Schlussgedanken

Der vorliegende Hochschulentwicklungsplan zeigt Entwicklungsperspektiven für nahezu alle Bereiche unserer Hochschule auf. Das Ambitionsniveau beruht auf einer faktenbasierten Analyse der künftigen Gesellschaftsentwicklung. Auf Basis dieser Analyse wurden wesentliche Erfordernisse für die Hochschulentwicklung abgeleitet und mit ersten Maßnahmenbündeln hinterlegt. Diese erfordern einen gezielten Einsatz von Ressourcen, die es mit Augenmaß zu steuern gilt. Der HEP verortet die Hochschulentwicklung daher zwischen Zukunftsanforderungen, verfügbaren Ressourcen und dem individuellen Hochschulprofil, die es stets auszubalancieren gilt.

Trotz aller professioneller Befassung, Planung und Gemeinschaftlichkeit ist eine Hochschulentwicklung stets von Entwicklungen abhängig, die nicht nur in unseren Händen liegen.
Dennoch: Didaktische, thematische und organisationale Sprunginnovationen sind möglich, stellenweise auch nötig, und wir werden sie in den kommenden sechs Jahren der gemeinsamen Veränderung hoffentlich erleben. Zugleich werden wir die Hochschule Bochum als unsere Hochschule stets wiedererkennen. Sie wird sich zwar dynamisch, aber immer in diesem Verständnis entwickeln, nämlich im Bewusstsein unserer Werte und der Verwurzelung unserer Hochschule im Herzen des Ruhrgebiets. Das gemeinschaftliche Wirken sowie der kontinuierliche Austausch aller Hochschulmitglieder bilden den Boden, auf dem kreative Ideen, praktische Lösungen und eine krisenbewährte Resilienz wachsen und zur Reife kommen können.

Es ist das Denken in gemeinsamen Lösungen im Sinne von Steve de Shazer15, welches sowohl den Kern als auch den Motor für die dynamische und zugleich identitätswahrende Entwicklung unserer Hochschule ausmachen wird. Von der Gestaltung einer gemeinsamen Lösung schließen wir auf die dazugehörigen Lösungsschritte. Wenn wir uns vorstellen, dass über Nacht wie durch ein Wunder alle mit den Entwicklungsabsichten zusammenhängenden Fragen gelöst wären:

  • Woran würden wir, jedes einzelne Hochschulmitglied, diesen Zustand zuerst bemerken?
  • Wer außer uns würde den Zustand erkennen und woran?

Die Umsetzung des HEP ist auf Ihre Mitwirkung, Ihre Lösungen und Ihre Kreativität angewiesen.
Ohne die Beteiligung und auch Identifikation mit dem gemeinsamen Prozess ist jede Entwicklung leer. Unsere Hochschulentwicklung wird nur im Miteinander gelingen. Lassen Sie uns gemeinsam Lösungen finden, für die Zukunft unserer Hochschule und in Verantwortung für die Menschen in unserer Region, in unserem Land und darüber hinaus.

15 de Shazer, S. (1988): Clues: Investigating solutions in brief therapy. New York: WW Norton.
Siehe auch: de Shazer, S. und Dolan, Yvonne: Mehr als ein Wunder: Die Kunst der lösungsorientierten Kurzzeittherapie