Die drei großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen vertiefen ihre Kooperation in Studium, Forschung und Transfer zukünftig unter dem gemeinschaftlichen Dach der Hochschulallianz ruhrvalley. Durch die Erweiterung und Professionalisierung der bereits seit 2008 bestehenden Zusammenarbeit verfolgen die Hochschulen nun als Hochschulallianz ruhrvalley das Ziel, den Wissenschaftsraum Ruhr durch gemeinsame wissenschaftliche, wirtschaftliche sowie bildungspolitische Impulse und Initiativen zu stärken. Die in Essen ansässige Stiftung Mercator fördert die strategische Hochschulkooperation in den kommenden fünf Jahren mit rund 5,6 Mio Euro.
Insgesamt sind an den drei Ruhrgebietshochschulen rund 32.000 Studierende eingeschrieben. An den Hochschulen der Hochschulallianz ruhrvalley lehren rund 550 Professor*innen. Die Jahresetats (2019) summieren sich auf 180 Mio. Euro. Um diese enormen Potenziale zukünftig noch besser und systematischer zu nutzen, planen die ruhrvalley-Hochschulen neben der strategischen Abstimmung auch den Ausbau ihres gemeinschaftlichen Auftritts. Für die kommenden Jahre wurde eine Intensivierung der Kooperation auf den Feldern Forschungsförderung, Internationalisierung und wissenschaftliche Weiterbildung vereinbart. Zur besseren Koordination der Aktivitäten bauen die drei Hochschulen eine zentrale Geschäftsstelle in Herne auf.
Im Rahmen der Forschungsförderung sollen u.a. Lösungsstrategien für Metropolregionen in technischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Themenfeldern entstehen. Neben den bereits bestehenden sollen dazu mit Forschenden und Praxispartnern aus dem ruhrvalley-Netzwerk bis zu drei weitere Forschungsschwerpunkte aufgebaut und mit Blick auf das EU-Rahmenprogramm Horizon Europe strategisch positioniert werden. Dadurch soll die Zahl der EU-geförderten Forschungsprojekte in der Region deutlich steigen.
Die Partner der Hochschulallianz ruhrvalley sind bereits seit vielen Jahren in internationalen Mobilitätsprogrammen engagiert, knüpfen Kontakte und sorgen für den Austausch von Ideen und Menschen. Entsprechend ist die weitere Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und eine verbesserte Sichtbarkeit als Verbund außerhalb Deutschlands ein weiteres Ziel der Hochschulallianz ruhrvalley. Strategische Partnerschaften insbesondere mit Hochschulen im europäischen und asiatischen Raum sollen den Prozess der Internationalisierung voran-treiben und dazu beitragen, die Attraktivität des Ruhrgebiets für ausländische Forscher*innen und Studierende zu steigern und so den Wissenschaftsstandort zu stärken.
Dritter Schwerpunkt des neuen Hochschulverbundes ist die Gestaltung der wissenschaftlichen Weiterbildung im Verbund und damit die aufeinander abgestimmte Ermöglichung umfassender Bildungsbeteiligung der Menschen im Ruhrgebiet sowie der innovativen Wirtschaftsraumentwicklung. Als ein Verbund von Orten des lebenslangen Lernens sollen nachfrageorientierte und vielfältige Angebotsformate im Bereich der berufsbezogenen und wissenschaftlichen Weiterbildung entwickelt und angeboten werden. Neben Zertifikatskursen oder weiterbildenden Masterstudiengängen sollen auch digitale Weiterbildungstools ausgebaut werden.
Die Förderung durch die Stiftung Mercator stärkt so die Fachhochschulen, die mit stetig wachsenden Anforderungen und einem intensiven Wettbewerb um Förderungen, Studierende, Wissenschaftler*innen und Lehrende konfrontiert sind. In der Hochschullandschaft des Ruhrgebiets mit ihrer hohen Dichte schafft die Hochschulallianz ruhrvalley den institutionellen Rahmen zur Koordination und zur Entwicklung von Synergien.