Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wurde 1995 gegründet, um hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters durch Übernahme ins Eigentum vor dem Abriss zu bewahren. Die Aufgaben der Stiftung bestehen darin, die ihr übertragenen Denkmale zu schützen, zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen. Für eine nachhaltige Nutzung werden so auf über 20 Standorten im Ruhrgebiet einzelne Zechengebäude / Kokereien oder auch Wasserkraftwerke so lange in Obhut genommen, bis sich eine adäquate Nutzung durch einen neuen Träger gefunden hat.
Planungsunterlagen der einzelnen Standorte sind lückenhaft oder veraltet und entsprechen für Sanierungsarbeiten nicht mehr den heutigen (digitalen) Anforderungen. Die nun im April 2024 unterzeichnete Kooperation mit dem Fachbereich Geodäsie der Hochschule Bochum ermöglicht die präzise Vermessung mit moderner Technik. Die entstehenden digitalen Zwillinge dienen zur Vorbereitung von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen. Als Besonderheit ist die drohnengestützte 3D-Erfassung zu nennen, da die Fluggeräte Bereiche zum Beispiel Fördergerüste oder Bandbrücken erreichen, die ansonsten nicht oder nur schwer zugänglich sind.
Die Leistungsfähgikeit der photogrammetrischen Aufnahmemethode konnte bereits unter Beweis gestellt werden. Im Jahr 2023 wurde die Zeche Sterkrade in Oberhausen im Rahmen des einwöchigen 3D Capture Camps (studentische Exkursion) beflogen und gescannt. Die Daten aus dem Jahr 2024 – Zeche Gneisenau/Dortmund werden im derzeitigen Kurs ausgewertet.