Kaum eine Disziplin spiegelt so viele Aspekte des Lehrens und Lernens wider wie die Ingenieurpädagogik. Das Ziel technischer Bildung bleibt dabei immer, fachlich qualifizierte und verantwortlich handelnde Fachleute, Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden. Mit ihrem vielfältigen Studienangebot, nicht nur technische Fachkräfte auszubilden, sah sich die Hochschule Bochum darum als bestens geeignete Gastgeberin für die 13. Regionaltagung der Ingenieur-Pädagogischen Wissenschaftsgesellschaft - IPW - vom 7. bis 9. Juni 2018.
Berufsbildende Schulen und Hochschulen sind mit einer zunehmenden Heterogenität von Studierenden bzw. Lernenden konfrontiert. Unterschiedliche Bildungsbiographien, verschiedene Bildungsniveaus, heterogene kulturelle Hintergründe usw. stellen Herausforderungen dar, die es in den verschiedenen Fachdisziplinen und Studienrichtungen zu bewältigen gilt. Das Leitthema der Tagung war daher "Diversität und Kulturelle Vielfalt - differenzieren, individualisieren oder integrieren?" und beleuchtete in über 60 Vorträgen, Postern und interaktiven Exponaten die Vielfalt der Wege zu technischer Bildung. Dabei sollten Fragestellungen zu pädagogisch-didaktischen Möglichkeiten, Konzepten und Methoden vorgestellt und diskutiert werden. Auf dem Tagungsprogramm standen neben nationalen auch internationale Projekte, die es ermöglichen, unterschiedliche Qualitäten und Voraussetzungen der Studierenden konstruktiv und impulsgebend für einen gemeinsamen Lernerfolg zu nutzen. Im Fokus stand vor allem, die Lernenden in die Systematik einer Fachdisziplin einzuführen und sie damit zu befähigen, realitätsgerechte und nachhaltige Lösungen in ihrem zukünftigen Berufsfeld zu finden.
Gern eingeladen zu der Tagung hat Prof. Dr. Andrea Mohnert, Vizepräsidentin für Diversität der Hochschule Bochum. "Auf die Chancen und Herausforderungen, die sich aus der vielfältigen Zusammensetzung der Lernenden wie der Lehrenden ergeben, hat die Hochschule ein besonderes Augenmerk. Wir verstehen Vielfalt als vitalisierendes Element für eine Institution und fördern sie darum wo es möglich und sinnvoll ist." Auch Dr.-Ing. Andrea Dederichs-Koch, die angeregt hat, Diversität als Tagungsthema auszuwählen und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, forscht seit langem, wie vielfältige Ideen und Sichtweisen die Robotik bereichern können.
Dass es sich bei der Tagung nicht um eine einmalige Aktivität der Hochschule Bochum zum Thema Diversität handelt, zeigt die erfolgreiche Auditierung "Vielfalt gestalten" des Stifterverbandes zu Beginn des Jahres. Hier wurden über einen mehrjährigen Prozess verschiedenste Akteurinnen und Akteure eingebunden und ein breites Handlungsfeld konnte aufgezeigt werden. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hochschule Bochum am Deutschen Diversity-Tag am 5. Juni, diesmal mit dem Thema "Vielfalt am Start - mein erstes Semester". Das Förderprogramm für eine "Diversitätssensible Studieneingangsphase", die Senatskommission "Diversity", sowie Weiterbildungs-angebote und verschiedene Austauschforen runden das vielfältige Angebot ab.