Seit 2021 ist Dr. Peter Hense Professor für Umwelttechnik, insbesondere Kreislaufwirtschaft und Ressourcenmanagement an der Hochschule Bochum. Als Forscher kann der heute 33-jährige sich hier unter anderem einer Aufgabe mit längerfristiger Perspektive widmen: der möglichst weitgehenden Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfällen und Reststoffen. Und in seinen Lehrveranstaltungen kann er den Studierenden nötige Kompetenzen in Sachen Umwelttechnik und Nachhaltigkeit vermitteln, die sie in ihrem späteren Berufsleben brauchen.
Prof. Hense ist Westfale und ein „Landei“, wie er selbst feststellt: In Lippetal im Kreis Soest hat seine Familie ein Arboretum, eine Baumsammlung angelegt. Anstoß dazu war von 2008 an sein Bachelorstudium „Forstwissenschaften und Ressourcenmanagement“ an der TU München, wo er anschließend 2013 ein Masterstudium „Nachwachsende Rohstoffe“ abgeschlossen hat. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 2017 Gruppenleiter beim Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), Institutsteil Sulzbach-Rosenberg, konzentrierte sich der Schwerpunkt seiner Tätigkeit sodann bereits in seinem heutigen Lehr- und Forschungsgebiet. Das Fraunhofer-Institut unterhält eine Kooperation mit der Università di Bologna, die es Dr. Hense ermöglichte, dort 2017 zum PhD zu promovieren.
Während seiner Zeit bei Fraunhofer UMSICHT war seine Expertise in Sachen Abfallwirtschaft und Recycling auch im Ausland gefragt, erzählt er. Besonders Afrika und der Nahe Osten habe es ihm angetan; so war unter anderem in Tunesien und Kuwait. Beeindruckt hat ihn sein Aufenthalt in Ghana, wo er sich vor Ort mit Elektroschrott auseinandersetzte. Und er ist überzeugt, dass Kooperationen z. B. mit Prof. Dr. Semih Severengiz vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, dessen Elektromobilitäts-Projekt MoNaL sich auch in Ghana engagiert, sicher sehr interessant sein werden.
11 Jahre Lernen und Arbeiten in Bayern lies er sodann nach einer Mitarbeit am Fachbereich Maschinenbau und Umwelttechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden 2020 hinter sich und nahm eine Stelle als Postdoc beim Institut IWARU der FH Münster an, wo er zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien forschte.
Und auch unternehmerisch ist er tätig geworden. 2018 gründete er die Firma RSL Recycling Solutions Lippetal GmbH, die vor allem an einer möglichst effektiven Rückgewinnung von Metallen und Energie aus Rückständen der Elektroschrottaufbereitung arbeitet.
Die Hochschule Bochum war Dr. Hense vor allem deshalb bekannt, weil seine Frau hier 2018 ihr Bachelorstudium der Nachhaltigen Entwicklung erfolgreich abschloss. So hielt es ihn nicht in Münster als er die Stellenanzeige seiner heutigen Professur las.
Zwischenzeitlich fand Prof. Hense es vor allem wegen der Corona-Krise noch nicht ganz einfach alle Kolleg*innen in seinem Fachbereich etwas näher kennenzulernen. Aber die Gelegenheit, mit Frau und seiner eineinhalb Jahre alten Tochter am Familientag im Oktober teilzunehmen, hat er sich nicht nehmen lassen…