7. BIM Bier+Brezeln | 14. Januar 2020
Was ist der Mehrwert von BIM in der Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft? Mit welchen Hindernissen muss bei der Implementierung der Methode gerechnet und wie können diese gemeinsam bewältigt werden? Beim 7. BIM Bier+Brezeln gewährte Herr Simons, Geschäftsleiter der DAHLEM Ingenieurgesellschaft, einen exemplarischen Einblick in die Herangehensweise der Wasserwirtschaft an die BIM Thematik.
Das Unternehmen DAHLEM hat bereits früh die Vorteile sowie die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit BIM erkannt und in einen zukunftsfähigen Planungsstandart investiert. Aber was bedeutet an dieser Stelle investieren? Was sind die entscheidenden Faktoren bei der Einführung von BIM im Unternehmen? Den Schlüssel zum Erfolg sieht Herr Simons hier eindeutig in der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die Bereitschaft zur Erlernung neuer Fähigkeiten und Arbeitsweisen, ist jede noch so teure Schulung nahezu umsonst. Wie zu erwarten, sind aber auch Zeit und Geld entscheidende Faktoren. Neue Konstruktionsweisen und Planungswerkzeuge müssen erlernt und bereitgestellt werden. Es ist daher erforderlich, dass alle ein gemeinsames Ziel haben und bereit sind, das dafür notwendige Umdenken und die notwendigen Kosten aufzubringen.
Gelingt es, diese Vorsätze zu realisieren, so profitieren alle. Werkzeuge, wie die Kollisionsprüfung oder das Ableiten von Ansichten aus dem Planungsmodell, führen zu einer Erhöhung der Planungsqualität. Zudem können anschauliche Visualisierungen für den Bauherrn, oder für die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, auf Grundlage des Planungsmodells erstellt werden. Besonders hervorzuheben ist die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Trotz der sich ergebenen Vorteile, ist dennoch weiterhin die Akzeptanz und das Mitwirken seitens der Anwender notwendig: Die Methode sowie jegliche BIM-Software erleben aktuell eine intensive Entwicklung und sind an vielen Stellen noch nicht eindeutig definiert. So kann im Allgemeinen noch keine funktionierende Gesamtlösung erwartet werden.
Diesem Ansatz folgt Herr Simos mit seinem Unternehmen. Speziell in der Wasserwirtschaft, zum Beispiel im Bereich der digitalen Bauteilmodellierung, sieht Herr Simons großen Handlungsbedarf. Viele Hersteller bieten für den klassischen Hochbau bereits große digitale Bauteilkataloge ihrer Produkte an. Im Anlagenbau der Wasserwirtschaft ist das jedoch noch nicht der Fall. Die Konsequenz ist ein enormer Aufwand für das Modellieren der speziellen Bauteile. Gemeinsam mit ähnlich motivierten Unternehmen aus der Branche, erarbeitet DAHLEM deshalb unter dem Namen BIM2Water einheitliche Herangehensweisen und Definitionen für die Anwendung der BIM Methode in der Wasserwirtschaft. Ziele der Zusammenarbeit sind neben der Erarbeitung gemeinsamer Bauteilkataloge unter anderem die Bereitstellung von Vorlagen für AIA und BAP, die einheitliche Definition von Detaillierungsgeraden (LoD) und die Vernetzung sowie Beratung von Auftraggebern, Herstellern und Softwarelieferanten.