Während das Leben an der Hochschule Bochum am Hauptsitz an der Lennershofstraße in Bochum und am Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) wegen des Corona-Virus stillzustehen scheint, wird hier tatsächlich ein digitales Feuer entfacht: Schon vor dem offiziellen Semesterstart am 20. April können die Studierenden der Hochschule auf ein umfangreiches digitales Lehrangebot zugreifen: Über 400 Angebote haben die sechs Fachbereiche, das Institut für Studienerfolg und Didaktik und die Lehrenden am CVH zusammengestellt.
Auf den weitaus überwiegenden Teil dieser Angebote können die Studentinnen und Studenten der Hochschule bereits jetzt zugreifen. „Und das Angebot wird sukzessiv erweitert“, kündigt Hochschulpräsident Prof Dr. Jürgen Bock an. „Die Hochschule stellt damit ein Lehrangebot bereit, welches uns die derzeit weitest gehende Einhaltung der Prüfungsordnungen ermöglicht. So können wir Ihnen hoffentlich auch unter diesen ungewohnten Rahmenbedingungen ein erfolgreiches Studieren an der Hochschule Bochum ermöglichen.“
Der Hochschulpräsident erläutert: „Im Interesse des gesicherten Studienerfolgs im anstehenden Sommersemester hat die Hochschule Bochum frühzeitig damit begonnen, ihren Studierenden ein fachbereichsübergreifendes und konsistentes Angebot digitaler Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Natürlich beschäftigt sich die Hochschule auch nach dem verschobenen Semesterbeginn bereits mit der Frage, wie danach mit den vielfältigen Online-Angeboten verfahren werden soll. Teile des digitalen Angebots werden absehbar auch über den Semesterstart hinaus in der jetzigen Form weiter bereitgestellt werden.“
Und Prof. Bock sichert zu: „Unter Berücksichtigung der derzeit noch hoch dynamischen Veränderungen, wird das Präsidium in enger Abstimmung mit den Fachbereichen die notwendigen und derzeit absehbaren technischen und rechtlichen Leitplanken für eine nachhaltige digitale Transformation und Sicherstellung des Lehrangebots frühzeitig gestalten.“
„Unser Aufruf, Lehrveranstaltungen möglichst schon vor dem 20. April digital aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, ist auf ein breites Echo gestoßen“, freut sich der Dekan des Fachbereichs Geodäsie und Vorsitzende der Fachbereichskonferenz, Prof. Dr. Andreas Wytzisk-Arens. „Innerhalb kürzester Zeit haben Lehrende und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es geschafft, ein digitales Angebot zusammenzustellen, mit dem die Lehre im Sommersemester trotz der aktuellen Einschränkungen stattfinden kann. Mit ihrem Engagement haben sie damit einen beeindruckenden Gemeinsinn gezeigt“, erklärt er.
Das Spektrum der Angebote und Veranstaltungen reicht vom Mathematik (Vor-)Kurs über grundständige Lernmodule wie Tragwerkslehre in der Architektur, Konstruktionssystematik im Maschinenbau oder Produktionsmanagement in der Betriebswirtschaft bis hin zur Kompetenz- und Wissensvermittlung in Masterstudiengängen wie z. B. „Wassersensible Stadt- und Straßenplanung“ beim Bauingenieurwesen oder „Landmanagement“ in der Geodäsie. Sogar die Corona-Pandemie hat es inhaltlich geschafft, sich im digitalen Lehrangebot wiederzufinden: Sie wird Gegenstand eines Geoinformatik-Projektes in 6. Fachsemester sein…
Lehrende und Lernende nutzen dazu digitale Formate wie sie die Lernplattform Moodle, Video-Mitschnitte oder Web-Meetings bieten. Die Hochschule hat alle diese Kurse und Lerneinheiten in Listen zusammengestellt, die über ihr Internetportal eingesehen werden können.
Vieles davon erst möglich gemacht hat die Campus-IT der Hochschule. „Wir haben zwei sehr spannende Wochen erlebt“, schaut ihr Leiter, Dietmar Pritzlaff zurück. So hat sie Webkonferenzformate und das Aufzeichnen von Vorlesungen durch Aushandeln und Beschaffen neuer Softwarelizenzen ermöglicht. Sie hat zudem dafür gesorgt, dass die Hochschul-Cloud Sciebo jetzt auch Lehrbeauftragten zur Verfügung steht. Und sie hat in dieser kurzen Zeit geschafft, 180 Computer als Homeoffice-Arbeitsplätze zu beschaffen und einzurichten. „Da haben wir große Herausforderungen bewältigen können“, erklärt der IT-Leiter mit Blick auf sein Team dankbar. „Aber es hat sich gelohnt: Wir werden in Zukunft anders als vor der Krise arbeiten“, prophezeit Pritzlaff mit Blick auf die neu geschaffenen Möglichkeiten.