Tiny House am Campus Velbert/Heiligenhaus

Innovative Forschungsprojekte für die Region sind ein Markenzeichen des Campus Velbert/Heiligenhaus. Seit August diesen Jahres rückt außerdem das Thema Klimaschutz immer mehr in den wissenschaftlichen Fokus. Anlässlich der Klimamesse der Stadt Heiligenhaus hatten die Lehrenden am CVH mehrere Forschungsprojekte zum Thema Nachhaltigkeit präsentiert. Hierzu gehört auch ein sogenanntes Tiny House, das mittels Elektrotechnik zukünftig weiter optimiert werden soll.

Das Minihaus am Campus wurde eigens konstruiert und selbst aufgebaut.

Sonja Podjawerschek, wissenschaftliche Mitarbeiterin am CVH, Prof. Dietmar Gerhardt und Prof. Stefan Breuer haben es für Forschungszwecke gebaut. Sie wollen der Frage nachgehen: Was können wir mit unseren technischen Möglichkeiten tun, damit das Wohnen besser wird? Die Minihäuser sind inzwischen nämlich keine reinen Liebhaberobjekte mehr. Sie werden vielfältig funktional genutzt, zum Beispiel als Werkstätten, Ferienwohnungen oder Unterkünfte für Obdachlose.

„Die Obdachlosenunterkünfte in Tiny Houses war dann für uns auch der Anlass, ein solches Minihaus zu bauen“, erklärt Sonja Podjawerschek. „Wir wollten untersuchen, welche Nachteile das Wohnen in den Häusern für sie hat und wie man diese technisch beheben kann.“ Gianluca Podann, Master-Student im Studiengang Mechatronik und Produktentwicklung am CVH, nahm sich dieser Aufgabe im Rahmen eines Entwicklungsprojektes an. „Ich habe Obdachlose befragt, bestehende Probleme analysiert und anhand der Ergebnisse dann ein verbessertes Minihaus konstruiert."

Gianluca Podann (re.) und Prof. Dietmar Gerhardt (li.) beim Aufbau des Hauses.

Im Fokus der Untersuchungen standen zunächst die verwendeten Dämmmaterialien im Minihaus und die Feuchtereglung. Um diese zu überprüfen, wurde das Haus bereits mit Messtechnik ausgestattet. Diese soll in Zukunft dazu genutzt werden, weitere Fragen zur Verbesserung der Wohnsituation zu beantworten: „Wir wollen zum Beispiel der Frage nachgehen, wie man die Energieversorgung verbessern kann, ob man zum Bau nachhaltigere Materialien verwenden könnte und wie man z.B. die Wasserversorgung oder den Brandschutz optimieren kann“, so Sonja Podjawerschek. Studierende, die sich für diese Themen interessieren, können studentische Projektarbeiten mit dem Minihaus umsetzen. Außerdem soll das Haus als Hochschulprojekt auf Messen präsentiert werden.

Der Campus bedankt sich bei der KKL Klimatechnik-Vertriebs GmbH, GIRA und Mitsubishi Electric für das Sponsoring der technischen Ausstattung des Tiny Houses.

Sonja Podjawerschek bringt die Dämmung an.
Die Baumaterialien wurden vom Baumarkt angeliefert.
Prof. Stefan Breuer (li.) betreut das Entwicklungsprojekt von Gianluca Podann (re.).