Drei Preise und ein Ankauf gehen an Architekturstudierende der Hochschule Bochum beim Ideenwettbewerb für die Fassadengestaltung eines 150 Meter hohen Wärmetauscherturms im Zementwerk Lägerdorf bei Itzehoe. Die von Prof. Volker Huckemann und Prof. Jan R. Krause in Kooperation mit Holcim gestellte Aufgabe war es, die Fassade als sichtbares Zeichen des Umbaus zum ersten Net Zero Zementwerk zu gestalten. Wesentliche Aspekte der Entwurfsaufgabe sind Ästhetik, Materialisierung, Konstruktion und Kreislauffähigkeit. Die eingereichten Vorschläge reichen von expressiven Betonfassaden bis zu energieerzeugenden Gebäudehüllen.
Über den ersten Preis beim Ideenwettbewerb „Power Tower“ freuen sich Marla Brinkmann und Greta Paulsen. „Sie haben uns mit einer farbigen Photovoltaikfassade, die sich wie ein Paillettenkleid um den Turm legt, überzeugt“, erläutert Jurymitglied Astrid Bornheim, Professorin für Materialtechnologie an der Peter Behrens School of Architecture. Die unregelmäßige Anordnung der quadratischen PV-Elemente eröffnet im unteren Bereich Einblicke in die technischen Anlagen und verdichtet sich weiter oben zu einer geschlossenen Fläche, die sich farblich im Himmel aufzulösen scheint.
Mit einer rhythmisch gegliederten Fassade aus carbonbewehrten CPC-Betonelementen, die als raumbildendes Wegeleitsystem auf dem Werksgelände fortgeführt werden kann, gewinnt Angelina Besel den zweiten Preis. Begeistert erklärt Erik Jantzen, Technical Project Director von Holcim für den Carbon2Business Transformationsprozess in Lägerdorf: „So lassen sich auch Wege- und Sichtbeziehungen zwischen dem neuen DGNB-zertifizierten Besucherzentrum am Eingang zum Werksgelände und den technischen Anlagen berücksichtigen.“
Der dritte Preis geht an Paula Neuer und Marius Hitter für eine parametrisch entworfene Fassade, deren wabenförmige Öffnungen sich aufsteigend zu einem skulpturalen Gitter entwickeln. Einen weiteren Ankauf stiftet Holcim für die innovative Idee von Jannis Burczik und Jim Krause, eine Fassade aus recycelten Rotorblättern von Windrädern zu gestalten und den Turm gleichzeitig zum Windkraftwerk zu verwandeln.
Holcim-Leiter Nachhaltiges Bauen Michael Scharpf ist von den Ergebnissen beeindruckt: „Die Aufgabe steht im Kontext eines großen Transformationsprozesses des Unternehmens und der gesamten Branche hin zu Dekarbonisierung“. Der Ideenwettbewerb ist mit insgesamt 1.200 EUR dotiert. Außerdem erhalten alle Teilnehmer ein Freiticket im Wert von ca. 300 EUR für die Nachhaltigkeitskonferenz „Forum:Bau“ am 27. November in der Zeche Zollverein.
Annika Steinmetz, Leiterin Marketing und Kommunikation von Holcim, ist von der Vielfalt der Ideen und der Architekturqualität an der Hochschule Bochum begeistert und stellt spontan in Aussicht: „Die Wettbewerbsentwürfe der Bochumer Architekturstudierenden sollen im Rahmen dieser Konferenz in einer Ausstellung gezeigt und der Öffentlichkeit präsentiert werden“.
Auslober: Holcim Deutschland