Weitermachen als Erfolgsrezept

Ob Christof Kaufmann schon 2006 als Erstsemester wusste, dass der Campus Velbert/Heiligenhaus quasi sein Zuhause werden würde? Man könnte es fast vermuten… Informatik ist sein Beruf, sein Hobby, seine Leidenschaft. Nach dem Diplomstudium in Regelstudienzeit folgte der Masterabschluss mit Auszeichnung und direkt im Anschluss startete er 2018 als einer der Ersten seine Promotion am CVH. Sein Enthusiasmus für die Forschung ist ungebrochen…

Christof Kaufmann (re.) gehörte zum ersten Master-Jahrgang am CVH und promoviert seit 2018 als einer der ersten Absolventen des CVH.

„Ich könnte mir für meine Doktorarbeit keinen besseren Ort vorstellen“, sagt Christof Kaufmann überzeugt. Die typischen Campusqualitäten vom CVH machten sich auch während seiner Promotionsarbeit bemerkbar und unterstützten ihn: „Schon im Studium waren die Professoren immer für uns ansprechbar. Auch während meiner Doktorarbeit kann ich mich stets mit Prof. Marco Schmidt, meinem Doktorvater, kurzschließen, die nächsten Schritte diskutieren und mich rückversichern. In dieser Intensität wäre das an einer großen Universität sicher nicht möglich.“ 

Vor zwei Jahren begann Christof Kaufmann mit seiner Forschung zum Thema „Satellitenbilddatenfusion“. Dabei geht es darum, Satellitenbilder mit unterschiedlichen Auflösungen sowie auch Radarbilder von speziellen Satelliten miteinander zu kombinieren. „Dies ist für viele Wirtschaftsbereiche interessant, bei denen große Flächen beobachtet werden müssen. Beispielsweise für den Forstschutz, wenn es um die Frage geht, wie sich ein Wald entwickelt hat, wo welche Pflanzen gewachsen sind oder wo es Brände gibt“, so Kaufmann.

Sein Perfektionismus zahlte sich bislang aus: Christof Kaufmann erhilet für seine sehr gute Masterarbeit einen Preis von Prof. Simon Rüsche.

Das gewählte Thema hatte er schon in seiner Masterarbeit aufgegriffen, in der das Softwareframework entwickelt wurde. Allerdings gab es hier noch Verbesserungspotential: Einige Algorithmen verhielten sich nicht ganz wie geplant. Christof Kaufmann beschäftigt sich nun schwerpunktmäßig in seiner Doktorarbeit mit der Entwicklung von modernen Algorithmen mit neuronalen Netzen. Er will der Wissenschaftsgemeinde eine Möglichkeit bieten, dass klassische Algorithmen mit neu entwickelten Algorithmen verglichen werden, um diese bewerten zu können. „Ich bin schon ein Perfektionist. Wenn ich einmal Gefallen und Interesse an einem Thema habe, grabe ich mich immer tiefer und will es noch besser machen. Da ist Forschung natürlich genau das Richtige für mich!“, so der 34-jährige. Der Weg zur Promotion hat sich deshalb für ihn ganz logisch ergeben, auch wenn es nicht der Einfachste ist: „Man muss ja neben seiner Doktorarbeit auch Geld verdienen. Ich arbeite aktuell zwischen 20 und 40 Stunden in wechselnden Projekten am CVH. Da bleibt mal mehr, mal weniger Zeit für die Doktorarbeit übrig!“, schmunzelt er.

Wie gut, dass außer seiner Familie mit seinem Söhnchen Paul kein weiteres Hobby Ablenkung verspricht.

Eine Deadline zur Abgabe hat sich Kaufmann aber nicht gesetzt. „Mir ist wichtig, dass ich gute Arbeit mache, nicht unbedingt schnelle Arbeit.“ Genau deshalb fühlt er sich an der Hochschule im Bereich Forschung auch perfekt aufgehoben. Ein Industriejob mit permanentem Zeit- und Gelddruck passt da nicht.

So ist das Ziel für die Zeit nach der Doktorarbeit auch klar: „Ich möchte sehr gerne im Hochschulumfeld bleiben und weiter im Bereich neuronale Netze forschen“, so Christof Kaufmann. Vielleicht ja sogar am Campus Velbert/Heiligenhaus. Dann wäre er tatsächlich gekommen, um zu bleiben …