5 Monate lang haben sie einen Tag in der Woche gewerkelt und getüftelt: Ein altes Kettcar, eine ausrangierte Lichtmaschine, zwei Pedalen aus dem Nintendo Gamecube und eine Scheibenbremse aus einem Rennwagen mussten ausreichen. Mit viel Kreativität, Ehrgeiz und technischen Know-how wurde das 20 Jahre alte Kettcar zum innovativ angetrieben Elektro-Car umgebaut: „Im Mittelpunkt stand da meine alte Lichtmaschine, die aus meinem Auto ausgebaut wurde“, erklärt Moritz Heimbach. „Die Lichtmaschine wird normalerweise vom Motor mechanisch gedreht und erzeugt dann elektrischen Strom. Beim Kettcar haben wir diesen Weg umgedreht, die Lichtmaschine wird elektrisch gedreht und soll mechanische Kraft erzeugen, die dann die Räder bewegt“.
Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen bei der Kiekert AG , Torben Wieczorek, wurde das Projekt in Angriff genommen. Genug technisches Wissen war vorhanden: Moritz Heimbach studiert am CVH den Master „Technische Informatik“, Torben Wieczorek an der Uni Wuppertal den Master Maschinenbau. Gewerkelt wurde in den Räumlichkeiten des Campus Velbert/Heiligenhaus. Nachdem die Hinterachse rausgeflext und die Lichtmaschine eingebaut wurde, konnte sie im Labor für Automatisierungstechnik verkabelt werden. „Wir haben die Lichtmaschine zuerst falsch verbunden“, lacht Torben Wieczorek. „Das Kettcar fuhr dann nur rückwärts, was natürlich nicht ganz Sinn der Sache war.“ Der Fehler war jedoch schnell behoben und die erste Testfahrt ließ nicht lange auf sich warten.
„Unser Ziel waren 20 km/h. Aber in der Spitze haben wir tatsächlich knapp über 30 geschafft. Mit Helm und auf einem Testgelände!“, betont Moritz Heimbach. Eine Straßenzulassung für das Kettcar ist nämlich nicht geplant. Aber vielleicht ergeben sich Möglichkeiten, es für Forschungszwecke im Studium einzusetzen: „Wir könnten den Stromverbrauch genauer beobachten: Wir verändert er sich bergauf, bergab, auf unterschiedlichen Untergründen und wie lässt er sich vielleicht regulieren?“, so Torben Wieczorek. Für die Elektrotechnik mit Sicherheit eine gute Fragestellung. Und die viele Mühe hätte sich mit guten Noten für das Projekt dann natürlich doppelt gelohnt…