Anika Hotzel und Felix Simon vom Lehrgebiet Wasserbau und Hydromechanik konnten kürzlich ihre aktuellen Forschungen international durch einen Vortrag präsentieren. Sie nahmen an der „General Assembly“ der European Geoscience Union (EGU) teil. Diese Fachkonferenz findet jährlich in Wien (Österreich) statt, versammelt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Bereiche der Geowissenschaften und ist eine der größten und wichtigsten Konferenzen in diesem Bereich: über 18.000 Teilnehmende aus 107 Ländern waren vom 23.04. bis zum 28.04.2023 dabei.
Anika Hotzel konnte in der Session „Real-time urban flood forecasting: data analytics, modelling, and applications“ Ergebnisse Ihrer Masterarbeit vorstellen. Unter dem Titel „Improved event-based flood warning system for small catchments using artificial intelligence and the CatRaRe catalog“ zeigte Anika Hotzel eine Möglichkeit, wie mit Hilfe von künstlich neuronalen Netzwerken (KNN) und der Long-Short-Term-Memory (LSTM) Methode Daten des Durchflusses auch in Einzugsgebieten ohne Aufzeichnung des Durchflusses generiert werden können. Weiter entwickelte Anika Hotzel eine Methodik, um auf Basis von vergangenen Niederschlagsereignissen Hochwasser-Warnstufen von Flusseinzugsgebieten in Nordrhein-Westfalen zu bestimmen.
In der Session „Compound weather and climate events“ stellte Felix Simon Zwischenergebnisse seines Promotionsvorhabens vor. Mit seinem Vortrag „Analysis of compound river flood and heavy rainfall events for a development of combined flood maps“ präsentierte er Vorgehensweisen zur Analyse von kombinierten Ereignissen aus Starkregen und Flusshochwassern. Hierbei handelt es sich um Einzelereignisse, welche zeitgleich und ortsgleich auftreten und somit höhere Risiken für Menschen und Umwelt darstellen. Damit auch die Eintrittswahrscheinlichkeiten von kombinierten Extremereignissen abgeschätzt werden können, nutzt Felix Simon multivariate statistische Analysen mit Hilfe von Copula-Funktionen. Zusätzlich wies er darauf hin, dass die Analyse solcher Ereignisse insbesondere in kleinen und mittelgroßen Einzugsgebieten für eine adäquate Risikoeinschätzung von großer Bedeutung ist.
Sowohl Anika Hotzel als auch Felix Simon waren beeindruckt von der Größe der Konferenz und den vielen unterschiedlichen Vorträgen, beide blicken durchweg positiv auf die Konferenz zurück. Es konnten viele interessante Gespräche geführt werden und auch die ein oder andere Idee für weitere Forschung hat sich hierbei entwickelt. Wenngleich die Konferenz mit Vorträgen und Postersessions vollgepackt war, blieb zwischendurch auch ein wenig Zeit, um die Stadt Wien zu erkunden…