Zusammenhalt, Partizipation und Nachhaltigkeit – dieser Dreiklang ist Mittelpunkt der Kooperation der Stadt und der Hochschule Bochum im Zuge des Stadterneuerungsprozesses in Hamme. Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock unterzeichneten jetzt einen Vertrag zu dieser Zusammenarbeit. Detailliert legt er fest, wie Wissenschaft und Kommune mit den Bürgerinnen und Bürger konstruktiv zusammenwirken werden.
„Der Stadt Bochum ist es wichtig, die städtebaulichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Wandels zu begleiten und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort nicht allein zu lassen“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Im Stadtteil Hamme gehen wir jetzt mit der wissenschaftlichen Unterstützung der Hochschule Bochum einen Schritt weiter.“ Um dem Wandel strategisch und konzeptionell zu begegnen, sollen ein wissenschaftlich begleitetes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) 2018 und 2019 erarbeitet und Zuwendungen über die Städtebauförderung beantragt werden. Kommunale Fachämter, lokale Institutionen sowie die Bürgerinnen und Bürgern in Hamme werden in die Planungen eigenverantwortlich einbezogen. Ziel ist es, diesen Erneuerungsprozess so nachhaltig auf den Weg zu bringen, dass nach Abschluss der letzten ISEK-Maßnahmen sich ein Quartiersleben der Bürgerinnen und Bürger und der lokalen Institutionen (weiter-)entwickelt hat und sich eigenständig trägt.
Darum setzt die Stadt Bochum auf eine wissenschaftliche Begleitung des Prozesses durch die Hochschule Bochum. Denn ein zentrales Aufgabenfeld der Nachhaltigkeitswissenschaft, in der seit einigen Jahren an der Hochschule gelehrt und geforscht wird, ist es, Lebensräume so zu gestalten, dass sie zukunftsorientiert und lebenswert Funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit verbinden und auch das „mobil sein“ für alle Beteiligten aufeinander und miteinander abstimmt.
„Hochschule und Stadt Bochum arbeiten bereits in vielfältiger Weise zusammen“, stellt Hochschulpräsident Prof. Dr. Bock anlässlich der Vertragsunterzeichnung fest. „Mit diesem intensiven Zusammenwirken von Forschung und Interaktion sowie städteplanerischer und sozialer Arbeit, erreicht die Kooperation jetzt eine neue Qualität“, freut er sich.
Es wird ein sogenanntes „Team für Forschungs- und Aktionsräume“ (TAF) für den ISEK-Prozess entstehen, das sich in regelmäßigen Abständen treffen wird. Durch das TAF sollen Beobachtungen und Vorschläge zur Umsetzung von Beteiligungsaktionen, der Aktivierung des Stadtteils und gemeinsamen Aktionen diskutiert werden und in den Stadterneuerungsprozess einfließen. Das TAF kann sich bei Gesprächsrunden zwischen der Stadt Bochum und den Planungsbüros, welche das ISEK erstellen werden, einbringen und bei Bedarf weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und der Hochschule, im Stadtteil aktive Institutionen, weitere Bürgerinnen und Bürgern und andere Akteure aktivieren.
So kann es Ideen und Anregungen geben, neue und andere Standpunkte und Interessen in die Veränderungsprozesse einbringen und dazu beitragen, das Engagement der Menschen und Institutionen vor Ort für eine nachhaltige Entwicklung zu würdigen und zu fördern.