Im Hochschulverbund erproben und erforschen, wie mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) Studium und Lehre verbessert werden können: dieser Herausforderung stellt sich das Projekt Digitales Mentoring. Der Fokus liegt dabei auf der Studieneingangsphase und dabei auf der mathematischen Grundausbildung der Studierenden. Darüber hinaus werden Daten aus dem Studienbetrieb analysiert, um Beiträge zur Qualitätsverbesserung und Innovationen in Studium und Lehre zu leisten.
Am Donnerstag, den 6. April 2023 fand das dritte Gesamttreffen der Beteiligten an der Hochschule Bochum statt. Die Projektmitglieder kamen zusammen, um sich über den Stand des Projektes auszutauschen und weitere Schritte zu besprechen.
Digitales Mentoring ist ein Verbundprojekt der Fachhochschule Dortmund, der Westfälischen Hochschule und der Hochschule Bochum. Es hat eine Laufzeit von 2021 bis 2024 und wird mit insgesamt rund 4,5 Mio. € durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.
Eine erste Frage, die untersucht wird, ist dabei, inwiefern Studierende bereit sind, Learning Analytics in der Lehre einzusetzen. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der Studierenden während des gesamten Studiums und innerhalb von Lehrveranstaltungen untersucht.
Bei dem aktuellen Treffen wurden zunächst die bisherigen Fortschritte diskutiert. Meilensteine aus Bochum sind u.a.:
- Eine Akzeptanzstudie zu Learning Analytics: Die Daten eines umfangreichen Fragebogens werden derzeit ausgewertet. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden dem Einsatz von Learning Analytics grundsätzlich offen gegenüberstehen, solange der Datenschutz gewährleistet ist.
- Für die Betreuung der Studierenden im Studium: Die Forscher*innen erhoffen sich, durch eine Analyse von Studierendendaten der letzten 8 Jahre mithilfe von Verfahren des maschinellen Lernens in naher Zukunft Rückschlüsse für erfolgreiche Studienverlaufsplanungen und Curricula geben zu können. Nach langen datenschutzrechtlichen Vorarbeiten (ca. 6 Monate) arbeiten nun die ersten Standorte mit den Alumni-Daten der Studierenden der letzten acht Jahre. Darüber hinaus hat die Westfälische Hochschule eine erste Version eines Online-Dashboards eingerichtet, um den Studierenden ein entsprechendes Feedback zu geben.
- Für die Betreuung der Studierenden in den Lehrveranstaltungen: In Kooperation mit der FH Dortmund werden gamifizierte, adaptive Mathematikaufgaben erstellt. Diese werden in den Vorkursen im September eingesetzt. Ein Paper über diese Aufgaben wird jetzt in Prag präsentiert.
Dieses OpenSource-Projekt steht übrigens allen Interessierten zur Adaption ins eigene Lernmanagementsystem (Moodle) im Netz zur freien Verfügung. Für das WS23/24 ist geplant, dies an der Westfälischen Hochschule und an der Bergischen Universität Wuppertal einzusetzen.
Im zweiten Teil des Treffens wurden die nächsten Arbeitsschritte besprochen. Eine wichtige Aufgabe wird die Organisation eines Workshoptages sein. Unter dem Thema "Innovative digitale Werkzeuge in Studium und Lehre" soll eine Vielzahl von Innovationen in der Lehre aus den drei beteiligten Hochschulen vorgestellt werden. Dabei sollen ausreichend Gelegenheiten eingerichtet werden, diese Innovationen zu diskutieren und Kontakte für mögliche hochschulübergreifende Kooperationen zu knüpfen. Die Veranstaltung findet am 6. Juni von 12:30 bis 17:00 Uhr in Bochum, Hörsaal 9, statt. Weitere Informationen von Dr. Hildo Bijl, Tel. +49 234 3210141.
Insgesamt wurde das Treffen als Erfolg gewertet. Das nächste Projekttreffen ist für den Spätsommer geplant.