Wahrscheinlich wird es schon in kürzester Zeit das sein, was wir in Corona-Zeiten gern die „neue Normalität“ nennen; gerade jetzt ist es das nicht: Die „erste virtuelle Begrüßung der neuen Masterstudierenden“ der Hochschule Bochum ist eine Premiere. Das betont auch Präsident Prof. Dr. Jürgen Bock am Nachmittag des 20. April 2020, der 183 zusehende und zuhörende Studentinnen und Studenten vom Bildschirm aus Willkommen heißt.
Etwas verzerrt klingt seine Stimme über das Webkonferenz-System, in das sich die Master-Erstsemester über die Lernplattform Moodle eingelockt haben, manchmal muss man sich von der Technik verschluckte Wort selbst hinzudenken. Und weil sich der Start der Begrüßung ein paar Minuten verzögert hat bis die Teilnehmer*innen „versammelt“ waren, ist auch tatsächlich eine unübersehbare Premierenspannung spürbar.
Die hat sicher auch noch weitere Gründe: Obwohl die digitale Lehre schon Ende März zahlreiche Angebote im Netz zur Verfügung stellen konnte, ist die Begrüßung auch eine erste große Bewährungsprobe für die Technik, die zum Einsatz kommt. Noch am Morgen war es zu System-Engpässen gekommen, weil ja auch die Ruhr-Universität an diesem Tag an den Semesterstart gegangen ist.
Nicht zuletzt für die neuen Studierenden, die ihren Bachelor nicht an der Hochschule gemacht haben, stellt Prof. Bock Bochums größte Hochschule für angewandte Wissenschaften mit Daten und Fakten vor: sechs Fachbereiche von A wie Architektur bis W wie Wirtschaft, über 8.000 Studentinnen und Studenten, mehr als 50 Bachelor-und 18 Masterstudiengänge, jährlich circa 1.000 Absolventinnen und Absolventen. Der Präsident erzählt, was die „BO“ besonders macht: von persönlicher und Praxisnähe, vom Hochschulleitbild mit seinen 11 ethischen Werten, von „Institutionen“ wie dem SolarCar-Projekt und dem hier angesiedelten Graduierteninstitut NRW, das den fertigen FH-Masterabsolventen und –absolventinnen im Land eine Promotion ermöglicht …
Und am Ende stellt er klar: „Wir tun alles, damit Sie erfolgreich studieren können.“ Dass dies in Zeiten digitaler Lehre die bereits erwähnte Herausforderung ist, dem stellen sich Hochschule und Studierende gemeinsam. Gerade erst hat die Hochschule einen Fragebogen über deren digitale Arbeitsbedingungen an die Studentinnen und Studenten herausgegeben, um sich darauf möglichst gut einstellen zu können. Dass bereits über 800 von ihnen geantwortet haben, das stimmt Präsident Prof. Bock zuversichtlich.