Sustalive, ein wegweisendes interdisziplinäres Lehrforschungsprojekt, setzt seine Arbeit fort. Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat Sustalive das Ziel, Bewusstsein für ein solidarisches Miteinander zu schaffen und durch praktische Forschung einen direkten Beitrag zur Transformation zu leisten. Das Projektteam konzentriert sich auf die Entwicklung eines lokalen, integrativen und regenerativen Landwirtschaftskonzepts sowie auf die Bildung langfristiger Gemeinschaften von fairen Konsumentinnen und Produzentinnen, indem es einen ganzheitlichen Blick auf die Welt wirft.
Am 21. Juni 2023 wurde ein besonderer Meilenstein erreicht: Innerhalb von nur drei Stunden wurden rund 500 Pakete mit hochwertigem Olivenöl an Studierende an der U-Bahn-Haltestelle Lennershof verteilt. Die Finanzierung dieser Pakete erfolgte durch großzügige Spenden von Menschen, die ihre 300 Euro Energiepreispauschale bewusst dazu nutzen wollten, anderen in Not zu helfen. Diese Initiative geht auf Conrad Bölicke zurück, einen langjährigen Unterstützer von Sustalive und unserer studentischen Projektstudie.
Ein Reallabor zwischen Bochum und Andalusien
Das Lehrforschungsprojekt bringt die Erzeuger*innen des in Spanien nachhaltig angebauten und fair vermarkteten Olivenöls mit verantwortungsbewussten Verbrauchenden in Deutschland zusammen. Neben der Unterstützung von kleinen Olivenhöfen liegt der Schwerpunkt auf der Bewusstseinsbildung an der Hochschule Bochum und darüber hinaus. Sustalive strebt an, durch ein Reallabor zwischen Bochum und Andalusien sowie den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und der Gesellschaft, Wissen über biologische, regenerative und solidarische Landwirtschaft zu vermitteln. Dabei wird sich bemüht, andere Wissenschaftler*innen und Landwirt*innen für die weltweite Förderung dieser nachhaltigen Wirtschaftsformen zu gewinnen.
Das Lehrforschungsprojekt wird von Prof`in Dr. Petra Schweizer-Ries betreut. Sie ist Gründerin und Leiterin des Lehr- und Forschungslabors für Nachhaltige Entwicklung (LaNE) an der Hochschule Bochum. Im Lehr- und Forschungslabor für Nachhaltige Entwicklung werden Forschung und Lehre gemeinsam gedacht und im Sinne des Social-Service-Learning mit Lehrenden und Studierenden zusammen umgesetzt. Durch diese Art des Lernens kann theoretisches Wissen praxisorientiert angewandt werden, was sich direkt auf die berufliche Entwicklung auswirkt. Insbesondere die Nachhaltigkeitswissenschaft bietet sich als kritischer Lernraum und als Feld zum Mitdenken und Mitentwickeln an. Durch die Möglichkeit zum Diskurs und die hohe Interaktion in Kleingruppen wird das Potenzial jedes Einzelnen gefördert und eine nachhaltige Entwicklung gemeinsam erforscht.
Zweite Ernte – Unterstützung gesucht
Die zweite Ernte kommt im Herbst. Das sustalive-Team lädt alle Interessierten herzlich dazu ein, sich daran zu beteiligen, sei es vor Ort oder digital. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, eine Förderschaft zu übernehmen und somit aktiv zur Entwicklung der regenerativen Landwirtschaft und zum Schutz der Landschafts- und Biodiversität beizutragen.
Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Unterstützung des Projekts finden sich hier: