Denis Busch ist jetzt „Dr.-Ing.“
28. September 2020
Mitarbeiter des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwesen promovierte mit Auszeichnung
Grund zum Stolz hat sicher nicht nur sein „Chef“, Prof. Dr. Andrej Albert: Dass Denis Busch jetzt einen „Dr.-Ing.“ vor seinem Namen führen darf dürfte wohl fast jeden freuen, der ihn kennt – und das nicht nur im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen. Denis Busch hat seine Promotion an der TU Kaiserslautern Ende August 2020 mit Auszeichnung abgeschlossen.
Denis Busch hat an der Hochschule von 2004 bis 2008 erfolgreich Bauingenieurwesen studiert und nach dem Diplom von 2008 bis 2010 in diesem Ingenieurfach zudem den Master of Science mit dem Studienprofil „Nachhaltiges Bauen“ erworben.
Schon früh in seiner Zeit an der Hochschule war er mehr als nur Student: Im September 2005 wurde er Studentische Hilfskraft in seinem Fachbereich im Fachgebiet Mathematik (Prof. Dr. Rainer Busch). Bei Prof Dr. Markus Kattenbusch war er vom Frühjahr 2008 bis März 2010 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik tätig.
Seit 2010 fährt er, wie er sagt, „zweigleisig“: Mit einer halben Stelle ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Mathematik, die andere Hälfte füllt er als Mitarbeiter im Fachgebiet Massivbau bei Prof. Albert aus. Und diese Hälfte war auch entscheidend für die Promotionsarbeit. Denn zusammen mit Prof. Albert forschte er über Hohlkörperdecken, die deutlich leichter sind als massive Stahlbetondecken.
In seine Doktorarbeit „Bemessungsansätze für zweiachsig gespannte Hohlkörperdecken mit neuartigen Hohlkörperformen“ flossen zahllose Finite-Elemente-Berechnungen (FEM) ein – eine ebenso alternativlose wie aufwendige Methode, betont Busch. Auch Bauteilversuche im Maßstab 1:2 hat er gemacht und – weil dies in Bochum nicht möglich war – zusätzlich große Bauteilversuche in Kaiserslautern durchgeführt. Außerdem optimierte er die Hohlkörperformen mittels genetischer Programmierung. Die so entstandene Form haben sich Prof. Albert und Denis Busch mit Hilfe der Hochschule patentieren lassen. Dieses Patent hält, wegen der hohen Kosten, heute Prof. Albert allein.
Denis Busch ist Studienpionier. „Niemand in meiner Familie hat bislang studiert“, erzählt er. Deshalb habe er es nach der zehnten Klasse selbstverständlich gefunden, eine Ausbildung zum Bauzeichner in einem Architekturbüro zu machen. „Diese Arbeit war für mich aber keine Herausforderung“, bekennt er freimütig. „Und so habe ich, weil ich ja schon in diesem Bereich tätig war, mit dem Bauingenieur-Studium angefangen.“ Über mehrere Jahre wurde Denis Busch übrigens durch die hochschuleigene qed-Stiftung unterstützt. „Dafür möchte ich herzlich danken“, erklärt Prof. Dr. Albert. „Im Rückblick können wir nun erfreulicherweise sagen, dass sich die Unterstützung sehr gelohnt hat!“, freut er sich.
Ob er sich mit dem Doktortitel in der Tasche neue Ziele setzen möchte? Das weiß der 37-jährige noch nicht genau. Erst möchte er die Herausforderung des ersten Corona-Semesters hinter sich bringen. Und die waren nicht gering: 60 Stunden in der Woche arbeite er schon, meint er. Bislang habe er über 300 Lehrvideos – die bis zu einer dreiviertel Stunde lang sind – erstellt. „Mein Ziel ist es, sagt er, „möglichst alle Studierenden zu versorgen!“
Aber natürlich will Dr. Busch auch über längerfristige Perspektiven nachdenken. Schmunzelnd fügt er darum hinzu: „Als Kind habe ich aber schon auf die Frage, was ich denn später werden wolle, ‚Professor‘ geantwortet.“