Für viele Bochumer ist er vor allem der Platz, auf dem Demonstrationen, aus welchem Anlass auch immer, stattfinden, beginnen oder enden: der Europaplatz vor dem Deutschen Bergbaumuseum (DBM). Dass eine so große wenig genutzte Fläche allerdings mehr Aufenthaltsqualität verdient hätte, davon ist Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, die Museumsdirektorin überzeugt.
Und sie bekam für dieses Anliegen Unterstützung von der Hochschule Bochum: In einem Wettbewerb mit dem Titel „Wir machen Platz“ haben sich im WS 2023/24 neun Studierendenteams von Prof. Gernot Schulz mit der großen Wiese vor dem Deutschen Bergbaumuseum entwerferisch auseinandergesetzt. Sie haben Konzepte zur künftigen Gestaltung/Nutzung des Areals entwickelt. Bergbaumuseum und Hochschule haben sodann eine Jury gebildet und drei Entwürfe ausgewählt. Ende Juni konnten sie mit der Eröffnung einer Ausstellung im Museum gekürt werden.
Von allen Entwürfen ragt einer heraus. Er stammt von der 24-jährigen Bochumer Studentin Marieke Ribka. Der Siegerentwurf mit dem plastischen Namen „Bergbau-Archipel“ will den Vorplatz von Bochums bekanntestem Museums nicht gänzlich umkrempeln, sondern nur behutsam verbessern und anreichern. Mehr inselartige Baumgruppen sollen her, mit mehr Sitzkanten auf den Einfassungen dazwischen, Gehwege, die sich durch die jetzige Wiese schlängeln, eine temporäre Bühne sowie ein Spiel- und Basketballplatz.
Am Eingang zum Museum soll eine terrassenartige Rampe angelegt werden, um den Zugang einladender und auch barrierefrei zu machen. Die Bachelorstudentin wünscht sich außerdem ein neues Café. Es soll an der Frontseite des Gebäudes entstehen und die Gäste innen und außen bewirten. Weiterhin soll auf der Wildwiese aber auch so viel freier Platz erhalten bleiben, dass auch größere Veranstaltungen wie Demos und Spielfeste stattfinden können.
Da der Europaplatz der Stadt Bochum gehört, kann Marieke Ribkas Entwurf, wie so oft bei studentischen Wettbewerben, vor allem Inspiration für eine spätere Umgestaltung der Fläche sein. Melanie Gronewald, Abteilungsleiterin im Umwelt- und Grünflächenamt, erklärte aber schon: „Wir werden auf jeden Fall zentrale Elemente übernehmen.“ Von den Entwürfen sei man in der Stadtverwaltung „begeistert“. Schon im kommenden Herbst sollen erste Baumaßnahmen beginnen…