Von Rüdiger Kurtz
Der Bochumer Zonta Club verleiht jährlich einen nach der New Yorker Unternehmerin, Politikerin und Frauenrechtlerin Jane M. Klausman benannte Auszeichnung an eine Studentin der Wirtschaftswissenschaften. Preisträgerin Daniela Jost vom Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bochum freute sich sehr über den Award und das damit verbundene Stipendium.
"Wir können mit Frau Jost eine äußerst engagierte und sympathische Studentin auszeichnen", gratulierte Dr. Birgit Oschmann, Präsidentin von Zonta-Bochum, während der Preisverleihung. Neben den sehr guten Leistungen im Studiengang International Business und Management habe der Jury auch das soziale Engagement der Preisträgerin sehr gut gefallen. Dies zeige sich etwa in einem speziellen Mentoring-Programm, in dem Daniela Jost Studierende aus anderen Ländern bei der Integration an der Hochschule Bochum unterstützt. "Ziel ist es, dass sich die Studierenden in Deutschland und an der Hochschule wohl fühlen und die zahlreichen bürokratischen und inhaltlichen Hürden besser überwinden können", erläutert die 25-jährige.
Ihr derzeitiges Studium möchte sie im kommenden Jahr mit dem Bachelor of Arts abschließen. Den dazu nötigen Auslandsaufenthalt in Dublin wird sie verlängern um dort noch einen Master-Studium anzuschließen. "Eine Kombination aus Wirtschaft und Programmierung", erläutert Jost, "die mir dabei helfen wird, an den entsprechenden Schnittstellen in internationalen Firmen arbeiten zu können." Ihre Zukunft sieht sie in der IT-Branche. "Ich habe Technik schon immer geliebt, in meiner Freizeit Computer zerlegt und mit anderen Komponenten wieder neu gebaut", so die gebürtige Hernerin. Ihr langfristiges Ziel ist es, in die USA zu wechseln, da dort die besten Firmen im Tech-Bereich zu finden seien. "Die guten Kontaktmöglichkeiten, die das weltweite Zonta-Netzwerk Frauen bietet, werden mir sicherlich dabei helfen, meinen Traum zu verwirklichen", ist sich Jost sicher.
Am liebsten würde sie für AMD arbeiten, einen amerikanischen multinationalen Halbleiterkonzern. "Die CEO des Unternehmens hat wie ich asiatische Wurzeln", so Jost, deren Mutter aus Thailand stammt: "Auf mein asiatisches Aussehen werde ich häufig angesprochen. Das nervt dann zuweilen."
Als Einzelkind und erste Akademikerin in ihrer Familie, setzt sie sich unter Erfolgsdruck. "Meine Eltern wollen, dass ich ein besseres Leben führen kann als sie und unterstützen mich sehr", erzählt Jost: "Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass ich immer versuche, 100 Prozent zu geben."
Als Gamerin ist sie so gut, dass sie bei Events etwas Geld nebenher verdienen kann. Sie arbeitet aber auch an einem Fantasy Roman, dessen Inhalt später auch in einem eigenen Spiel umgesetzt werden soll und ist neben dem Studium für ein Bochumer IT-Unternehmen aktiv. "Ich habe schon immer gerne viele Dinge parallel gemacht", lacht Jost: "Da muss ich dann ab und zu schauen, dass ich die wesentlichen Ziele nicht aus den Augen verliere."
Edward Sodmann, ihr Englischdozent, der im Vorfeld der Preisverleihung ein Empfehlungsschreiben für sie verfasst hatte, macht sich dahingehend wenig Sorgen. "Frau Jost ist eine der reifsten und engagiertesten Studentinnen, die ich kennengelernt habe", so der erfahrene Sprachendozent: "Sie verfügt über eine erstaunliche Intelligenz, gepaart mit einem hohen Maß an Professionalität sowie bemerkenswerten sozialen und kommunikativen Fähigkeiten." Daniela Jost nimmt das Kompliment lächelnd hin. Die sympathische Studentin sieht aber auch eigene Schwächen. Auf die Frage warum sie nicht Informatik statt Wirtschaft studiert, antwortet sie: "Dafür bin ich in Mathe einfach zu schlecht." Dann lacht sie kurz und sagt: "Aber ich arbeite daran."