Besondere Beziehungen hat die Hochschule Bochum zu Universitäten der jordanischen Hauptstadt Amman. Am Konsortium der German Jordanian University GJU etwa ist sie beteiligt. Mitte November 2018 besuchte eine Bochumer Delegation, bestehend aus Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock, der Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik, Prof. Dr. Rolf Biesenbach und seinem wissenschaftlicher Mitarbeiter Tim Wrütz, M.Sc, die nahöstliche Metropole.
Als erstes war sie an der privaten Philadelphia Universität, etwa 20 Kilometer nördlich von Amman gelegen, zu Gast. Die Universität bietet Studiengänge in acht Fakultäten für ihre über 6.000 Studierenden an. Mit ihr kooperiert Prof. Biesenbach seit 2011. Aus einem gemeinsamen EU-Tempus-Projekt ging ein deutsch-jordanisches Double Degree Master Programm im Bereich Mechatronik hervor: Philadelphia-Masterstudierende können in dieser Ingenieurdisziplin nach einem Studienaufenthalt in Bochum einen Doppelabschluss erwerben.
Präsident der Universität, Dr. Mutaz Sheikh Salem, begrüßte die Bochumer Delegation. Er und sein Stab diskutierten mit den deutschen Besuchern über Möglichkeiten zur Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Hochschulen durch den Austausch von Studierenden und Lehrenden, wie er von der Europäischen Union (Erasmus +) unterstützt wird. Vor den Mitgliedern der Abteilung Mechatronik der Fakultät für Ingenieurwesen hielt Prof. Dr. Biesenbach einen Gastvortrag zu den Entwicklungen zur Industrie 4.0. Der Höhepunkt des Vortrags hatte zugleich Symbolwert, zeigte er doch, dass mit der weltweiten technischen Vernetzung auch auf große Entfernung die Möglichkeit zum unmittelbaren Austausch besteht: Tim Wrütz steuerte in einer kleinen Demonstration von der Philadelphia-Universität aus einen Roboterarm im Bochumer Institut für Automatisierung und Industrie 4.0.
Intensive Gespräche führten Prof. Dr. Bock und Prof. Dr. Biesenbach auch an der GJU. Dort trafen sie sich mit unter anderem der Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Manar Fayyad, der Vizepräsidentin für internationale Angelegenheiten, Dr. Dorit Shomin, und Vizepräsident Dr. Atef Kharabsheh, die sie herzlich begrüßten. Sie berieten darüber, wie die beiden Hochschulen ihre wissenschaftliche Kooperation vertiefen könnten. Für die Studiengänge der Elektrotechnik konnten alle entscheidenden Schritte zum Ausbau der Zusammenarbeit beschlossen werden, Perspektiven für den Ausbau der Kooperation fande sich bei den Fächern Architekltur und Wirtschaft sowie beim nachhaltigen Bauen.
Die German-Jordanian University wurde 2005 durch eine königliche Verordnung nach dem Vorbild deutscher Fachhochschulen gegründet. Prof. Rolf Biesenbach war von Anfang an (2004) am Aufbau der Mechatronik Studiengänge der German Jordanian University (GJU), als „Head of Mechatronics Network“ beteiligt. Die GJU hat derzeit rund 4.300 Studierende; 45 Prozent von ihnen sind Studentinnen.