Von Rüdiger Kurtz
Mehrsprachig aufgewachsen, international studiert und beruflich durchgestartet: Enya Neves ist sicherlich ein sehr gutes Beispiel für die Vorteile eines grenzüberschreitenden Studiums. Die 23-jährige Luxemburgerin mit belgischen und portugiesischen Wurzeln entschied sich nach vier Semestern an der "Haute Ecole Libre Mosane" (HELMo) in Lüttich für einen Wechsel an die Hochschule Bochum. Dank eines Doppelabschlussabkommens der beiden Hochschulen konnte sie nun sowohl einen belgischen als auch einen deutschen Bachelorabschluss erwerben.
"In Bochum konnte ich neben dem wirtschaftlichen Fachwissen auch meine Deutschkenntnisse noch einmal deutlich verbessern" berichtet Neves. Die Wahl des Studienorts sei allerdings eher ein Zufall gewesen. Eine Erasmus-Austauschstudentin aus Bochum, die sie in Lüttich kennengelernt hatte, schwärmte gleichermaßen von Hochschule und Stadt. "Ich habe mich nach ihren Berichten umgehend für Bochum entschieden und ich habe es nicht bereut", so die junge Absolventin.
Ein besonderes Highlight ihres Studiums am Fachbereich Wirtschaft war für Enya Neves die große Auswahl an Modulen im Hauptstudium des BWL-Studiengangs. "Das breit gefächerte Modulhandbuch erlaubt es, individuelle Vertiefungsschwerpunkte zu setzen", so Neves: "Ich habe mich unter anderem für Controlling und Rechnungslegung entschieden, um mich optimal auf meinen Berufswunsch als Wirtschaftsprüferin vorzubereiten."
Auch außerhalb des Hörsaals fühlte sie sich in Bochum schnell heimisch. "Für eine relativ kleine Stadt gibt es hier hervorragende U-Bahn-Verbindungen, sodass ich alle wesentlichen Orte schnell erreichen konnte." Zudem genoss die sportlich aktive Luxemburgerin die weitläufigen Wald- und Grünflächen hinter der Hochschule sowie am Kemnader See.
Als äußerst hilfreich erwies sich auch die gute Vernetzung der Bochumer Wirtschaftsdozenten. "Durch eine Exkursion zu BDO in Hamburg mit dem Kurs 'Konzernrechnungslegung' von Professor Hendler sowie die Bachelorarbeit, die ich bei ihm und in Kooperation mit BDO Düsseldorf geschrieben habe, ergaben sich für mich wertvolle berufliche Kontakte", berichtet Neves. Im März startet sie nun ein Praktikum bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO in Luxemburg. Auch die tolle Unterstützung durch das Studienbüro der Hochschule Bochum möchte sie ausdrücklich hervorheben: "Die Betreuung war wirklich sehr gut – von der Eingewöhnung bis hin zur Wohnungssuche wurde ich in allen Lebens- und Studienfragen intensiv unterstützt."
Rückblickend betrachtet Enya Neves ihr Studium in Bochum als prägende Zeit. "Einen längeren Auslandsstudienaufenthalt kann ich jedem empfehlen", so die engagierte Absolventin: "Durch die vielen neuen Kontakte und die andere Sprache bin ich viel selbstbewusster und offener geworden. Ich traue mir heute viel mehr zu als noch vor zwei Jahren." Für die Zukunft plant sie noch einen Masterabschluss, vielleicht sogar erneut an der BO. "Der dortige Studiengang hat einen sehr guten Ruf", sagt Enya Neves lächelnd: "Mal sehen, was kommt …"