Mit guten Aussichten ist die Hochschule Bochum in das digitale Sommersemester gestartet. Zum einen hatte sie bereits im Vorfeld des Semesters über 400 digitale Lehrangebote zusammengestellt, zum anderen signalisieren jetzt auch zahlreiche Studierende, dass die Bedingungen für ihre „neue Studiennormalität“ besser als nur zufriedenstellend ist. Das ergab die Auswertung von bislang rund 800 Fragebögen einer Umfrage der Hochschule zu den individuellen Arbeits- und Lernbedingungen.
Ermutigend, auch für eine Hochschule mit starkem technischen Schwerpunkt, ist die Bewertung, die die Studierenden für ihre eigene IT-Ausstattung abgegeben haben: Der überwiegende Teil sieht sie als sehr gut oder gut an. Dass dagegen die häusliche Situation der Studentinnen und Studenten etwas weniger gut wegkommt und vor allem die Einschätzungen darüber breit gestreut sind, ist in diesen Zeiten nachvollziehbar. Die Studierenden geben ihr aber auf einer Skala von 1 bis 5 immerhin noch durchschnittlich eine 2,6.
Besonders interessiert ist die Hochschule natürlich zu erfahren, wie die Studierenden das aktuelle Online-Angebot einschätzen. Zufrieden bis gut werden die Informationen über das digitale Lehrangebot eingeschätzt, seine Erreichbarkeit finden fast 60 Prozent gut oder sogar sehr gut und die Aufbereitung des Lernstoffs wird von fast 70 Prozent als gut oder zufriedenstellend eingeordnet. Positiv auch für die Hochschule: Die Informationen der Hochschule zur Corona-Situation, die den persönlichen Fragen der Studentinnen und Studenten Rechnung tragen, wurden ebenfalls mehrheitlich als gut bewertet.
Und die allgemeineren Perspektiven? Breit gestreut ist der Blick der Studentinnen und Studenten auf ihre existenzielle Lage. Von sehr gut bis sehr schlecht sehen die Studierenden ihre finanzielle Situation in der Corona-Krise.
Unsicherheit scheint es darüber zu geben, wie sich die Umstellung auf Online-Lehre auf den Lernerfolg der Studierenden auswirken wird: Dass er eher schlecht sein werde vermutet eine Mehrheit von einem Drittel der Antworten. „Dabei wird allerdings erst das fortschreitende Semester größere Klarheit darüber bringen können, wie effektiv die digitalen Lernmittel sind“, betont Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock.
Insgesamt nur als durchschnittlich beurteilen die Studierenden ihre Möglichkeiten, sich mit ihren Kommiliton*innen auszutauschen. Das sei nicht verwunderlich, stellt Prof. Bock klar. „Schließlich ist in den letzten Jahren das Lernen und Arbeiten in Gruppen und Teams ein immer wichtigeres Element im Studium geworden. Da ist es natürlich eine Herausforderung, sich in Zeiten von Social Distancing als Team zu organisieren! So widersprüchlich das klingen mag: Ich bin überzeugt, dass uns diese Umstände am Ende mehr zusammenschweißen werden.“