Das Graduierteninstitut für angewandte Forschung der Fachhochschulen NRW (GI NRW) veranstaltete am 7.2.2017 die Tagung „Kooperative Promotion heute“ an der Hochschule Bochum. Über hundert Teilnehmer aus Wissenschaft und Politik nahmen an der Veranstaltung teil.
Vertreter kooperativer Promotionseinrichtungen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW, Schleswig-Holstein und Hamburg stellten ihr Modell zur kooperativen Promotion vor. Bis auf Hessen handelt es sich dabei um landesweite Einrichtungen. Neben Rahmenbedingungen und Organisationsstruktur wurden die bisherigen Erfahrungen zur Zusammenarbeit mit der Landesregierung sowie zwischen Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten geschildert. „Allen Modellen liegt eine Kooperationsbereitschaft der Beteiligten zugrunde. Kooperative Promotion funktioniert nur gut, wenn Vorurteile und Barrieren abgebaut werden und so eine gleichberechtigte wissenschaftliche Zusammenarbeit möglich wird“, erklärte Prof. Dr. Martin Sternberg, Vorstandsvorsitzender des GI NRW.
Abgerundet wurden die Beiträge durch den Bericht eines kooperativ Promovierenden, der die Voraussetzungen für erfolgreiche kooperative Promotionsverfahren aus der Sicht der Doktoranden plastisch darstellte. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die zu bewältigende Herausforderungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Modelle aber auch ganz grundsätzliche Themen im Zusammenhang mit der Promotion diskutiert.
Die Tagung machte deutlich, welche dynamische Entwicklung das Thema kooperative Promotion und die Beteiligung von Fachhochschulen/HAW in Deutschland derzeit nimmt. Einigkeit bestand bei allen Teilnehmenden, dass die Qualität der kooperativen Promotion den hohen nationalen und internationalen Normen entspre-chen muss. Die Perspektiven der Beteiligten aus Universitäten und Fachhochschulen/HAW auf Prozesse und Voraussetzungen liegen aber teilweise noch weit auseinander. Von einer für alle Seiten befriedigenden Situation ist man weit entfernt.