[Gemeinsame Pressemitteilung des VDMA und der Hochschule Bochum]
Optimierung des Studienverlaufplans durch enger verknüpfte Lehrpläne, ein freiwilliges "Projektsemester" zu Beginn des Studiums und noch mehr Anwendungsbezug: Das sind nur einige der Ergebnisse, die beim heutigen Abschlussworkshop des Maschinenhaus-Transferprojekts des Fachbereichs Mechatronik und Maschinenbau der Hochschule Bochum und des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vorgestellt wurden. Das "Maschinenhaus" ist die VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften und zur Beratung und Unterstützung der Hochschulen in der Lehre.
Im Rahmen des Transferprojekts fanden mehrere Gesprächsrunden mit Studiengangsverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden mit zahlenmäßig großer und engagierter Beteiligung statt. Ziele des Fachbereichs waren vor allem, den Studienerfolg im Bachelorstudiengang Maschinenbau zu erhöhen, eine größere Zufriedenheit der Studierenden zu erreichen und damit eine langfristig starke Nachfrage sicherzustellen. Dabei unterstützten Experten des VDMA und des HIS-Institutes für Hochschulentwicklung (HIS-HE).
Qualitativ hochwertige Ingenieurausbildung sichern
Aus der externen Perspektive wurden Handlungsfelder aufgezeigt, in denen die Lehrenden des Studiengangs weitere Einflussmöglichkeiten auf die Weiterentwicklung der Qualität der Lehre haben. "Eine hohe Abbruchquote ist in anspruchsvollen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen leider keine Seltenheit", erklärt VDMA-Bildungsreferent Thilo Weber. "Daher ermitteln wir gemeinsam mit den Beteiligten das Qualitätsniveau der Lehre und spiegeln der Hochschule, an welchen Stellen sie ansetzen kann". Beim heutigen Abschlussworkshop stellten die Partner die wichtigsten Ergebnisse vor: Zukünftig sollen alle Lehrinhalte in den Grundlagenfächern deutlich intensiver abgestimmt, der Anwendungsbezug in den Wahlpflichtfächern erhöht sowie die Studieneingangsphase flexibler gestaltet werden. Damit wird der Studiengang Maschinenbau sowohl sehr leistungsstarken Abiturienten als auch Studienpionieren unter Diversitätsaspekten gerecht. Außerdem soll das kontinuierliche Lernen der Studierenden von Beginn an gefördert werden. Infolge der inhaltlichen Impulse erarbeiteten vier Arbeitskreise im Rahmen des Transferprojektes zu diesen Schwerpunkten konkrete Maßnahmen. "Der Fachbereich möchte, dass jeder Studienanfänger im Maschinenbau optimale Startchancen erhält" meint dazu der Dekan Prof. Dr. Joachim Fulst.
Startschuss fällt bereits zum Wintersemester 2017/18
Erste Maßnahmen werden direkt umgesetzt, daran schließt das erstmalige Angebot eines "Projektsemesters" im Sommer 2018 an. Zusammen mit dem neugegründeten hochschuleigenen Institut für Studienerfolg und Didaktik (ISD) werden die Studierenden von Anfang an personenzentriert allgemein und fachlich beraten und begleitet. Bereits in der ersten Vorlesungswoche arbeiten die Studienanfänger in Teams im Rahmen eines kleinen Projekts zusammen. Unmittelbar nach dem Mathematikvorkurs sowie nach den ersten acht Wochen der Vorlesungszeit erhalten die Studienanfänger auf freiwilliger Basis ein Feedback über ihre erbrachte Arbeit und Leistung – verbunden mit einer weiteren Beratung.
Zum Abschluss des Projekts und zur Würdigung des Engagements überreichte Thilo Weber daher dem Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau das "Maschinenhaus-Zertifikat". Die Hochschule Bochum hat damit als 43. Fachbereich das Maschinenhaus-Transferprojekt erfolgreich abgeschlossen.
Über das Maschinenhaus - die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das "Maschinenhaus" als Campus für Ingenieurinnen und Ingenieure ist die VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften. Damit soll den Studienabbruchquoten von bis zu 45 Prozent in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen entgegengewirkt werden und ein qualitativ hochwertiges Ingenieurstudium sichergestellt werden. Auf der Basis von sechs wissenschaftlichen Studien und Umfragen unterstützt der VDMA seit 2013 Hochschulen bei der Verbesserung der Lehre. In aktuell 51 laufenden oder bereits abgeschlossenen Transferprojekten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Praxis und in individuellen Workshops wird der Status quo der Lehre analysiert und neue Maßnahmen konzipiert. Eine Toolbox sammelt die erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumente und bereitet diese für den Praxiseinsatz auf. Im "Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus" kommen Fachleute von Hochschulen bis zu drei Mal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Lehre und Qualitätsmanagement zu diskutieren. Der Projektbaustein "Rahmenbedingungen" analysiert politische Handlungsmöglichkeiten für das Erreichen von mehr Studienerfolg. Im Mai 2017 wurde zum dritten Mal der mit insgesamt 165.000 Euro dotierte VDMA-Hochschulpreis "Bestes Maschinenhaus 2017" verliehen.
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