In ihren Anfängen als Professoren des Fachbereichs Mechatronik und Maschinenbau war noch alles anders, erzählten jetzt anlässlich ihrer Verabschiedung Prof. Dr. Friedrich Janzen, Prof. Dr. Eckehard Müller, Prof. Dr. Thomas Nied-Menninger und Prof. Dr. Michael Pohl ihren zahlreichen Gästen am 28. Februar: Die Hochschule hieß noch Fachhochschule, die Verwaltung hatte ihre Büros noch in der Ruhr-Universität und die Mensa war im C-Gebäude untergebracht, wurde „von der anderen Straßenseite beliefert“ und auch der Ort für die Absolventenfeier der ersten Mechatronik-Ingenieure…
In den fast 30 Jahren ihres Wirkens haben diese vier Männer die Hochschule jeder auf seine Weise geprägt und mit verändert, wie auch FB M-Dekan Prof. Dr. Daniel Schilberg betonte. Für die meisten Hochschulangehörigen etwa gehörte der mit Fluidmuskeln bewegte Fahrsimulator des Steuerungs- und Regelungstechnik-Experten Pohl zu den absoluten Highlights so manchen Familientages.
Wie kein anderer steht Prof. Dr. Janzen für die Zusammenarbeit der Hochschule mit der süditalienischen Unversità della Calabria in Cosenza. Über 100 Studierende beider Bildungsinstitutionen kamen im Austausch zur Partnerhochschule und zu den deutlichsten Zeichen der Verbundenheit gehören Familienzusammenführungen und auch italienisch-deutscher Nachwuchs.
Im wahrsten Sinne eine „Schlüsselrolle“ in der Entwicklung der Hochschule hat Prof. Müller gespielt. Der Physiker und Lehrer wurde im Jahr 2000 stellvertretender Leiter des Instituts für Zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung (IZK) an der FH Bochum, lehrte dort Methodenkompetenzen, gab 20 Jahre lang ein Journal zu Schlüsselkompetenzen heraus und engagierte sich als Gründungsförderer. Und auch während das Institut seinen Namen, Arbeitsschwerpunkte und -spektrum im Laufe der Zeit änderte, blieb er bis 2017 in der Leitungsfunktion. Als sich für die Hochschule Bochum durch die Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal die Möglichkeit erschloss, für ihre Ingenieur-Studierenden den Weg zum Berufsschul-Lehramt zu ebnen, wurde Prof. Müller 2014 auch Leiter des Zentrums für Lehrerbildung…
11 Jahre lang, bis Anfang 2022, war Prof. Nied-Menninger Vizepräsident bzw. Prorektor für Studium und Lehre. Das Profil der Fachhochschule hat sich in dieser Zeit mehr und mehr zur Hochschule für angewandte Wissenschaften weiterentwickelt. Die fortschreitende Digitalisierung, die Corona-Krisenzeit mit ihrer Forcierung des E-Learnings und Veränderungen in der Hochschulorganisation prägten das Wirken von Prof. Nied-Menninger, dessen ruhige, zugewandte Art vielen das nötige Gefühl von Stabilität auch in schwierigen Zeiten vermitteln konnte.
Das zeigte sich auch oft genug in seiner Amtszeit als Vorsitzender des Hochschulsenats und in seiner Rolle als Projektleiter eine wahren Mammutaufgabe für die Hochschule, der Einführung eines modernen CampusManagementSystems. Sie begann 2014 und fand Ende letzten Jahres mit der Übertragung aller aktuellen Studiengänge, der Studierenden und ihrer Leistungen in das System HISinOne weitgehend ihren Abschluss.
„Unsere Zeit ist durch“, fasste Prof. Nied-Menninger am Ende der Schilderung so vieler Herausforderungen zusammen und zeigte dann auf die Zukunft im Kinderwagen mit einem noch ganz kleinen Baby. „Wir gehen davon aus, dass es weitergeht“, fügte er dann schmunzelnd hinzu.