Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die gesamte Weltbevölkerung dar. Eine Möglichkeit, ihm zu begegnen, ist die langfristige Speicherung von Kohlenstoff. Um dieses Ziel zu erreichen, widmet sich das studentische Projekt Carbon Sequestration @ NRW unter anderem der Pyrolyse von Biomasse. Das Lehrforschungsprojekt "Carbon Sequestration @ NRW" der Hochschule Bochum wurde kürzlich als einer der Gewinner des Wettbewerbs "Projekt Nachhaltigkeit" in der Kategorie N "Jetzt und vor Ort" ausgezeichnet.
Insgesamt 16 Preisträger*innen wurden bundesweit in der Kategorie N „Jetzt und vor Ort“ des Wettbewerbs „Projekt Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Sie alle eint: Sie sind vor Ort aktiv, packen an und überzeugen mit Kreativität und Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Im Rahmen des Wettbewerbs, der von den Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) gemeinsam mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) durchgeführt wird, werden in den nächsten Wochen die Preise an die ausgezeichneten Projekte vergeben. Diese sind mit einer Förderung von jeweils 1.000 Euro verbunden. Der Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“ zeichnet seit vielen Jahren Unternehmen, Initiativen und Projekte aus, die sich in herausragender Weise dem Ziel der Nachhaltigkeit verschrieben haben.
Klimaschutz vor der Haustür
Das Hauptziel von Carbon Sequestration @ NRW ist es, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen und in Form von Pflanzenkohle im Boden zu speichern. Diese innovative Methode führt zu so genannten negativen Emissionen", indem das Treibhausgas CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre gebunden wird. Gleichzeitig wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht und damit ein Beitrag zur Lösung der drängenden Klimaprobleme geleistet.
Das Besondere an Carbon Sequestration @ NRW" ist die aktive Einbindung von Studierenden, die nicht nur theoretisch forschen, sondern auch praktisch arbeiten. Das Lehrforschungsprojekt findet an der Hochschule Bochum und in ihrer unmittelbaren Umgebung statt, einer Region, die einst vom Bergbau geprägt war. Hier wird Klimaschutz buchstäblich vor der Haustür auf Sequestrierflächen betrieben.
Die Umsetzung erfolgt durch die Pyrolyse von Biomasse zu Bio-Holzkohle, die anschließend in den Boden eingebracht wird. Dieses einzigartige Verfahren erzeugt nicht nur "negative Emissionen", sondern fördert auch die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit. Derzeit läuft das Projekt in Kooperation mit dem Gemeinschaftsgarten Hof Bergmann e.V." in unmittelbarer Nähe der Hochschule. Die Studierenden beteiligen sich aktiv an der Bewirtschaftung einer Versuchsfläche und setzen die Projektideen in die Praxis um.
Konkrete Projektziele sind die Überprüfung der Einbaufähigkeit der Kohle sowie die Identifizierung von Nebeneffekten der Kohle durch die Einbringung in den Boden. In enger Zusammenarbeit mit dem Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum werden Analysen und Feldversuche durchgeführt, um die Wirksamkeit der Methodik zu validieren.
Dieses inspirierende Projekt zeigt eindrucksvoll, wie engagierte Studierende und Wissenschaftler durch innovative Forschung und konkrete Maßnahmen einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der globalen Klimakrise leisten können.