Den mit 1.000 Euro dotierten DAAD-Preis für ausländische Studierende erhält in diesem Jahr Sin Chen aus Taiwan. Der Preis wird einmal jährlich vergeben und würdigt internationale Studierende, die gute akademische Leistungen vorweisen und sich während ihrer Studienzeit an der Hochschule auch ehrenamtlich betätigen.
In ihrer Laudatio würdigte ihre Professorin Katharina Feldhusen die vom Beginn ihrer Zeit in Bochum an sehr guten Studienleistungen der Architekturstudentin. „Sie kam 2021 nach Deutschland und hat das Architekturstudium unter Corona-Bedingungen aufgenommen – ich kenne Frau Chen aus diesem ersten Jahr“, erinnert sich die Dozentin für Grundlagen des Entwerfens. Es sei unter den damaligen Bedingungen Sin Chen aber nicht möglich gewesen, ihre Kommiliton*innen persönlich kennenzulernen und darum auch das Erlernen der deutschen Sprache ungleich schwieriger.
Gleichwohl sei es ihr gelungen, den Start fachlich in wirklich beeindruckender Weise zu meistern. Als Beispiel erinnert sich die Architektin an eine Arbeit, die ein Ausstellungsgebäude für Kunstwerke des Künstlers So Lewitt im Landschaftspark Duisburg zum Thema hatte. Dabei sei es der Studentin in herausragender Art und Weise gelungen, aus der Auseinandersetzung mit dem Künstler und seinem Oeuvre ein einmaliges, räumlich und inhaltlich vielschichtiges Gebäude zu entwickeln.
Nach der Coronazeit habe es Sin Chen geschafft, auch als Person in die Hochschule und den Fachbereich hineinzuwachsen. Mit ihrer Zusammenarbeit mit anderen Studierenden trage sie am Fachbereich und in der Hochschule viel zur Diversität, Internationalität und zum interkulturellen Austausch bei.
Sie hat am Mentoring-Programm des International Office teilgenommen und sich bei interkulturellen Veranstaltungen aktiv eingebracht.
Ein beeindruckender fachlicher Beitrag und zugleich ein besonderes Statement zum Thema Vielfalt und Toleranz war ein Projekt mit dem Titel „Embracing Diversity“, das Sin Chen in einem Wahlkurs bei Dr. Waldemar Jenek gemacht hat. Es handelt sich um den Entwurf eines Pavillons, geplant für den Platz zwischen der BlueBox und dem H-Gebäude auf dem Zentralcampus der Hochschule. Die geschlossenen Fassadenbereiche sind als zwei den Pavillon umschließende Hände ausgebildet. „Dieser als symbolischer Treffpunkt konzipierte Pavillon auf dem Campus der Hochschule Bochum steht als Zeichen gegen Diskriminierung und für die Akzeptanz von Unterschieden“, schreibt sie zu dem auf Youtube von Ihr unter dem Namen Cindy Chen veröffentlichten Animationsvideo. „Ziel ist es, das Bewusstsein für Vielfalt und Toleranz zu stärken.“
Das Preisgeld soll den weiteren Studienverlauf von Sin Chen unterstützen.