Zwei Studienmodelle, zwei Studierende, eine Bestandsaufnahme
Als ob die Wahl des richtigen Studienfachs nicht schon schwierig genug wäre... steht dies einmal fest, muss man sich dann auch noch für ein Studienmodell entscheiden: Will ich in Vollzeit studieren oder lieber zeitgleich auch in einem Unternehmen arbeiten? Beides hat seine Vor- und Nachteile: Zum Beispiel mehr Freiheiten im Vollzeitstudium, wichtige Kontakte und Praxiserfahrung im kooperativen Studium. Wir haben zwei unserer Studierenden gefragt, warum sie sich für das eine oder andere Modell entschieden haben. Rene Kolling studiert im sechsten Semester in Vollzeit Technische Informatik. Vladimir Renev Petrow hat sich für ein kooperatives Studium entschieden. Er ist im 4. Semster und studiert Mechatronik und Produktentwicklung.
Wieso hast du dich für ein Vollzeitstudium entschieden?
Es hat sich ein bisschen so ergeben: Ich wollte studieren und für meine persönliche Laufbahn war ein Vollzeitstudium genau das Richtige. Warum? Ich hatte zuvor schon eine Ausbildung gemacht und brauchte keine zusätzliche Praxiserfahrung im Unternehmen.
Auch ein Vollzeitstudium ist sehr zeitintensiv und viele unterschätzen das in den ersten Semestern. Aber dafür macht es auch sehr viel Spaß, sobald man sich an das Tempo gewöhnt hat. Das Vollzeitstudium bietet einem sehr viele Möglichkeiten, sich an interessanten Projekten zu beteiligen, was ich nur jedem empfehlen kann. Dafür kann es jedoch deutlich schwieriger sein, sich finanziell über Wasser zu halten.
Die letzten Semester "nur" ca. 12 Stunden pro Woche u.a. als Tutor in der Hochschule. Das reicht aber nicht zum Leben, weshalb ich im nächsten Semester eine Firma suchen und auf 20 Std. pro Woche erhöhen werde. Am Anfang des Studiums wäre das zuviel für mich gewesen. Man muss sich erst einmal an das Studium gewöhnen, lernen, wie man sich organisiert und schauen, wieviel Zeit dann noch für das Arbeiten bleibt.
Das ist ganz unterschiedlich. In manchen Semestern mehr, in manchen weniger. Am Anfang ist es wenig, aber irgendwann wird man effektiver und es ist möglich, die Wochenenden frei zu nehmen.
Viel. Jedes Fach wird in der Woche noch aufgearbeitet und die meisten Übungen muss man nochmals durchgehen. Im Schnitt sind es 20 Stunden pro Woche.
Mein "Job" ist derzeit das Studieren. Leider bringt mir das kein Geld aber es ist sehr erfüllend.
Wenn man anfängt, Projekte zu verfolgen und sich einbringt, merkt man, wie "familiär" der Campus ist. Es gibt viele Möglichkeiten und es macht Spaß, mit den Menschen zusammen zu arbeiten.
Anstrengend. Belohnend. Lernen.
Mathe. Ich sehe in der Rolle als Tutor häufig Studierende, die unterschätzen, wieviel Mathe die meisten nachholen müssen. Es ist schade, wenn man zu wenig Wissen in mathematischen Grundlagen mitbringt. Aber es ist auch kein K.o. fürs Studium, es bedeutet lediglich, dass man sehr viel lernen muss am Anfang.
Das Vollzeitstudium würde ich jederzeit wieder so wählen. Es ist anstrengend, aber es macht auch Spaß voll und ganz zu studieren. Wer sich darauf einlässt, bekommt etwas geboten, das als Lebenserfahrung unschätzbaren Wert besitzt. Mich hat das Studium verändert und das gefällt mir.
Wieso hast du dich für ein kooperatives Studium entschieden?
Praxiserfahrung, Selbständigkeit und Netzwerke . Bei einem guten Unternehmen kann man sehr viel Erfahrung sammeln und sich Inhalte aus vielen Fächer aus der Nähe anschauen. Das kooperative Studium hat auch den Vorteil, dass man vom Unternehmen ein Gehalt bekommt. Das hilft einem selbstständiger zu werden. Außerdem lernt man viele Menschen kennen, die Experten in ihren Fachbereichen sind und einem meistens sehr gerne helfen.
Nutzt die Gelegenheit bei Ausbildungsbörsen oder Veranstaltungen am Campus Studierende kennenzulernen, die euch sagen können, was euch grob in den jeweiligen Firmen erwartet. Ein kooperatives Studium dauert auch ein Jahr länger. Im KIS-Modell bearbeitet man im Unternehmen eigene Projekte. Jedoch ist das Studium so ausgelegt, dass man beides zeitlich schafft und man lernt viel dabei.
Ich arbeite an zwei Tagen in der Woche im Unternehmen also 14-16 Stunden (einschließlich Pausen) je nachdem, ob einer der Tage ein Freitag ist.
In der Vorlesungszeit hat man meistens nachmittags nach der Arbeit Zeit und am Wochenende etwa eineinhalb Tage. In der Klausurphase reduziert sich das auf einen Tag in der Woche.
Diese Antwort ist subjektiv, da jeder verschiedene Fächer unterschiedlich gut versteht. Allerdings würde ich mit durchschnittlich 10 bis 12 Stunden pro Woche rechnen. Also etwa 1,5 Stunden zusätzlich am Tag.
In meiner Kooperationsfirma sind wir mehrere Studierende aus verschiedenen Semestern. Das sorgt für ein sehr angenehmes Arbeitsklima im Unternehmen.
Mir gefällt die Herausforderung. Durch die Projekte und die Fächer sammelt man viel Wissen. Dabei sind manche Aufgaben kniffelig, aber es fühlt sich toll an, wenn man sie erfolgreich abschließt.
Praxiserfahrung, Selbstständigkeit und Netzwerke.
Man kommt mit normalen Schulkenntnissen gut im Studium klar. Ich zum Beispiel hatte Chemie und Mathe LK und kein bisschen Informatik. Jetzt liebe ich das Programmieren. Handwerklich fehlte mir Erfahrung, aber auch das lernt man mit der Zeit.
Vieles wurde schon oben beschrieben, aber ein sehr wichtiger Grund ist, dass man früh lernt, in einem echten Arbeitsumfeld tätig zu sein. Damit wird später der Übergang zum Beruf leichter.
Folgende Bachelorstudiengänge werden am CVH angeboten:
- Wirtschafts- und Industrieinformatik
- Angewandte Informatik
- Mechatronische Systeme
- Maschinenbau
- Elektrotechnik
Mehr Infos zu den Studieninhalten gibt es hier.