Die Hochschule Bochum trauert um ihren Altrektor Prof. Dr. rer. oec. Heinz Becker. Am 8. April verstarb er im Alter von 87 Jahren. Prof. Becker hat die Hochschule Bochum in seiner Zeit als Rektor von 1989 bis 1997, aber auch schon als Dekan des Fachbereichs Wirtschaft (1978 – 1985) und als Prorektor für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben (1985 – 1989) maßgeblich geprägt.
Der 1932 geborene Wirtschaftswissenschaftler promovierte 1973 zum Dr. rer. oec. und wurde noch im gleichen Jahr als Professor an die noch junge Fachhochschule Bochum berufen. Schon frühzeitig hat Prof. Dr. Becker bildungspolitische Akzente gesetzt. Die (Weiter-) Entwicklung der Fachhochschulen, die Würdigung ihrer Rolle als einerseits praxisorientierte Bildungs- und Forschungseinrichtungen mit andererseits eigenständigem akademischen Anspruch war ihm eine Herzensangelegenheit. So war er neben seinen Ämtern in Bochum stetig in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und Verbänden vertreten, wie der Bundesdekanekonferenz oder der Bundesvereinigung des Hochschullehrerbundes.
In seiner Amtszeit erlebte Prof. Becker einen der wichtigsten Einschnitte in der Geschichte der Hochschule: die damalige Abteilung Gelsenkirchen wurde 1992 selbstständig. Als unbedingter Verfechter des Ausbaus der Fachhochschulen hat Dr. Becker diesen Verlust für das eigene Haus allerdings sogar „grundsätzlich begrüßt“.
Viele Entwicklungen, die unter Prof. Beckers Führung auf den Weg gebracht wurden, haben bis heute Bestand. Unter seiner Leitung öffnete sich die Hochschule zunehmend international. So wurden gemeinsame Studiengänge mit Partnerhochschule Großbritannien und Frankreich eingerichtet, die Kooperationen mit dem Ausland insgesamt ausgebaut. Zudem führte die Hochschule mit dem Start der Kooperativen Ingenieurausbildung ein Duales Studienangebot ein und konnte gemeinsam mit der Märkischen Fachhochschule den ersten Verbundstudiengang in NRW anbieten.
2009 hat die Hochschule Prof. Becker zum Ehrensenator ernannt. Er blieb ihr auch nach dieser Ehrung intensiv verbunden: Noch im Dezember 2019 traf er sich mit den anderen früheren und dem heutigen Leiter der Hochschule zum Austauschgespräch. Bei dieser Gelegenheit gab er ihnen mit auf den Weg, was ihm für sein Wirken als Hochschullehrer am wichtigsten war: Über reine Wissensvermittlung hinaus wollte er seinen Studierenden immer auch Zusammenhänge und Beziehungen vermitteln, sie als Persönlichkeiten fördern. Die Hochschule versteht dieses Anliegen als Ansporn für ihr derzeitiges und zukünftiges Handeln.