GIVE AND TAKE: Teil einer engagierten Community sein, mit Studierenden aus anderen Studiengängen eine gemeinsame Sprache finden und praktische Lösungen im interdisziplinären Team entwickeln – studentische Projekte bieten die Möglichkeit, über den Tellerrand eines Studiengangs hinaus Erfahrungen zu sammeln und sich für den Berufsalltag vorzubereiten. Und dabei an einer nachhaltigeren Zukunft zu arbeiten! Der zusätzliche Zeitaufwand lohnt sich – so sehen es die beteiligten Studierenden für sich.
Noch mehr engagierte Studierende, die ihre Kenntnisse im technischen Studiengang mit nachhaltigen Aufgaben praktisch verbinden wollen, sind immer gesucht: Elektrische und mechanische Entwicklung, und viele Aufgaben aus der Informatik wollen bearbeitet werden, bevor ein Fahrzeug sich bewegt, Strom umweltfreundlich produziert ist oder Forschungsfragen zum Urban Gardening beantwortet sind.
Beim Netzwerktreffen von WomEngineer, dem Netzwerk der Frauen in der Technik, wurde aus der großen Auswahl studentischer Projekte mit Themen der Nachhaltigkeit eine Auswahl vorgestellt.
Zum Auftakt berichtete Tanja Cimador über das Cargo Pedelec-Projekt: Die Entwicklung straßenfähiger Fahrzeuge zum Transport von Lasten – eine Art Mischung aus Fahrrad und Auto - „bewegt“ das Team, und das seit 2015. In einem 16-köpfigen Team wird Mobilitätsforschung betrieben. Ob als angehende*r Elektro-Ingenieur*in, Maschinenbau-Ingenieur*in, für Aufgaben der Nachhaltigkeit oder um Erfahrungen in Teamleitung und Kommunikation zu sammeln – es gibt vielseitige Möglichkeiten, sich hier einzubringen, und auch als Studienleistung anrechnen zu lasten.
Das Leuchtturmprojekt „SolarCar“ durfte in der Auswahl der Projekte auf keinen Fall fehlen. Xenia Wiedenmannott, zuletzt Teamleiterin Marketing & Nachhaltigkeit, berichtete von der Landrover-Tour in 2022, ihre Erfahrungen wird sie bald auch in einem Buch teilen. Der Schwenk, der in diesem schon mehr als 20 Jahre laufenden Vorhaben in letzter Zeit vollzogen worden ist, wurde vorgestellt und diskutiert. Eindrucksvoll wurde auch auf die Soft Skills, die on the fly entwickelt werden mussten, berichtet. Die Aufgabe, die sich das Team für die nächste Zeit gestellt hat, ist das Aufsammeln von Müll an schwer zugänglichen Orten mittels autonomem Fahren – und weiteres - Sylvia Illberger steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung und freut sich auf Mitwirkende.
Yara Matschalow stellte das Projekt GH2GH vor, das auch von öffentlichen Fördermitteln unterstützt wird. Das Projekt verfolgt das Ziel, den nachhaltigen Aufbau von Strukturen zur Implementierung grüner Wasserstofftechnologie für dezentrale Energiesysteme in Subsahara-Afrika zu ermöglichen. An der Hochschule werden Konzepte mit den Partnern entwickelt, die praktische Umsetzung erfolgt in Ghana – einmal pro Jahr ist für wenige Auserwählte des jungen und diversen Teams daher auch eine Reise nach Afrika angesagt, ein besonders spannender Teil des Projekts. Auch hier werden noch Beitragende aus den verschiedensten Disziplinen gesucht.
OnTop – auf dem Dach des Gebäudes C wird Gemüse angebaut – und gelegentlich auch die Ernteausbeute in der Mensa verteilt. Robin Quabeck und Anna Dziwuk stellten dieses Projekt vor, bei dem es weniger um die Gemüseernte geht als um Forschungsfragen rund um den Anbau – für die Datensammlung und die Auswertungen sind Informatikerinnen gefragt. Auch die nachhaltige Versorgung mit Energie und Wasser, die Automatisierung der Versorgung sind Herausforderungen, die weit über das „Gärtnern“ hinaus gehen.
Eindrucksvoll zeigten die Referent*innen auf, was an unserer Hochschule für die Nachhaltigkeit geleistet wird – und dass sich hier Frauen stark einsetzen für Zukunftsthemen. Einen so hochwertigen Austausch, so viele Fragen und Diskussionen gab es selten auf einem Netzwerktreffen. Zwei Projekte entdeckten ein gemeinsames Anliegen und werden sich dazu bald zusammensetzen – das ist Netzwerken, das sich lohnt!
Nach Vorträgen und Diskussion trennten sich die Präsenz-Teilnehmer*innen und die virtuellen voneinander, und die Veranstaltung klang mit einem lockeren Get-Together bei Kaffee und Schnittchen im Raum aus.
Organisiert war das Treffen von WomEngineer, dem Netzwerk der Frauen in der Technik an der Hochschule Bochum. Die Initiative WomEngineer setzt sich für die Vernetzung aller Frauen in der Technik ein, ob Studentin, Ehemalige, Mitarbeiterin oder Professorin. Mehr Sichtbarkeit der Leistungen von Frauen, mehr Frauen in die Technik – gerade mit dem Zukunftsthema Nachhaltigkeit – ist eine Zielsetzung von WomEngineer. Netzwerktreffen mit fachbereichs-übergreifenden Themen werden bislang seit einigen Jahren schon jedes Semester organisiert. In Zukunft soll es mehr fachbereichsbezogene Treffen geben.
Weiterführende Informationen dazu:
https://www.hochschule-bochum.de/womengineer/
Informationen zu den Projekten:
https://www.hochschule-bochum.de/forschung-praxis/forschungsprofil/mobilitaet/solarcar/
https://www.hochschule-bochum.de/fbe/fachgebiete/labor-fuer-nachhaltigkeit-in-der-technik/gh2gh/
https://www.hochschule-bochum.de/studentische-projekte/ontop/