Die studentische Initiative „BiBo – Biotonnen für Bochum“ setzt sich für eine bessere Nutzung von Bioabfällen in Bochum ein. Ihr Ziel: Mehr Biomülltonnen in der Stadt, um Bioabfall nicht nur nachhaltig zu entsorgen, sondern ihn auch zur Stromerzeugung zu nutzen. Die Motivation der Studierenden kommt aus persönlicher Erfahrung: „Als Studierende eines Nachhaltigkeitsstudiengangs, die aus unterschiedlichen Städten nach Bochum gezogen sind, hat es uns von Beginn an gestört, dass der Bioabfall hier nicht gesammelt, abgeholt und weiterverwendet wird“, erklärt das studentische Team hinter „BiBo“.
Bioabfall wie Kaffeesatz, Obstreste oder Gartenabfälle ist biologisch abbaubar und könnte in der Biomülltonne gesammelt werden. Dennoch landet ein Großteil im Restmüll – ein ungenutztes Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energie. Dass es anders geht, zeigt die Nachbarstadt Witten: Dort wird Bioabfall in einer Biogasanlage in nachhaltige Energie umgewandelt. Bochum hingegen gehört zu den rund 30 Prozent der deutschen Städte und Landkreise, die keine verpflichtende Nutzung von Biomülltonnen eingeführt haben. Stattdessen können Bürgerinnen und Bürger auf freiwilliger Basis eine Biotonne beantragen – eine Möglichkeit, die im Jahr 2023 jedoch nur etwa 2,5 % der Haushalte in Anspruch genommen haben.
Die Initiative „BiBo“ wurde im Rahmen der Projektstudie „Repairkultur“ an der Hochschule Bochum gegründet, die unter der Leitung von Dr. Jacinta Kellermann aus dem Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bochum, steht. Ziel der Studierenden ist es, gemeinsam mit Institutionen wie der Stadt Bochum und den Abfallwirtschaftsbetrieben Wege zu finden, wie Bioabfälle effizient genutzt werden können. Dabei setzen sie auf einen praxisnahen Ansatz: Ein Besuch der Biogasanlage in Witten ist für Dezember geplant. Außerdem arbeitet „BiBo“ eng mit anderen nachhaltigen Initiativen zusammen, darunter die Naturfreunde Langendreer und die Stadtgestalter Bochum, die das Projekt aktiv unterstützen.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, betreibt „BiBo“ eine engagierte Informationskampagne. Diese soll Hauseigentümerinnen und -eigentümer überzeugen, eine Biomülltonne anzuschaffen, und Mieterinnen und Mieter ermutigen, das Thema bei ihren Hausverwaltungen anzusprechen. Durch die Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen will die Initiative das Bewusstsein für die Vorteile von Biomülltonnen in Bochum stärken.
Das Team von „BiBo“ hofft, dass die Stadt Bochum sich dem Thema offen gegenüber zeigt und langfristig die Weichen für eine nachhaltigere Müllverwertung stellt. Denn die Nutzung von Bioabfällen ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Chance, die Stadt in Sachen Umweltfreundlichkeit zukunftsfähig zu machen.
Weitere Informationen über das Projekt:
Website: https://repairkultur.asta-bochum.de/bibo/
Instagram: @bibo_bochum
Quellen:
- NABU, 2023
- Radio Bochum, 2023