Experten präsentieren Maßnahmen gegen Cyberkriminalität

Fishing-Mails, digitale Angriffe auf Lieferketten und Trojaner, die ganze Netzwerke lahmlegen – die Liste der Cyberbedrohungen für Unternehmen ist lang. Geschätzt sind rund 88% der Unternehmen in NRW von Cyberkriminalität betroffen. Jährlicher Schaden: ca. 46 Milliarden Euro. Im Rahmen eines Informationsabends trafen sich im Juni Expertinnen und Experten von Polizei, der Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann und der Hochschule Bochum am Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH), um Präventivmaßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten gegen digitale Kriminalität vorzustellen. Rund 60 Interessierte Kleinunternehmen und Mittelständler aus der Region nahmen teil.

Cyberangriffe werden immer professioneller und richten jährlich einen Schaden von ca. 46 Milliarden Euro an.

Zu Beginn informierte Polizeioberkommissarin Inna Claus über die neusten Arten von Cyberkriminalität und das Schadenspotential für Unternehmen. Die Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes NRW machte auf den hohen Professionalisierungsgrad der Angriffe aufmerksam. Phishing-Mails würden beispielsweise oft so verfasst, dass man als Absender Namen von Angestellten des Unternehmens nutzt oder sogar von der Geschäftsführung. Die Identifikation solcher E-Mails als Hackerangriff wird somit immer schwieriger. Eine gezielte Schulung der Belegschaft über neuste Formen der Cyberkriminalität und wie man sie erkennt, sei damit grundlegend für erfolgreiche Präventivarbeit

Die Informationsveranstaltung war gut besucht.

Darüber hinaus können spezielle Softwareprogramme die IT-Sicherheit eines Unternehmens erhöhen. Beispielsweise gibt es spezielle Monitoringprogramme für das Darknet, die gezielt nach Informationen für das eigene Unternehmen fanden. So können Daten-Lecks entdeckt werden und die Weitergabe von vertraulichen Informationen frühzeitig verhindert werden. Wie solche und andere Maßnahmen zur Verhinderung von Cyberkriminalität finanziert werden können, darüber informierte im Anschluss Matthäus Bialasinski von der Kreiswirtschaftsförderung. Mittelständler können sich Maßnahmen in Höhe bis zu 15.000 Euro fördern lassen. Bis zu 80% der Kosten werden subventioniert. Bialasinksi machte als Leiter des Digitalisierungsnetzwerkes DigiKuk in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann darauf aufmerksam, dass viele Dienstleister aus der Region über das DigiKuk-Netzwerk geschult werden und auch die Fördergeldbeantragung begleiten würden. Die Antragsstellung sei unkompliziert.

Zum Abschluss sprach Prof. Dr. Simon Rüsche vom Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) zu den Gästen. Der Leiter der Arbeitsgruppe IT-Infrastrukturen stellte Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit dem CVH vor. So übernehmen Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen gerne Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, um maßgeschneiderte IT-Lösungen für die Unternehmen vor Ort zu entwickeln. Ebenso ist es möglich, Studierende für die Durchführung von Abschlussarbeiten in den Unternehmen zu gewinnen.

Sie möchten mehr Informationen zum Thema?

Kontakt zum Cybercrime Landeskompetenzzentrum beim LKA NRW.

Kontakt zum DigiKuk in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann.

Kontakt zur Arbeitsgruppe IT-Infrastrukturen am Campus Velbert/Heiligenhaus.

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