Am 07. September fand an der Hochschule Bochum der KomMonitor Community Tag mit mehr als 100 Anmeldungen statt. Die von Christian Danowski-Buhren und Prof. Dr. Carsten Keßler aus dem Fachbereich Geodäsie gemeinsam mit der 52°North Spatial Information Research GmbH organisierte Veranstaltung brachte Anwender*innen und Entwickler*innen von KomMonitor zusammen, um die Zukunft der kommunalen Raumbeobachtung und Open Source Software zu gestalten. Mit einem abwechslungsreichen Programm, hochkarätigen Sprecher*innen und angeregten Diskussionen stieß der KomMonitor Community Tag auf großes Interesse und überzeugte durch seinen informativen Charakter.
Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Prof. Dr. Andreas Wytzisk-Arens, Präsident der Hochschule Bochum und ehemaliger Dekan des Fachbereichs Geodäsie. "Der heutige Tag zeigt eindrucksvoll, wie engagierte Forschung und innovative Softwarelösungen dazu beitragen können, kommunale Planungs-Entscheidungsprozesse zu verbessern und zu beschleunigen und damit die Lebensqualität in unseren Kommunen nachhaltig zu steigern. Die Hochschule Bochum ist stolz, Teil der KomMonitor Community zu sein", so Prof. Dr. Andreas Wytzisk-Arens.
KomMonitor als Instrument der Raumbeobachtung
Mehr und mehr Kommunen und Kreisverwaltungen in NRW führen das Open Source Produkt KomMonitor als Instrument der Raumbeobachtung ein. KomMonitor ist eine webbasierte Software, die ein integriertes GIS-basiertes raum-zeitliches Monitoring von Geodaten und Statistiken ermöglicht.
Die Software ist frei verfügbar und wurde als Arbeitswerkzeug für die Kommunalverwaltung entwickelt, um aktuelle Fragen der Stadtentwicklung zeitnah und bedarfsgerecht beantworten zu können. Durch eine modulare Softwarearchitektur sowie generische und konfigurierbare Funktionalitäten ist KomMonitor auf andere Kommunen sowie weitere Anwendungsfelder und Maßstabsebenen übertragbar. Geodaten und Statistiken werden über eine interaktive Kartenanwendung, Diagramme und weitere Analysewerkzeuge nutzerfreundlich und ansprechend aufbereitet. Ein aussagekräftiges Indikatorensystem sorgt für eine transparente und strukturierte Aufbereitung raumbezogener Informationen.
"Es ist erfreulich zu beobachten, wie KomMonitor erfolgreich den Übergang von der Forschung in die praktische Anwendung in den Verwaltungsprozessen auf kommunaler und kreisweiter Ebene bewältigt. Die intensive Kommunikation mit Anwendern aus den Bereichen Planung, Statistik und Geoinformation spielt eine entscheidende Rolle bei der kontinuierlichen Verbesserung von KomMonitor und seiner Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Kreis- und Kommunalverwaltungen", erklärt Christian Danowski-Buhren. Seit 2017, als KomMonitor noch ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung war, ist er aktiv beteiligt. Er hat maßgeblich zur Entwicklung der Software beigetragen und fungiert nun als Ansprechpartner für Interessenten und aktive Nutzer*innen. Darüber hinaus leitet er gemeinsam mit der 52°North GmbH die notwendigen Prozesse zur Weiterentwicklung von KomMonitor.
Einblicke in die Praxis von KomMonitor, Sozialplanung und interaktiver Berichterstattung
Dr. Christian Lindner von der Stadt Essen eröffnete den KomMonitor Community Tag mit einem eindrucksvollen Rückblick auf die Entwicklung von KomMonitor vom Forschungsprojekt zum praxistauglichen Raumbeobachtungsinstrument. Anschließend stellte Eckhardt Holtmann vom Kreis Recklinghausen das Projekt "SmartDemography" vor, das KomMonitor für ein kreisweites Demographie-Monitoring nutzt.
Aus dem Bereich der Sozialplanung berichtete Isabell Rohling von GIB NRW über Netzwerkarbeit und raumbezogene Geodatenanalyse. Eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von GIB NRW mit Expert*innen wie Astrid Taube (Städteregion Aachen), Eckhardt Holtmann (Kreis Recklinghausen) und Petra Balzer (Erftstadt) diskutierte intensiv über den Weg zur interaktiven Berichterstattung.
Simon Jirka von 52°North gab spannende Einblicke in die Herausforderungen und Chancen beim Einsatz von Open Source Software. Anschließend stellten Sebastian Drost (52°North) und Christian Danowski-Buhren (Hochschule Bochum) die laufenden und geplanten Entwicklungsarbeiten an KomMonitor vor. Die Community-Beteiligung, dargestellt von Mats Beckmann (Herne) und Eckhardt Holtmann (Kreis Recklinghausen), zeigte das starke Engagement der Anwender*innen.
Community und Ausblick
Die Gründung einer KOSIS-Anwendergemeinschaft zur Formulierung gemeinsamer Anforderungen an die Software KomMonitor wurde von Jürgen Lenz (Kreis Mettmann) angekündigt. Abschließend gab Heike Köckler (Hochschule für Gesundheit) einen Ausblick auf die Rolle von KomMonitor in der Forschung. Die Veranstaltung endete mit einem Fazit und einer weiteren Networking-Kaffeepause, in der die Teilnehmenden die Gelegenheit hatten, die Gespräche zu vertiefen und Kontakte zu knüpfen.
„Der KomMonitor Community Day erwies sich als eine inspirierende und zukunftsweisende Veranstaltung, die den Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen kommunale Raumbeobachtung und Open Source Software förderte“, so Prof. Dr. Keßler und ergänzt: „Die Veranstalter, Hochschule Bochum und 52°North Spatial Information Research GmbH, bedanken sich herzlich bei allen Teilnehmer*innen und Sprecher*innen und freuen sich auf die Fortsetzung dieses wichtigen Dialogs".