Von Rüdiger Kurtz
"Ich bin zwar in Hagen geboren, aber als meine Heimat würde ich eindeutig Dortmund bezeichnen", sagt Philipp Sprenger. Dort verbrachte er einen Großteil seiner Kindheit, studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität, an der er dann auch promovierte. Dazwischen lag ein längerer Lebensabschnitt an der Ostsee.
"Als ich 10 Jahre alt war, sind wir nach Rostock gezogen", erinnert sich der Wirtschaftsfachmann: "Mein Vater war Mikrobiologe und hatte eine Professur an der Universität Rostock angenommen." So kam Philipp Sprenger bereits früh mit der Lehre in Kontakt. "Ich habe regelmäßig mitbekommen, wie mein Vater Vorlesungen gehalten hatte und fand es immer sehr spannend, wenn ich ihn ins Labor begleiten durfte. Ich wollte schon damals gerne in die Fußstapfen meines Vaters treten."
Als Experte für Blockchain-Technologien und Financial Supply Chain Management möchte Philipp Sprenger heute jungen Menschen an verschiedene Technologien heranführen, um insbesondere die BWL-Studierenden für Digitalisierung in der Logistik zu begeistern, damit Sie die digitale Zukunft aktiv mitgestalten.
Nachdem er bereits vor seiner Promotion einen Lehrauftrag an der Euro-FH in Hamburg innehatte und erste Erfahrungen als Dozent sammeln konnte, bewies er in der Folgezeit zunächst in der Automobilindustrie und anschließend als langjähriger Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie als Mitbegründer und Geschäftsführer eines Blockchain-Startups Führungsqualitäten. "Das war eine sehr intensive und spannende Zeit", sagt Sprenger: "Aber 2019 habe ich dann entschieden, dass ich eine neue Herausforderung annehmen und als Dozent arbeiten will."
Über die Bochumer Professoren Michael Toth und Marcus Schröter kam ein Kontakt zur Hochschule Bochum zustande. Dort war eine passende Professur ausgeschrieben. "Da ich gerne im Ruhrgebiet bleiben wollte, war Bochum sofort mein Plan A", erinnert sich Sprenger: "Dass es geklappt hat, freut mich bis heute."
Zum Wintersemester 2020/21 wurde Philipp Sprenger als Professor für Allgemeine BWL mit den Schwerpunkten Digitale Produktion und Logistik von der Hochschule Bochum berufen. "Die ersten drei Semester musste ich dann aufgrund von Corona wie alle Kolleginnen und Kollegen Onlinelehre aus dem Homeoffice heraus anbieten", erzählt Sprenger: "Das war natürlich nicht das, was ich mir vorgestellt hatte." Eine spannende Erfahrung sei es trotzdem gewesen.
Im vergangenen Sommersemester war dann endlich wieder Präsenzlehre möglich. "Für mich war es wie ein zweiter Start als Dozent", erinnert sich Sprenger: "Die vielen Treffen sowie der persönliche Austausch mit Studierenden und Kolleginnen und Kollegen war nach der langen Online-Phase sehr schön." Vom ersten Tag an habe er sich an der Hochschule Bochum wohlgefühlt, berichtet der sympathische Dozent. "Die Hochschule ist nicht zu klein und nicht zu groß, dadurch hat das Miteinander etwas Familiäres, alles ist überschaubar und Kontakte sind schnell geknüpft", so Sprenger. Seine Fachgruppe im Bereich Logistik trifft sich regelmäßig zum Austausch: "Die gegenseitige Unterstützung ist wirklich top."
Seine freie Zeit verbring er am liebsten mit der Familie. "Es ist sehr schön mitzuerleben, wie sich meine beiden Töchter entwickeln., erzählt Sprenger. Neben Familie und Beruf spielt Sport eine wichtige Rolle in seinem Leben. "Ich habe immer aktiv und begeistert Sport getrieben", so Sprenger. Seit einigen Jahren sind Segeln und Golf seine Favoriten. "Mir ist schon klar, dass man bei dieser Kombination schnell in Klischees denkt", so der junge Wirtschafts-Professor: "Aber beides ist einfach sehr schön und ich liebe sportliche Betätigung an der frischen Luft."
Als echter Dortmunder interessiert er sich natürlich auch für Fußball und da schlägt sein Herz eindeutig für den BVB. "Ich mag die Vielfalt des Ruhrgebiets," lacht Sprenger, "aber Königsblau kommt in meinem Farbspektrum nicht vor." Das Blau des Bochumer VfL ist dagegen nach gut zwei Jahren Dozententätigkeit endlich akzeptiert.