Max Domnick-Seiler hat eine Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert und im vergangenen Sommer ein berufsbegleitendes Bachelorstudium „Gesundheit und Sozialraum“ erfolgreich abgeschlossen. Seit sechs Jahren arbeitet er jetzt in der Altenpflege. Und neben der dortigen Arbeit? Da sitzt er heute wieder im Hörsaal. Denn Max Domnick-Seiler studiert an der Hochschule für Gesundheit in Bochum (Anm. d. Red. vom 02.01.2025: heute Hochschule Bochum) den betriebswirtschaftlich ausgerichteten Masterstudiengang „Management für Pflege- und Gesundheitsberufe“.
„Ich arbeite gerne in der Gesundheitsbranche, speziell in der Pflege. Die Arbeit mit Menschen, vor allem mit Menschen im hohen Alter, die ich in ihrer letzten Lebensphase begleiten darf, ist sehr bereichernd. Hinzu kommt, dass Pflege Teamarbeit ist und man interprofessionell eng mit Expert*innen aus anderen Gesundheitsberufen zusammenarbeitet. Mir macht die Arbeit in der Pflege Spaß, das ist mein persönliches Steckenpferd“, erzählt Max Domnick-Seiler. „Ich kann mir aber auch vorstellen, eines Tages nicht mehr vor Ort am Bett der Patient*innen zu arbeiten, sondern ein Team zu leiten. Da passt das Masterstudium ‚Management für Pflege- und Gesundheitsberufe‘ perfekt.“
Wer sich im Hörsaal unter den Kommiliton*innen von Max Domnick-Seiler umhört, vernimmt ganz unterschiedliche Lebensläufe, denn der Studiengang ist interdisziplinär ausgerichtet. Was die Kommiliton*innen eint, ist die Leidenschaft für einen Beruf mit Bezug zur Gesundheit. „Meine Kommiliton*innen kommen alle aus der Gesundheitsbranche, aber aus verschiedenen Professionen. Viele von uns haben auch bereits umfängliche Praxiserfahrung gesammelt. Gerade der Austausch untereinander ist innerhalb aber auch neben den Vorlesungen wertvoll.“
In dem Studium werden Wissen, Theorien und Methoden aus der Betriebswirtschaftslehre und Personalführung, dem Qualitäts-, Prozess- und Risikomanagement, den Bereichen Ethik und Recht, der digitalisierten Gesundheitsversorgung sowie dem Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement vermittelt. „Gerade letztere Themen sind topaktuell. Denn viele Bereiche im Gesundheitswesen – darunter auch die Pflege – müssen sich nachhaltiger aufstellen und das geht häufig über Innovationen. Ich denke da zum Beispiel an die hohe Fluktuation in der Pflege. Dort wird es zukünftig darum gehen, Mitarbeitende stärker an sich zu binden und soziale Nachhaltigkeit zu erzielen, zum Beispiel durch die Entwicklung innovativer Arbeitszeitmodelle. Im Studium ein noch besseres Verständnis für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen zu entwickeln und zu erlernen, wie dort mehr Nachhaltigkeit auch durch Innovationsmanagement verankert werden kann, finde ich spannend“, berichtet Max Domnick-Seiler.
Ebenso, wie über ethische Fragestellungen zu sprechen. „Aktuell besuchen wir neben dem Modul Personalführung und Change Management zum Beispiel auch das Modul Ethik, denn als angehende Managementkräfte im Gesundheitswesen sollten wir auch ethische Fragestellungen bei allen Entscheidungen jederzeit mitdenken. Das Modul lebt von einer lebendigen Diskussionskultur.“
Max Domnick-Seiler: „Was auch immer die Zukunft bringen wird, ich fühle mich durch das Bachelor- und Masterstudium gut aufgestellt.“
Auch Forschungserfahrung sammeln die Studierenden bereits im ersten Semester. In dem Modul „Forschungsprojekt“ bearbeiten sie unterschiedliche Forschungsfragen. So geht es in einem Projekt zum Beispiel um die Erstellung einer Ökobilanz. Studierende erforschen für einen in Nordrhein-Westfalen ansässigen Verband die Höhe seiner CO2-Emissionen, diskutieren mit Vertreter*innen des Verbands die Auswirkungen dieser und sprechen Handlungsempfehlungen aus. Max Domnick-Seiler: „In meiner Gruppe gehen wir hingegen der Frage nach, ob eine divers aufgestellte Mitarbeiterschaft in der Langzeitpflege für eine nachhaltige Mitarbeiterbindung sorgen kann. Zur Erhebung des Datenmaterials verschicken wir eigens entworfene Fragebögen an Pflegedienstleitungen in der Region und werten diese aus.“
Max Domnick-Seiler gefällt die anwendungsorientierte Ausrichtung des Studiums. „Die Hochschule ist eng mit der Praxis verzahnt, das merkt man im Studium. Die Module sind so aufgebaut, dass auf die Theorie immer beispielhafte, praxisnahe Fragestellungen oder Fallstudien aufbauen. Wir haben auch Gastvorträge von Start-up-Gründern gehört, die anschaulich über die Gründung ihres Unternehmens berichtet haben – von den ersten Hürden, über den Entwicklungsprozess, bis hin zur Patentanmeldung. Solche Vorträge aus der Praxis sind spannend und zeigen, welch‘ langen Atem es braucht, ein Start-up zu gründen.“ Von Kommiliton*innen hat er auch bereits einen Ausblick auf das zweite Semester erhalten. „Dort wird es ein Planspiel geben, bei dem wir Leitungsfunktionen in einem fiktiven Pflegeheim übernehmen, was für mich natürlich besonders interessant ist“, sagt Max Domnick-Seiler. „Außerdem freue ich mich auf die Vorlesungen zur Betriebswirtschaftslehre.“
Nach Abschluss des Studiums sind die Studierenden für Führungs- und Leitungsaufgaben im Gesundheitswesen qualifiziert. Mögliche berufliche Einsatzfelder sind Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Therapieeinrichtungen, Medizinische Versorgungszentren, Prüfungs- und Beratungsgesellschaften sowie Verbände des Gesundheitswesens. Max Domnick-Seiler: „Was auch immer die Zukunft bringen wird, ich fühle mich durch das Bachelor- und Masterstudium gut aufgestellt.“
Bericht: Daniela Schaefer, Online-Redakteurin