Das Institut für Elektromobilität der Hochschule Bochum hat ein Projekt zur mobilen Katastrophenversorgung entwickelt. Das ANKE-System (Autarke Nachhaltige Katastrophenschutz-Energieversorgung) bietet eine schnelle, umweltfreundliche Lösung für die Versorgung von Menschen in Krisensituationen.
Seit über 20 Jahren entwickeln und konstruieren Studierende am Institut für Elektromobilität der Hochschule Bochum elektrisch angetriebene Fahrzeuge. In dieser Zeit wurden mehr als 600 Studierende in das Thema Elektromobilität eingeführt und es entstanden acht solarbetriebene sowie zahlreiche batterieelektrische Fahrzeuge. Diese dynamische Technologieentwicklung spiegelt sich auch in den Projekten der Studierenden wider. Das wachsende Interesse an nachhaltigen Lösungen und der Verknüpfung von Mobilität mit dezentralen Energiesystemen führte zur Idee, den umgebauten Landrover Defender des SolarCar-Projekts als Zugfahrzeug zu nutzen, um ein mobiles Energieversorgungssystem in Katastrophengebiete zu bringen.
Autarke Notfall-Kompakteinheit für schnelle Hilfe
In Zeiten von Naturkatastrophen und humanitären Krisen ist schnelle Hilfe entscheidend. Das ANKE-System wurde entwickelt, um eine dezentrale und nachhaltige Versorgung von Betroffenen zu gewährleisten. Es kombiniert moderne Elektromobilitätstechnologien mit einem umweltfreundlichen Ansatz, um effiziente Notfallhilfe zu leisten. Entwickelt von einem Team aus Expertinnen sowie Experten und Studierenden des Instituts für Elektromobilität der Hochschule Bochum, stellt das ANKE-System eine bedeutende Innovation im Bereich der Katastrophenhilfe dar.
Es ist vollständig elektrisch betrieben und nutzt erneuerbare Energien, um die Umweltbelastung zu minimieren. Das System umfasst unter anderem eine Trinkwasseraufbereitung, eine Stromversorgung für Geräte und Maschinen, Kommunikationsgeräte und ein Klimatisierungsmodul zum Heizen oder Kühlen von Räumen. Es kann schnell und flexibel an verschiedene Einsatzorte transportiert werden, um die dringend benötigte Hilfe bereitzustellen.
Krisenmanagement neu gedacht: Effizienz und Umweltbewusstsein vereint
Sylvia Illberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Elektromobilität der Hochschule Bochum, betont: „Die dezentrale Versorgung von Menschen wird in Zukunft immer wichtiger“ und ergänzt: „In Krisenzeiten zählt jede Sekunde! Unser ANKE-System zur mobilen und nachhaltigen Katastrophenversorgung bietet schnelle und umweltfreundliche Hilfe dort, wo sie am dringendsten benötigt wird. Gemeinsam für eine grüne Zukunft!“
Das ANKE-Projekt zielt darauf ab, die Effizienz und Nachhaltigkeit der Katastrophenhilfe zu verbessern. Es zeigt, wie moderne Technologie und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können, um Leben zu retten und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schonen. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und die Nutzung innovativer Technologien wie Energiespeichersystemen und leistungsstarker Batterien hat das ANKE-System das Potential neue Maßstäbe in der Katastrophenhilfe zu setzen.
Zukunftsperspektiven: Erweiterungen und internationale Kooperationen
Das Projekt wird durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Forschung unterstützt. Diese Partnerschaften ermöglichen es, neueste Technologien und Wissen zu integrieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Hochschule Bochum arbeitet eng mit lokalen und internationalen Organisationen zusammen, um sicherzustellen, dass das ANKE-System den höchsten Standards entspricht und weltweit eingesetzt werden kann.
Das Institut für Elektromobilität plant, das ANKE-System weiter auszubauen und zusätzliche Module zu entwickeln, die spezifische Bedürfnisse in verschiedenen Krisenszenarien abdecken. Dazu gehören zum Beispiel Wasserstoff-Produktions,-Speicher und Umwandlungseinheiten, medizinische Versorgungseinrichtungen und mobile Unterkünfte. Diese Entwicklungen sollen dazu beitragen, das ANKE-System noch vielseitiger und effektiver zu gestalten.