Der Lehrpreis 2022 der Hochschule Bochum geht in diesem Jahr an Dr. Julian Grote. Im Rahmen seiner Teilnahme am Förderprogramm „Karriereweg FH-Professur“ ist er als Lehrbeauftragter im Fachbereich Wirtschaft tätig und arbeitet zugleich für das Essener Software-Unternehmen neusta analytics & insights. Seine Lehre umfasst Themen wie Wirtschaftsstatistik, Quantitative Methoden und Wirtschaftsmathematik. Diese Auszeichnung für richtig gute Lehre von Studierenden mitten in Pandemiezeiten setzt höchsten Anspruch, viel Herzblut und großes Verantwortungsbewusstsein voraus, dem Julian Grote laut Studierenden und Jury „vollumfänglich“ gerecht wurde.
„Herr Grote war in der Pandemiezeit daran interessiert, dass online niemand verloren geht (…).“ Und „Verdammt gut im Erklären von komplexen mathematischen/statistischen Themen in einer interessanten und fesselnden Art und Weise.“ Und „Sehr gute Erklärungen, Praxisbeispiele aus seinem Job und aktuelle Statistiken aus der Politik (…).“ – so lauteten die Beurteilungen seiner Studierenden.
Wie macht er das? Was treibt ihn an? Woher nimmt er die Freude am Lehren? Julian Grote war schon in der Schule Mathematik-begeistert, die Entscheidung für das Mathestudium fiel aber erst während seines Zivildienstes – ursprünglich angedacht auf Lehramt, dann, um breiter aufgestellt zu sein, doch mit Bachelor of Science Abschluss. Die Nähe zu seiner Heimat, dem Sauerland, war ihm wichtig – bis heute spielen seine Familie und sein Freundeskreis dort eine große Rolle für ihn – so führte es ihn zur RUB. Später dann mit dem Master in der Tasche war er schon fast auf dem Sprung in die freie Wirtschaft, als ihm eine Doktorandenstelle angeboten wurde. Prof. Dr. Christoph Thäle wurde sein Doktorvater und sein Mentor. Er war es auch, der eine Empfehlung aussprach, für eine einjährige Vertretungsprofessur in Ulm. Die Aufgeregtheit und die Freude, als er das erste Mal als „Professor“ im Hörsaal stand, hielten sich im Oktober 2018 die Waage.
Mittlerweile überwiegt fast ausschließlich die Freude. Julian Grote nimmt seit Oktober 2019 an dem Förderprogramm „Karriereweg FH-Professur“ teil, was ihn an die Hochschule Bochum verschlagen hat – und gleichzeitig in ein Unternehmen in Essen. So kann er praxisnah seinen Studierenden Wissen vermitteln – und das anscheinend mit höchstem Anspruch an sich selbst. Für ihn gilt: „Die Studierenden sollten genau wissen, wofür sie etwas verstehen und lernen müssen, wofür genau es gut ist, sich durch diesen oder jenen Stoff zu kämpfen. Durch diese Zielperspektiven ist die Motivation durchzuhalten und sein Bestes zu geben, am größten. Natürlich darf aber auch der Spaß in den Veranstaltungen niemals fehlen, sonst hält man vier Stunden Mathe am Stück ja gar nicht aus ;-).“
Julian Grote hat anscheinend vieles richtig gemacht – und das unter erschwerten Bedingungen. Herzlichen Glückwunsch zur verdienten Auszeichnung und alles Gute für die Zukunft!