Phishing Mails, Darknet und Fake-Profile im Internet – Am 21. Juni drehte sich am Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) alles rund um Cybersecurity, KI und Digitalisierung. Rund 80 Interessierte kamen zum Infotag und informierten sich über Schutzmöglichkeiten vor IT-Angriffen, über die neusten gesetzlichen Vorschriften und wofür IT positiv in der Industrie genutzt werden kann. Neben zahlreichen Studierenden vom CVH, kamen auch interessierte Kommilitoninnen und Kommilitonen aus benachbarten Universitäten, Unternehmensvertreter, Lehrer und interessierte Bürger zum ersten Heiligenhauser Impuls.
Insgesamt sieben Stunden Programm wurden geboten: Besonders beliebt war der Mini-Workshop zum Umgang mit Cyberangriffen. In einem Cyber-Truck auf dem Campusparkplatz wurde ein IT-Angriff auf ein Unternehmen simuliert. Die Workshopteilnehmer mussten Schritt für Schritt entscheiden, wie sie vorgehen, um das Schlimmste für das Unternehmen zu verhindern. „Keine leichte Aufgabe“, wusste Workshopleiter Jan Kollock von der Firma WithSecure, „Schon kleine Fragen wie, wer zuerst kontaktiert wird oder ob man selbst Daten sichern darf, machen unter Zeitdruck Probleme und werden oft falsch angegangen. Das kann fatale Folgen haben.“ Auf diese Probleme wurde im Workshop hingewiesen und die Konsequenzen im Fall eines IT-Angriffs aufgezeigt. Marcel Rohles von den Velberter Stadtwerken war begeistert: „Für uns als Unternehmen der Grundversorgung sind solche Praxisszenarien extrem hilfreich. Wenn bei den Stadtwerken ein IT-Angriff Erfolg hat, betrifft dies alle Bürgerinnen und Bürger. Wir sind sehr dankbar hier zu sehen, was professionelle Hacker alles anrichten können und wie wir dem zukünftig entgegen wirken können.“
Im Hörsaal des Campus fanden parallel sechs Vorträge zum Thema Cybersecurity und KI statt. Die Podcaster Tobias Schrödel und Rüdiger Trost präsentierten dabei einen Deep Fake mit Standortsprecher Prof. Markus Lemmen: „Deep Fake bedeutet, dass man die Stimme einer Person mittels KI hackt und sie im Video andere Dinge sagen lässt, als sie in Wirklichkeit geäußert hat. Ihr werden also Worte in den Mund gelegt.“, erklärt Tobias Schrödel. Prof. Lemmen hatte so angeblich seine Professur gekündigt, um zukünftig bei AC/DC auf der Bühne zu stehen und gemeinsam Musik zu machen. In Wirklichkeit nutzen professionelle Betrüger diese Technologie, um Mitarbeiter von Firmen zu Geldzahlungen anzuweisen. Auch bei privaten Betrügereien wird der Deep Fake genutzt: „Oft sehen wir diese Videos im Rahmen von Enkeltricks. Da erhält eine Seniorin zum Beispiel ein Aufnahme ihres Enkels, der sie bittet, Geld für das Studium zu überweisen.“, so Rüdiger Trost. Hierdurch kann großer finanzieller Schaden entstehen. Die Täter werden meistens nicht gefasst.
Doch es wurde nicht nur auf die Gefahren von IT hingewiesen: Die Mitarbeiter der Firmen Mabs4.0 und THOLD-IT gaben an ihrem Infostand nähere Auskunft, wie man sich besser im Bereich der Cyber Security schützen kann. Das VDI-Racing-Team des CVH präsentierte zudem ihre Arbeit zum autonomen Fahren und demonstrierte, welche Steuerungsfunktionen mittels KI heutzutage in Automobilen möglich sind. Die Mitarbeiter des Traiber.NRW-Projektes informieren über die Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Automobil-Zulieferindustrie.