.

Wir wurden von Dr. Aytaç Gören aus der Fakultät für Maschinenbau und seiner Doktorandin Kübra Tural aus der Fakultät für Mechatronik empfangen. Im Rahmen einer ausführlichen Führung durch die Labore für Automatische Steuerung und Robotik erhielten wir einen tiefen Einblick in die aktuellen Forschungsprojekte und technischen Innovationen. Besonders hervorzuheben ist der Bereich Solarenergie und Elektrofahrzeuge, wo wir die beeindruckenden Prototypen des Solarautos begutachten konnten.

Während unseres Aufenthaltes tauschten wir uns intensiv über Erfahrungen und laufende Projekte aus und identifizierten zahlreiche potenzielle Kooperationsmöglichkeiten. Die gemeinsamen Gespräche und Besichtigungen unterstrichen das große Potenzial für eine zukünftige Zusammenarbeit im Bereich nachhaltiger Technologien. Seit unserem Besuch stehen wir in engem Kontakt mit Dr. Gören und seinem Team und arbeiten bereits an der Planung konkreter gemeinsamer Projekte.

Aufbau von Kooperationen in Thailand

In Thailand setzten wir unsere Reise an der RMUTT fort. Hier standen die Kreislaufwirtschaft und die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Technologien im Mittelpunkt der Gespräche. Durch den Austausch mit den thailändischen Kollegen konnten wir neue Perspektiven gewinnen und mögliche Kooperationen ausloten.

Engagement beim HydroThailand Symposium

Ein besonderes Highlight war unsere Teilnahme am HydroThailand Symposium in Bangkok. Gemeinsam mit der TICTEC GmbH und der RMUTT Technical University diskutierten wir über die Rolle von grünem Wasserstoff in der Energiewende und welchen Beitrag dieser zur Erreichung des Net-Zero-Ziels in Thailand leisten kann. Unsere Vorträge gliederten sich in drei thematische Schwerpunkte:

Das Potenzial von Wasserstoff für eine klimaneutrale Industrie: In diesem Themenfeld stellten wir die Relevanz von innovativen Wasserstofflösungen sowie deren Anwendungsfelder und politische Rahmenbedingungen für grünen Wasserstoff vor. Außerdem präsentierten wir die Ergebnisse unseres vom BMUV geförderten Drittmittelprojekts "GH2GH - Grüner Wasserstoff für dezentrale Energiesysteme in Subsahara-Afrika" zu unserem Nachhaltigkeitskriterienkatalog. Das Projekt hat den Förderschwerpunkt „Pilot- und Modellvorhaben im Ausland“ und ist Teil der „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) mit der das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) seit 2016 Projekte fördert, die den Knowhow-Transfer und die Anwendung deutscher Umweltschutz- und Ressourceneffizienztechnologien unterstützen, schwerpunktmäßig in Schwellen- und Entwicklungsländern. Globaler Umwelt- und Klimaschutz kann nur gelingen, wenn die notwendigen Infrastrukturen, die rechtlichen, politischen und administrativen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Das Projekt GH2GH wird von der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) GmbH unter Beteiligung der NOW GmbH als Programmgesellschaft durchgeführt. Das Konsortium umfasst das Labor für Nachhaltigkeit in der Technik der Hochschule Bochum, die Unternehmen Green Power Brains und SFC Energy AG sowie den assoziierten Partner Don Bosco Solar and Renewable Energy Centre.

Green Workforce of Tomorrow - Bildung für eine nachhaltige Zukunft: In unserem Vortrag zum Thema "Green Workforce of Tomorrow" stellten wir zunächst die UN-Konzepte Bildung für nachhaltige Entwicklung und Capacity Building vor. Diese Konzepte bilden die Grundlage für unsere Bemühungen, Bildung und Qualifizierung im Kontext der Energiewende voranzutreiben. Ein zentraler Bestandteil unserer Diskussion war auch hier unser Pilotprojekt GH2GH in Ghana, das darauf abzielt, die Bildungslandschaft gezielt für die Herausforderungen der Energiewende zu stärken. Durch praxisnahes Lernen und das Aufgreifen innovativer, neuer Themen dient das Projekt als Vorbild für zukünftige Initiativen zur Förderung nachhaltiger Bildung weltweit. Im Rahmen unserer Präsentation haben wir auch unsere langfristigen Pläne für die Wasserstoffausbildung skizziert. Diese beinhalten die Entwicklung innovativer Lehrmodule und Trainingsprogramme, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten vermitteln, um Fachkräfte für die Zukunft der nachhaltigen Energie auszubilden. Unsere Teilnahme am HydroThailand Symposium bot eine ideale Plattform, um diese Konzepte und Projekte einem internationalen Publikum vorzustellen und weitere Partnerschaften für die Förderung von Green Workforce weltweit zu knüpfen.

Circular Economy - Strategien für effektives Management und Evaluierung: In unserer Diskussion zur Circular Economy haben wir die Unterschiede zwischen aktuellen Wachstumsmodellen und der Kreislaufwirtschaft herausgearbeitet und die positiven Entwicklungen, die sich daraus ergeben, erläutert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Relevanz der Kreislaufwirtschaft im Kontext der Wasserstofftechnologie gelegt. Ein zentrales Projekt, das wir vorgestellt haben, ist unser Pilotprojekt "Pilot4CircuLEV". In diesem Projekt geht es um die Entwicklung einer Pilotfabrik für End-of-Life-Strategien von Light Electric Vehicles (LEV) im Rahmen einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dieses Projekt, das vom Forschungszentrum Jülich geleitet wird. Pilot4CircuLEV wird in Zusammenarbeit mit Universitäten und Industriepartnern innovative Lösungen für die nachhaltige Nutzung und das Recycling von LEVs entwickeln. Unser Ziel ist es, mit solchen Projekten die Grundlage für zukünftige nachhaltige Praktiken zu schaffen und die Kreislaufwirtschaft als Schlüsselkonzept zur Förderung einer umweltfreundlichen und ressourceneffizienten Industrie zu etablieren.

Besuch beim Ministerium für Höhere Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation in Thailand

Ein Höhepunkt unserer Reise war der Besuch im Ministerium für Höhere Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation in Thailand, bei dem hochrangige Entscheidungsträger anwesend waren. Bei diesem wichtigen Treffen konnten wir nicht nur unsere Pläne und gemeinsamen Projekte mit der TICTEC GmbH für ein Wasserstoff-Lernzentrum vorstellen, sondern auch positives Feedback und eine offene Diskussion über zukünftige Kooperationen erleben. Besonders hervorzuheben ist die gemeinsame Projektdiskussion zum Aufbau eines Hydrogen Learning Centers in Thailand. Exemplarisch haben wir auch unser Projekt GH2GH vorgestellt, das die Bedeutung von internationaler Kooperation und Technologietransfer für nachhaltige Energiesysteme unterstreicht.

Nachhaltige Landwirtschaft in Kleinbetrieben

Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis während unserer Reise war unser Besuch bei den Young Smart Farmers in Thailand. Dieses Treffen gab uns die Möglichkeit, Kleinbetriebe kennenzulernen und mit ihnen über Praktiken zu diskutieren, die zu mehr Nachhaltigkeit und langfristiger Existenzsicherung führen können. Auf Basis unserer Expertise konnten wir fundierte Einblicke gewinnen und Empfehlungen für mögliche Verbesserungen diskutieren.

Wir hatten die Gelegenheit, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu besuchen, der bereits Photovoltaikanlagen integriert hat. Diese Kombination von traditioneller Landwirtschaft und erneuerbarer Energie war sehr interessant. Insbesondere das Konzept der Agrivoltaik stand im Mittelpunkt unserer Diskussionen. Diese Erfahrungen führten zu anregenden Gesprächen über mögliche Kooperationen und zukünftige Projekte, die sowohl die Landwirtschaft modernisieren als auch zur Förderung nachhaltiger Praktiken beitragen können.

Zum Abschluss unserer erfolgreichen Forschungsreise von der Türkei nach Thailand möchten wir betonen, wie wichtig internationale Kooperationen und der Austausch von Wissen und Technologien für eine nachhaltige Entwicklung sind. Die gewonnenen Erkenntnisse und geknüpften Partnerschaften eröffnen neue Wege, um gemeinsam innovative Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Wir sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit unseren Partnerinstitutionen in der Türkei und in Thailand langfristig zu bedeutenden Fortschritten in den Bereichen nachhaltige Energie, Bildung und Landwirtschaft führen wird.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten für die außerordentliche Gastfreundschaft und Unterstützung. Mit diesem optimistischen Ausblick freuen wir uns auf zukünftige Projekte und die Fortsetzung des produktiven Dialogs.

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