Veranstaltungen und Ereignisse am Campus 2019

Rückblick 2019

Lenkungsprüfstand in Betrieb genommen
Prof. Markus Lemmen (links) und sein wiss. Mitarbeiter Jan Weber (rechts) beim Einrichten des Lenkungsprüfstandes. Gut ein Jahr lang hat es gedauert, bis die Maschine betriebsbereit war.

Ein Jahr lang hat es gedauert, jetzt ist das Etappenziel erreicht: Der Lenkungsprüfstand am Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) ist nach langer Einrichtungszeit betriebsbereit. Im Oktober 2018 wurde die knapp 20 Tonnen schwere Maschine ins Multitechnikum geliefert, aufgebaut und bis jetzt eingerichtet. Für den Campus ein wichtiger Meilenstein: In Zukunft sollen am Lenkungsprüfstand wichtige Forschungsarbeiten durchgeführt werden und Studierende haben die Möglichkeit, Abschluss- und Projektarbeiten damit anzufertigen.

„Der Lenkungsprüfstand, den wir jetzt am Campus haben, gehört weltweit zum oberen Industriestandard. Wir können damit unterschiedliche Forschungsarbeiten durchführen. Zum einen können wir diese für uns selbst aber auch für Unternehmen, die mit herkömmlichen Testeinrichtungen viel ungenauer arbeiten oder auch deutlich längere Testzeiten einplanen müssten. Das ist schon etwas sehr Besonderes als kleiner Campus solch eine Maschine zu haben.“, erklärt Prof. Dr. Markus Lemmen. Er hat sich bereits mit Antritt seiner Professur vor acht Jahren darum bemüht, einen Lenkungsprüfstand an den Campus zu holen. Neben der Entscheidung, welches Modell man kauft, musste auch die Finanzierung sichergestellt werden. Die Entscheidung fiel dann im Jahr 2017 auf einen Prüfstand, der durch die Firma dSPACE aus Paderborn gebaut wurde.

„Der jetzige Lenkungsprüfstand hat über 700.000 Euro gekostet und liegt damit im oberen Preissegment“, so Prof. Lemmen. Die Hälfte davon wurde durch Landesmittel finanziert, die für die Erstausstattung des neuen Campusgebäudes an der Kettwiger Straße zur Verfügung standen. Die andere Hälfte musste über Hochschulmittel gezahlt werden. Lenkungsprüfstände sind in der Automobilindustrie elementar für die Fahrzeugentwicklung: „Die Lenkung ist ein sehr sicherheitsrelevantes Element im Auto. Man muss genau wissen, wie sich das Lenkverhalten z.B. auf unterschiedlichen Straßenbelägen, bei wechselnden Witterungsverhältnissen oder bei Ausweichmanövern verhält. Es macht also Sinn, die Studierenden schon im Rahmen ihres Studiums mit diesem mechatronischen System vertraut zu machen. Zudem sahen wir die Chance für wichtige Auftragsforschung für die Industrie.“, erklärt Prof. Lemmen. So wurde eine der derzeit modernsten und leistungsstärksten Maschinen am Markt angeschafft, mit der neue und wichtige Testuntersuchungen für die Fahrzeugentwicklung möglich sind.

Der angeschaffte Lenkungsprüfstand kann sowohl hydraulische als auch elektromechanische Messungen durchführen. Viele Firmen haben für beides jeweils eigene Lenkungsprüfstände. Hier sind Messergebnisse nicht immer gut miteinander vergleichbar. „Darüber hinaus verfügt der Lenkungsprüfstand über sehr leistungsfähige Aktoren. Wir haben die Möglichkeit im Test sehr kleine Beladungen von ca. 350 Kg bis hin zu sehr großen Belastungen von bis zu 2 Tonnen auf die Lenkung sehr schnell einwirken zu lassen. So können viele Fahrsituationen z.B. auf unterschiedlichen Untergründen simuliert und der Effekt auf die Lenkung geprüft werden“, erörtert Prof. Lemmen. Hierbei kann das Fahrverhalten dann auch real von einer Person getestet werden: Der Lenkungsprüfstand verfügt über ein manuelles Lenkrad an den sich eine Person setzen kann und so die Fahrzeugsteuerung in Echtzeit während einer Simulation miterleben kann. Dies ist erstmalig so weltweit am Prüfstand in Heiligenhaus möglich. Bei älteren Fahrzeugprüfständen ist dies nur mittels eines Robotertests möglich. Zudem können Lenkungsmodelle von aktuellen Fahrzeugmodellen auf den Prüfstand übertragen und anschließend variiert werden. So können Weiterentwicklungen von Fahrzeuglenkungen simuliert werden, ohne sie vorab erst bauen zu müssen. Das spart in der Entwicklung sehr viel Zeit.

In der Zukunft wird die elektro-mechanische Lenkung in Fahrzeugen und ihre Weiterentwicklung noch mehr an Bedeutung gewinnen: „Der Trend geht ja klar in Richtung autonomes bzw. automatisiertes Fahren“, sagt Prof. Lemmen. „Schon heute wäre das automatische Einparken ohne die elektro-mechanische Lenkung nicht möglich. In Zukunft sollen die Fahrzeuge die ganze Fahrt vermehrt „eigenhändig“ übernehmen. Da werden auch die Lenkungssysteme noch einmal einen Sprung in Richtung Automatisierung machen.“ Eine gute Teststation steht den Automobilzulieferern dafür jetzt am Campus Velbert/Heiligenhaus zur Verfügung. Für die gesamte Schlüsselregion ist dies sicher ein großer Gewinn. Und das Forschungsteam von Prof. Lemmen freut sich schon auf die ersten kniffligen Praxisaufgaben…


10 Jahre Lehre und Forschung in der Schlüsselregion
V.l.n.r.: Prof. Martin Sternberg, Ulrich Hülsbeck, Dr. Thorsten Enge, Prof. Jürgen Bock, Minister Andreas Pinkwart, Landrat Thomas Hendele, die Bürgermeister Michael Beck (Heiligenhaus) und Dirk Lukrafka (Velbert) sowie Prof. Christian Weidauer: Alle Gründer und derzeitigen Repräsentanten der Städte und der Hochschule Bochum vereint. Ohne die enge Zusammenarbeit von allen hätte sich der Campus nicht so gut in der Region etablieren können.

Am 24. September 2009 startete der Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) mit 28 Nachwuchsingenieur*innen und zwei Professoren seinen Studienbetrieb. 10 Jahre später freuen sich 90 Erstis und alle 36 Mitarbeiter*innen des CVH auf den Start des neuen Wintersemesters. Der Campus Velbert/Heiligenhaus ist inzwischen zu einer festen Bildungsinstitution in der Region geworden. Es gibt vier eigene Studiengänge, ein modernes Campusgebäude, eine Studierendenwohnanlage, das Schülerlabor und zahlreiche Kooperationen mit Unternehmen und Schulen im gesamten Kreisgebiet. Diese Erfolge wurden am 30. Oktober im Rahmen einer Jubiläumsfeier am Campus gefeiert:

„Ich bin sehr stolz darauf, wie gut sich der Campus Velbert/Heiligenhaus in nur 10 Jahren entwickelt hat“, so Hochschulpräsident Prof. Jürgen Bock „Wir haben es geschafft mit einem praxisnahen Studienmodell und individueller Betreuung dauerhaft junge Menschen für ein Ingenieurstudium in Heiligenhaus zu begeistern und damit Fachkräftenachwuchs für die Schlüsselregion zu sichern.“ Seit Einführung der neuen Bachelor-Studiengänge 2015 starten jedes Jahr rund 100 (Fach-)Abiturient*innen ihr Ingenieurstudium in Heiligenhaus. Über 100 Kooperationsunternehmen bilden die jungen Menschen im Rahmen des dualen Studiums praxisnah für das Berufsleben aus.

 

„Die Unternehmen der Region haben von Anfang an in der Campusgründung die Chance gesehen, einen drohenden Fachkräftemangel im Ingenieurbereich abzuwenden. Deshalb hatten wir uns auch so um den Außenstandort der Hochschule Bochum in der Schlüsselregion bemüht“, erklärt Dr. Thorsten Enge, Geschäftsführer der Schlüsselregion e.V. Der Verein hatte 2008 den offiziellen Antrag zur Campusgründung gemeinsam mit der Hochschule geschrieben und beim Land NRW eingereicht. Der damalige Wissenschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart hatte eine landesweite Initiative zur Stärkung von MINT-Studiengängen an Fachhochschulen gestartet.

Insgesamt stellte das Land NRW 1,3 Milliarden Euro zur Neugründung und Ausbau von Fachhochschulen zur Verfügung. „Das Konzept der Hochschule Bochum für den Campus Velbert/Heiligenhaus hatte sofort überzeugt: Im Rahmen des dualen Ingenieurstudiums können die Studenten schon früh wichtige Berufserfahrungen sammeln. Gleichzeitig bekommen die Unternehmen durch den Austausch Zugang zu Hochschul-Know-how und können dies für eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte nutzen. Davon profitieren alle Beteiligten“, so Minister Pinkwart. Als jetziger Wirtschaftsminister des Landes freut er sich insbesondere über die enge Zusammenarbeit mit den mittelständischen Betrieben in der Region.

Mit dem Umzug 2017 in das eigene Campusgebäude an der Kettwiger Straße in Heiligenhaus haben sich die Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung noch einmal verbessert: „Unsere Labore wurden technisch erweitert und mit dem Multitechnikum haben wir weitere Möglichkeiten erhalten angewandt zu forschen und lehren“, erläutert Standortsprecher Prof. Christian Weidauer. Neben einem Industrieroboter und einer dynamischen Universal-Prüfmaschine befindet sich dort auch ein hochmoderner Lenkungs-Prüfstand. „Die Kollegen und die Studierenden wissen es sehr zu schätzen, dass sie dort die Möglichkeit haben, an diesen modernen Maschinen zu arbeiten, die teilweise mehrere hunderttausend Euro kosten“, so Prof. Weidauer. Damit sind weitere komplexe Entwicklungsprojekte zusammen bzw. für die Industrie am CVH umsetzbar. Insgesamt erhielt der Campus seit seiner Gründung bereits rund 1,8 Millionen Euro für Forschungs- und Entwicklungsprojekte (Drittmittelprojekte).

 „Für die Unternehmen in der Schlüsselregion ist der Campus inzwischen ein fester und wichtiger Partner für Ausbildung- und Forschungsarbeiten“, betont auch der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck. Darüber hinaus besteht am Campus eine Kooperation mit der IHK Düsseldorf, der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kreishandwerkerschaft Kreis Mettmann.  „Die Kooperationen führen zu verstärkter Nachfrage an Studienplätzen auch außerhalb von Velbert und Heiligenhaus und sichern natürlich mittelfristig ein hohes Niveau an Studienanfängern am CVH“, so Prof. Bock. Die Studieninteressierten schätzen dabei die neuen Angebote, die seit 2017 rund um den Campus entstanden sind und Heiligenhaus als Studienort attraktiv machen: „Mit der neuen Studierendenwohnanlage direkt am Campus können die Studierenden innenstadtnah zu sehr günstigen Preisen wohnen, das Thormählen-Bildungshaus mit dem TEC Lab CVH lockt mit zahlreichen Freizeitangeboten für Technik-Fans. Diese Angebote beleben unsere Stadt und machen sie für die Jugend attraktiv“, so Michael Beck.

Zukünftig sollen solche Campusaktivitäten auch vermehrt in Velbert stattfinden: Es sind Schülerlabor-Kurse in der Stadtbibliothek geplant und mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium wurde Anfang des Monats der erste Schulkooperationsvertrag mit einer Velberter Schule unterschrieben. „Damit wird der Campus für unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Stadt erlebbar, wodurch wiederum das Interesse an seinen Studienangeboten gefördert wird“, erklärt der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka. „Der Campus Velbert/Heiligenhaus beweist uns, dass Hochschulen und Kommunen erfolgreich kooperieren. Auch unsere Kommunen Velbert und Heiligenhaus profitieren von ihrer Hochschule, unsere Städte werden bunter, jünger und stärker. Ein Glücksfall für uns alle.“ Hochschulpräsident Prof. Bock freut sich über die jüngsten Entwicklungen. „Dies zeigt, dass der Campus nie still steht und sein Wirkungsfeld immer vergrößert. Dies ist vor allem den engagierten Mitarbeiter*innen zu verdanken, die so vielfältig aktiv sind und die Campusentwicklung vorantreiben. Für die Zukunft sind das hervorragende Aussichten!“


Erste Schulkooperation in Velbert

Campus Velbert/Heiligenhaus fördert Technik-Talente am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Schulleiterin Gabriele Commandeur (vorne links) und Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock (vorne rechts) unterzeichnen den ersten Schul-Kooperationsvertrag mit einer Velberter Schule. Lehrerin Kerstin Mourinho (außen links) und ihr Kollege Helge Hassler (außen rechts) haben die Kooperation mit dem Campus initiiert, daneben Vertreter der Elternpflegschaft.

MINT-Talente werden gesucht: Ob in kleinen, mittleren oder großen Unternehmen, wer rechnen, tüfteln oder programmieren kann, dem stehen beruflich fast alle Türen offen. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium möchte deshalb bei seinen Schüler/-innen frühzeitig Interesse für MINT-Themen wecken und Technik-Talente fördern. Im Rahmen einer neuen Schulkooperation mit dem Campus Velbert/Heiligenhaus können zukünftig Schüler/-innen ab der Mittelstufe an spannenden Experimentierkursen rund um das Thema Technik und IT teilnehmen.

Nachwuchskräfte für die heimische Industrie finden
„Es freut mich sehr, dass der Campus Velbert/Heiligenhaus jetzt auch mit einer weiterführenden Schule in Velbert kooperiert!“, betont Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Bock „Wir haben zahlreiche Kooperationsfirmen für unser duales Studium in Velbert, die händeringend nach Nachwuchskräften suchen. Durch die Schulkooperation können wir nicht nur frühzeitig Schüler/-innen für Technik begeistern, sondern auch auf die hervorragenden Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in ihrer Stadt aufmerksam machen.“ Hierfür wurden zusammen mit der Schulleitung und Fachlehrer/-innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mehrere Kursbausteine für den Schulunterricht und Freizeitbereich der Schüler/-innen erarbeitet.

Technik praktisch erleben
„Die Experimentierkurse des Campus ermöglichen unseren Fachlehrer/-innen den Unterricht sehr praktisch und abwechslungsreich zu gestalten. Durch zusätzliche AG-Angebote möchten wir den MINT-Talenten eine Möglichkeit geben, ihre Kenntnisse zu vertiefen. So eine Möglichkeit fehlt ganz allgemein bislang im Freizeitangebot für technikinteressierte Jugendliche. Diese Lücke können wir jetzt durch die Kooperation mit dem Schülerlabor des Campus schließen“, erklärt Schulleiterin Gabriele Commandeur.

Im Fachunterricht sollen Erdkunde-Schüler/-innen zukünftig im Rahmen einer Geocaching-Rallye Einblicke in die Funktionsweisen von GPS-Systemen bekommen. Der Physik-Unterricht wird durch verschiedene Experimente zum Thema Magnetismus ergänzt: „Der Campus ist hier hervorragend ausgestattet und jeder unserer Schüler/-innen kann einmal selbst einen Versuch durchführen. Diese Möglichkeit haben wir sonst oft nicht. Durch eigenständiges Experimentieren wird dabei das Interesse und die Neugierde am Thema gesteigert. Das ist pädagogisch unheimlich wichtig.“, erläutert Biologie-Lehrer Helge Hassler. Darüber hinaus sind Einführungskurse mit dem 3D-Drucker in der Mittelstufe geplant. Die Lehrer/-innen können danach auf solidem Grundwissen ihrer Schüler/-innen aufbauen und eigene Unterrichtsprojekte mit dem 3D-Drucker anschließen. Im AG-Bereich sind unterschiedliche Projekte mit dem Arduino-Minicomputer geplant. Diesen sollen die Schüler selbst programmieren und z.B. ein Tic Tac Toe-Spiel entwickeln.

Studienmöglichkeiten aufzeigen
In der Oberstufe soll die Schulkooperation mit dem Campus Velbert/Heiligenhaus vertiefte Einblicke in MINT-Studienmöglichkeiten geben. „Wir laden die Schüler/-innen zukünftig einmal im Jahr zur Teilnahme an einer Probevorlesung an den Campus ein. Die Schüler/-innen können so Hochschulalltag live erleben und wichtige Fragen wie z.B. nach notwendigen Mathe-Vorkenntnissen direkt mit Studierenden und Professoren klären. Das baut Hemmschwellen ab!“, weiß Prof. Dr. Bock. Darüber hinaus sollen auch die Schüler/-innen des Geschwister-Scholl-Gymnasium ab 2020 am dualen Berufsorientierungspraktikum des Campus teilnehmen können: „Wir bieten den Schüler/-innen hier über ein oder zwei Wochen lang die Möglichkeit, einen dualen Studierenden im Unternehmen und an der Hochschule zu begleiten. So wird der Alltag eines dualen Studierenden erfahrbar und die Jugendlichen können sehr realistisch einschätzen, ob dieses Studienmodell das richtige für sie ist.“, erklärt Schul-Koordinatorin Christine Heinrichs vom Campus Velbert/Heiligenhaus.

Die Firmen in der Region würden auf jeden Fall begrüßen, wenn sich zukünftig noch mehr Schüler/-innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums für ein duales Studium bei Ihnen entscheiden würden. „Die Nachfrage auf Unternehmensseite ist in jedem Fall da und unsere Kooperationsunternehmen möchten auch gerne schon zu Schulzeiten Kontakt zu den Technik-Talenten aufbauen und sie bei ihrer beruflichen Entscheidungsfindung unterstützen. Das erhöht letztlich auf beiden Seiten die Chancen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“, so Prof. Dr. Bock.
Insofern hofft der Campus auf ein reges Interesse an dem Angebot und vielleicht findet das eine oder andere Technik-Talent ja im Anschluss auch Interesse an einem Ingenieur-Studium am Campus Velbert/Heiligenhaus.


Japanische Delegation zu Besuch am Campus

Am 26. September besuchten 17 Vertreterinnen und Vertreter Japanischer Unternehmen den Campus Velbert/Heiligenhaus.

Die japanischen Gäste erhielten u.a. eine Führung durch das Multitechnikum.

Die Stadt Heiligenhaus hatte die Mitglieder der Japanischen IHK zu Düsseldorf zu einer Standortexkursion nach Heiligenhaus eingeladen. Bürgermeister Michael Beck begrüßte die Gäste am Campus, danach stellten Prof. Marco Schmidt und Prof. Markus Lemmen ausgewählte Forschungsprojekte und Technologien am Campus vor. Prof. Christian Weidauer hielt eine Präsentation zu Forschungsschwerpunkten und Studienmöglichkeiten am Campus Velbert/Heiligenhaus.

Wir haben uns sehr gefreut, die japanischen Gäste bei uns begrüßen zu dürfen. Prof. Marco Schmidt hält im Rahmen seines Forschungsschwerpunktes "Robotik" schon lange Kontakt zu japanischen Universitäten. Ein Austausch mit der Japanischen IHK zu Düsseldorf ergänzt diese Kontakte und eröffnet neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.

Foto: SBEG mbH, Dr. Claudia Posern, Fotostudio Essen.


CampusKids eröffnet

Großtagespflege für unter 3-jährige

Studieren mit Kind? Das ist am Campus Velbert/Heiligenhaus ab sofort kein Problem mehr: In unserem neuen Studierendenwohnheim gibt es eine integrierte Großtagespflege für tüftelbegeisterte "Kleinsteins" unter 3 Jahren. Interessierte Studierende sowie Mitarbeiter/-innen können sich ab sofort um einen Betreuungsplatz bewerben. Die Kinder werden von zwei qualifizierten Betreuungspersonen umsorgt. In drei Räumen, Küche und Bad mit Wickelbereich gibt es genügend Platz für Erkundungen, Bewegung, Spiel, Ausruhen und Schlafen. Die Betreuungszeiten sind von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr geplant. Es sind nach Absprache mit Eltern reduzierte oder andere Betreuungszeiten möglich. Mehr Infos unter: www.akafoe.de/kinder/ oder bei Kirsten Sme vom SKFM Velbert/Heiligenhaus unter Telefon: 02051/ 2889-337.


Studierendenwohnheim eröffnet

Das Akademische Förderungswerk hat am 14. Februar 2019 die neu gebaute Studierendenwohnanlage „Campusallee“ eröffnet. In nur 15 Monaten wurde die Anlage mit Gebäudehülle nach Passivhausstandard direkt am Campus der Hochschule Bochum in Heiligenhaus errichtet. Die Wohnanlage mit einer integrierten Kindertagespflege bietet auf einer Fläche von mehr als 2.100 m² neben herkömmlichen Apartments auch zwei barrierefreie Apartments.

Die Gebäude bestehen aus zwei verschiedenen Apartmenttypen: Neben 6 Einzelapartments gibt es 18 Doppelapartments. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung des Akademischen Förderungswerks wird die Anlage durch ein abgestimmtes Energiekonzept mit gasbetriebenem Blockheizkraftwerk und dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung versorgt. Die gesamten Baukosten der Anlage betrugen etwa 4,2 Millionen Euro.

Weiterführende Informationen zu der Wohnanlage inkl. Anmietungsmöglichkeiten finden Sie auf der Homepage des Akademischen Förderungswerkes.


Erweiterte Schulkooperation mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium
Ein fertiger Schlüsselanhänger aus dem 3D-Drucker. Die Schüler/-innen durften das Design selbst gestalten.

Smartphones am Morgen, Instagram im Urlaub und Online-Shopping zwischendurch - die Digitalisierung des Alltags hat insbesondere für Jugendliche einen großen Stellenwert. Umso wichtiger, dass die Schüler/-innen im Umgang mit neuen Medien geschult werden und lernen, diese selbstständig zu beherrschen und zu hinterfragen. Das Immanuel-Kant-Gymnasium Heiligenhaus (IKG) setzt deshalb gezielt auf einen frühzeitigen Informatik-Unterricht für seine Schüler/-innen. Durch eine Erweiterung der Schulkooperation mit dem Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) können ab 2019 bereits für die 7. Klassen Praxis-Workshops im TEC Lab CVH (Schülerlabor) angeboten werden. Bislang war dies erst ab der 8. Klasse möglich. Der reguläre Informatik-Unterricht wird ab kommenden Schuljahr am IKG zudem schon ab der Klasse 5 eingeführt.

„Wir freuen uns sehr, dass der Campus Velbert/Heiligenhaus uns so engagiert bei dem praxisnahen Schulunterricht unterstützt und jetzt auch für jüngere Schüler/-innen die TEC Lab-Türen öffnet. Die Jugendlichen begeistern sich immer früher für Technik und gehen im Alter von 12 - 13 Jahren noch sehr ungezwungen damit um. Hier kann man wunderbar Interesse fördern und Schüler/-innen im Umgang mit Technik lenken“, weiß Schulleiterin Britta Berschick. „Ein Jahr später kann das schon ganz anders aussehen und die Interessen und der Umgang mit Medien sind viel klarer definiert“.

Dies zeigt sich auch in den Kursbuchungen des Schülerlabors: „Seit Bestehen der Schulkooperation im Jahr 2016 haben viele Schulklassen des IKG unser Kursangebot gebucht. Für besonders interessierte Teilnehmer/-innen gab es dann Nachmittags-AGs und Ferienkurse. Diese waren zwar immer gut besucht, meistens aber auch von den immer gleichen Technik-Fans.“, erklärt Christine Heinrichs, Kurskoordinatorin des Schülerlabors.

Gleichzeitig mussten zahlreiche neue Anfragen von jüngeren Schüler/-innen oft abgelehnt werden, da hierfür keine Fördergelder abrufbar waren, die zur Refinanzierung der Kurse nötig sind. 2019 haben sich die Förderbedingungen nun geändert und es können nun auch Schüler/-innen ab der 7. Klasse an den TEC Lab Kursen teilnehmen.

„Diese Chance wollten wir gleich nutzen und haben schon im November zusammen nach geeigneten Kursen für 7.-Klässler gesucht“, so Martin Tilmans, Informatik-Lehrer am Immanuel-Kant-Gymnasium. Gestartet wird im Januar mit einem 3D-Druck-Kurs, der Dank des Talentmobils auch im Klassenzimmer angeboten werden kann.

„Die Schüler/-innen entwerfen hier einen Schlüsselanhänger, den sie mit Hilfe eines CAD-Programms dreidimensional konstruieren und anschließend mit einem 3D-Drucker fertigen“, so Stefan Simanek, Kursleiter im Schülerlabor des CVH. „Damit werden in einem 4-stündigen Kurs die Grundlagen im Umgang mit 3D-Druck vermittelt und weiteren Einsätzen im Unterricht steht nichts mehr Wege“. Für das IKG eine hervorragende Ausgangslage: Gerade erst wurde ein eigener 3D-Drucker für die Schule bestellt, der zukünftig allen Fächern/Fachschaften zur Verfügung stehen wird. Zudem sind LEGO-Einführungskurse, Grundlagenkurse in der Java- und Lua-Programmierung sowie Kurse mit dem Filo Cut (CNC Schmelzschneide-system) zusammen mit dem TEC Lab CVH geplant.

„Die Praxiskurse vom Schülerlabor sind eine hervorragende Ergänzung zum Schulunterricht: Zum einen kann durch die gute Technikausstattung des TEC Labs wirklich jeder Schüler mit einem eigenen Experimentiersatz arbeiten, zum anderen betreuen bis zu drei Dozent/-innen eine Unterrichtsstunde.

Solch ein Betreuungsverhältnis ist traumhaft“, so Martin Tilmans. Vorhandenes Interesse der Schüler/-innen an Technik und Informatik hilft gerade in den Schnupper- und Einführungskursen dabei, schnell in den Stoff einzusteigen und große Fortschritte zu machen.

„Deshalb ist es uns auch besonders wichtig, den regulären Informatik-Unterricht möglichst frühzeitig in den Klassenstufen zu verankern“, erklärt Britta Berschick. Durch die Umstellung auf G9 hat das IKG in den unteren Klassen Stunden zur Verfügung, die die Schule nach eigener Schwerpunktwahl thematisch besetzen kann. „Wir haben uns dazu entschieden, einen Teil dieser Stunden dafür zu    verwenden, zukünftig Informatik bereits in den Klassen 5 und 6 anzubieten. Bislang gab es Unterrichtsangebote im Bereich Informatik erst ab der 7. Klasse“, so Berschick. Nach einem erfolgreichen Modellversuch im Jahr 2018 wird das IKG ab dem Schuljahr 2019/20 Informatik ab Klasse 5 anbieten. Programmier-Grundlagen können so nun viel eher vermittelt werden und wir erhoffen uns, damit noch mehr Schüler/-innen für MINT-Themen begeistern zu können. Zusammen mit der Stadtbibliothek Heiligenhaus bietet der Campus ab Januar dann auch Praxis-Workshops für die 5. und 6. Klassen an. Eine gezielte MINT-Förderung von der 5. Klasse bis hin zur Oberstufe ist damit ab 2019 garantiert.


Woche der Studienorientierung

Vom 22.01 bis zum 25.01 laden wir alle interessierten Schüler/-innen zum Schnupperstudium an den Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) ein. Bei der Woche der Studienorientierung habt Ihr die Möglichkeit, ausgewählte Vorlesungen, Übungen und Workshops zu besuchen und so herauszufinden, ob ein Studium am CVH das Richtige für euch sein könnte. Hierfür werdet Ihr auf Nachfrage in der Regel von der Schule freigestellt. Wir stellen euch gerne eine Bescheinigung aus, dass Ihr uns bei der Woche der Studienorientierung besucht habt.

Hier findet Ihr das Programm zur Woche der Studienorientierung 2019

Bis zum 16. Januar könnt Ihr euch für ausgewählte Veranstaltungen unter folgender E-Mail anmelden: christine.heinrichs(at)hs-bochum.de. Bitte nennt euren Namen, euer Alter, eure Klassenstufe und die Schule von der ihr kommt.


Bester Konferenzbeitrag von Prof. Frochte

Prof. Dr. Jörg Frochte vom Campus Velbert/Heiligenhaus ist Anfang Dezember im australischen Adelaine für seine Forschung im Bereich Maschinelles Lernen ausgezeichnet worden. Er nahm dort an der Fachkonferenz "Australasian Data Mining" teil und stellte seine neusten Forschungsergebnisse vor. Hierbei beschäftigte er sich mit der Frage, wie eine Maschine bei der Lösung eines Problems zu dem mehrere Lösungsansätze existieren eine gute  Entscheidung treffen kann, ohne zwangsläufig dabei den ggf. untauglichen Mittelweg zwischen Option A und Option B zu wählen. Dieser Ansatz wird aktuell von den meisten künstlichen Systemen angewandt, liefert oft aber nicht die besten Ergebnisse. Prof. Frochte hat Möglichkeiten erarbeitet, wie mathematische Verfahren mehrere Problemlösungsvorschläge generieren können. Seine Arbeit wurde von 42 Jurymitgliedern als die Beste unter allen 11 Konferenzbeiträgen ausgezeichnet. Insgesamt reichten 34 Forscher aus der ganzen Welt  Forschungsarbeiten zur Veröffentlichung auf der Konferenz ein, 11 davon wurden als hochwertig genug befunden, um als Beitrag zugelassen zu werden.


KI-Fortbildung für Unternehmen

Im Dezember hielt Prof. Jörg Frochte vom Campus Velbert/Heiligenhaus einen Vortrag zum Thema Maschinelles Lernen und Zeitreihenanalyse. Die Veranstaltung fand in der KI-Lounge der Siemens AG in Mülheim statt. 40 Mitarbeiter*innen aus 13 Firmen folgten der Einladung der Bergischen Innovationsplattform für Künstliche Intelligenz. Nach einer Begrüßung durch den Siemens-Standortleiter Erhard Eder und Frau Dr. Dagmar Thien begannen Prof. Frochte (Hochschule Bochum) und Prof. Hanno Gottschalk (Bergische Universität Wuppertal) mit ihren Fachvorträgen. Anschließend kam es in einer offenen Atmosphäre zu einem Austausch über Hochschul- und Firmengrenzen hinweg. Junge Wissenschaftler*innen, die im Rahmen der Bergischen Innovationsplattform für Künstliche Intelligenz forschen, stellten ihre Themen vor und standen als Sparring Partner für Diskussionen mit den Firmenvertretern zur Verfügung. Die Bergische Innovationsplattform für Künstliche Intelligenz wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und hat als Ziel insbesondere zu einer engeren Vernetzung zwischen Hochschulen und technologisch erstklassigen Unternehmen sowie Anwendern beizutragen, um das Potential von KI und Data Analytics für die Region zugänglich zu machen.


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