Als vorbildlich in Sachen nachhaltiger Mobilität erweist sich die Hochschule Bochum. Sie beteiligte sich im letzten Jahr an "Mobil.Pro.Fit", einem vom Bundesumweltministerium über die Nationale Klimaschutzinitiative geförderten Modellprojekt zum betrieblichen Mobilitätsmanagement. Dabei hat sie zusammen mit 70 weiteren deutschen Einrichtungen und Unternehmen ein Konzept für eine nachhaltige Mobilitätsgestaltung erarbeitet. Am 10. Juli 2017 wurden die Ergebnisse bei der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH präsentiert. Für ihre erfolgreiche Teilnahme an dem Projekt konnte Hochschuldezernent Phillip Nachtigal eine Urkunde aus den Händen von Projektleiter Johannes Auge entgegennehmen. Damit wurde sie zusammen mit der EUV Stadtbetrieb Castrop-Rauxel, der E.ON SE und der NOWEDA AG in Essen als Vorreiterunternehmen besonders ausgezeichnet.
2014/15 hat die Hochschule sich bereits erfolgreich bei "Ökoprofit" zertifizieren lassen und Einsparungen beim Verbrauch von Wasser und Strom erreicht. Mobil.Pro.Fit und Ökoprofit sind Projekte des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.). Grundidee ist, dass eine Optimierung von Arbeitsprozessen und Ressourcen im Sinne eines nachhaltigen Umgangs auch Betriebskosten sparen können. Mobil.Pro.Fit wird regional organisiert; die Ruhrregion war Vorreiter im bundesweiten Modellvorhaben. Zu den Teilnehmern und Partnern der jetzt abgeschlossenen Projektrunde im Ruhrgebiet gehörten rund 20 Unternehmen und Institution, unter ihnen übrigens auch die Ruhr-Universität.
Die Hochschule ging bei ihren Bemühungen um einen nachhaltigeren Umgang mit der Mobilität ihrer Mitglieder systematisch vor: mit einer Online-Befragung, an der sich knapp 1.000 Studierende und Beschäftigte beteiligten, erfragte sie das Mobilitätsverhalten und ermittelte wo die Betroffenen wohnen. Ergebnis: Die durchschnittliche Luftlinienentfernung der Studierenden und Beschäftigen zwischen Wohnort und dem Standort Bochum beträgt 27 km. Es ist also offensichtlich, dass viele nahezu täglich pendeln.
Ziel für Beschäftigte und Studierende soll sein, die Hochschule einfach, komfortabel und mit geringen Ressourcenaufwand, also auf möglichst nachhaltige Art, zu erreichen. Die Hochschule setzt aufgrund der geografischen Lage und der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur dazu primär auf das ÖPNV-Netz und will den Radverkehr stärken.
Viele kleinere dafür geeignete Maßnahmen konnten bereits kurzfristig umgesetzt werden, z.B. eine verbesserte Information zum Thema Mobilität auf der Hochschul-Webseite oder die Inbetriebnahme einer abschließbaren Fahrradbox. Künftig sollen bestehende Angebote wie das Fahrradverleihsystem "metropolradruhr", das ÖPNV-Firmenticket oder RUHRAUTOe (Elektroauto-Carsharing) stärker beworben werden.
Gegenüber anderen Unternehmen und Institutionen hat die Hochschule den Vorteil, dass sie Mobilitäts-Know-how im eigenen Hause hat. So ist angedacht, mit Hilfe von studentischen Arbeiten und Projekten weitere Maßnahmen zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität zu entwickeln. Schwerpunktthema soll dabei vor allem der Radverkehr sein.